Befragung zeigt: Tabakwerbung ist präsent

Im Fernsehen darf schon seit längerem nicht mehr für Zigaretten geworben werden und auch für Tabakwerbung im Kino gibt es seit einigen Jahren eine klare Regel: Erst ab 18 Uhr dürfen Werbespots für Tabakprodukte gezeigt werden. Anders sieht es auf Plakatwänden aus: Die sogenannte Außenwerbung ist (noch) erlaubt.

Mehrheit der Bevölkerung bemerkt Tabakwerbung – vor allem die Jüngeren

Im Unterschied zu den anderen EU-Staaten darf in Deutschland nach wie vor großflächige Zigarettenwerbung „geklebt“ werden. Die Wirkung bleibt nicht aus, wie eine repräsentative Befragung zeigt, die die Europäische Kommission in Auftrag gegeben hat. Vor Kurzem hat das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) ein Faktenblatt mit den Ergebnissen dieser Untersuchung veröffentlicht. Demnach sagen etwa sechs von zehn Bundesbürgerinnen und Bundesbürger, dass sie in den zwölf Monaten vor der Befragung Tabakwerbung wahrgenommen haben – deutlich mehr als im europäischen Durchschnitt. Dort sind es vier von zehn Befragten, die die Frage bejahen, ob sie im vergangenen Jahr Werbung für Tabakprodukte registriert haben.

Interessant ist dabei der Blick auf unterschiedliche Altersgruppen: Während beispielsweise von den 51- bis 60-Jährigen 62 Prozent der Befragten Tabakwerbung gesehen haben, ist der Prozentsatz bei den Jüngeren deutlich höher: 74 Prozent bei den 15- bis 17-Jährigen sowie 75 Prozent bei den 18- bis 20-Jährigen. Mit anderen Worten: Drei von vier jungen Leuten kriegen Werbung für Zigaretten mit, also ausgerechnet jene, die als besonders schützenswert gelten.

Mit Kindern und Jugendlichen über das Rauchen sprechen

Viele Kinder und Jugendliche bekommen Tabakwerbung also mit, wie die Befragung klar zeigt. Umso wichtiger ist es, dass sie Bescheid wissen über die Risiken des Rauchens und die Beeinflussungsmöglichkeiten durch Werbung. Die BZgA hat dafür eine eigene Nichtraucherkampagne im Angebot, die sich direkt an Jugendliche richtet. Mehr dazu finden Sie auf der Website der Kampagne www.rauch-frei.info.

Wie Eltern mit Heranwachsenden ins Gespräch kommen können, darüber informiert die kostenfreie Broschüre „Raucht mein Kind?“, die <link http: www.bzga.de infomaterialien foerderung-des-nichtrauchens raucht-mein-kind>hier bestellt oder direkt <link http: www.bzga.de>heruntergeladen werden.

Quelle:
Deutsches Krebsforschungszentrum (2016) Tabakwerbung auf Plakaten spricht Jugendliche an – Außenwerbeverbot dringend notwendig. Aus der Wissenschaft - für die Politik, Heidelberg