Aufhören mit Nikotinersatz = Rauchstopp zweiter Klasse?

„Seit wann seid ihr rauchfrei und wie habt ihr aufgehört?“ Gleich zwei Fragen, die eine Teilnehmerin im rauchfrei-Chat kürzlich stellte. Sie erhielt daraufhin zahlreiche Antworten, bei denen beeindruckende „Rauchfrei-Zeiträume“ zusammen kamen und außerdem eine interessante Sammlung von Rauchstopp-Methoden. Darunter auch sogenannte „Nikotinersatzpräparate“, also beispielsweise Nikotinkaugummis oder Pflaster.

Viele Wege führen in die Rauchfreiheit
Auffällig bei jenen, die darüber berichteten, dass sie eines dieser Hilfsmittel verwendet haben: Oft nutzten sie das Wörtchen „aber“ bei ihren Antworten. Zum Beispiel: „Ich habe vor zehn Monaten aufgehört, aber ich habe Kaugummis genommen.“ Eine andere Antwortvariante: „Ich habe es alleine nicht geschafft, ich habe Pflaster gebraucht.“ Daraufhin begann eine spannende Diskussion: Warum geben diejenigen, die mit Hilfsmitteln aufgehört haben, solche „eingeschränkten Erfolgsmeldungen“? Ist ein Rauchstopp mit Hilfe von Nikotinersatzmitteln etwa ein Rauchstopp zweiter Klasse?

Nein, da war man sich im <link>Chat schnell einig: In erster Linie kommt es darauf an, dass man sich erfolgreich von der Zigarette und den meist mannigfaltigen Rauchgewohnheiten gelöst hat – ganz egal ob mit oder ohne Hilfe durch ein Präparat. „Viele Wege führen nach Rom“, wie eine Teilnehmende schrieb.

Ein anderer User brachte es mit einem Vergleich auf den Punkt. Es sei wie bei der Besteigung eines Bergs. Auch dafür rüsten sich Menschen unterschiedlich aus – mancher mit modernstem Schuhwerk und den passenden Wanderstöcken, andere mit gesundem und stärkendem Proviant. Andere wiederum gehen einfach los – ohne große Ausstattung. Und trotzdem kann jeder und jede, die den Gipfel erreicht hat, froh und stolz sein, es geschafft zu haben – selbstredend auch jene, die sich besonders dafür ausgestattet hatten.

Erfolg beim Rauchstopp macht Mut für weitere Veränderungen im Leben
Diese Erfahrung, sich etwas vorgenommen und dann geschafft zu haben, stärkt ungemein für die nächsten Vorhaben im Leben – sei dies noch eine Bergbesteigung oder eine weitere Verhaltensänderung im Leben. Fachleute sprechen in diesem Zusammenhang von „Selbstwirksamkeit“ und meinen damit das Vertrauen in die eigene Person und die Fähigkeiten, etwas im Leben zu bewirken. Menschen, die zuversichtlich sind, etwas mit eigenen Kräften verändern und bewirken zu können, haben in diesem Sinne eine hohe Selbstwirksamkeit – und sind gemeinhin erfolgreicher bei geplanten Veränderungen in ihrem Leben. Und dieses Gefühl der Zuversicht und Stärke sollte man sich weder von einem Kaugummi noch einem Pflaster nehmen lassen.

Noch ein praktischer Tipp zum Schluss: Bei der Verwendung von Nikotinersatzpräparaten ist es wichtig, sich an die Packungsbeilage zu halten. Insbesondere die Anwendungsdauer gilt es zu beachten. Man sollte das Präparat nicht zu lang, aber auch nicht zu kurz einnehmen.

Weitere Informationen über Nikotinersatzpräparate finden Sie <link>hier.