Kennen Sie Kanban?

Eine Methode, die ursprünglich in Japan für die Industriefertigung entwickelt wurde, hat in den vergangenen Jahren auch in Deutschland stark an Popularität gewonnen.

Unter anderem Software-Unternehmen und Werbeagenturen nutzen die Management-Methode, die den Vorteil eines schnellen Überblicks über Arbeitsprozesse bietet. Auch für den Rauchstopp lässt sich das Kanban-Prinzip einsetzen.

 

 

Kanban bietet Überblick

Kanban ist eine ausgefeilte Management-Methode mit unzähligen, zum Teil komplexen Varianten, über die es viel Interessantes zu berichten gäbe. Uns geht es an dieser Stelle jedoch vor allem um die Grundidee von Kanban.

Übersetzt heißt Kanban „Schild“ oder „Tafel“. Auf einer solchen Tafel wird in Unternehmen – zentral und für alle Beteiligten ersichtlich – der Fortschritt eines Projekts dargestellt. In einer einfachen Form sind auf der Tafel drei Spalten eingezeichnet, jeweils von links nach rechts mit den Überschriften „Zu erledigen“, „In Arbeit“ und „Erledigt“. Auf diese Weise lässt sich mit einem Blick erfassen, was in einem Projekt noch zu tun ist, woran gerade gearbeitet wird und was schon geschafft wurde. Nun zum „Projekt Rauchstopp“ und wie Sie hierfür die Kanban-Methode einsetzen können.

Rauch-Gewohnheiten erkennen und verändern

Auf dem Weg zur Arbeit, in den Pausen, vor dem Einkauf, nach dem Nachhausekommen, in den Werbepausen beim Fernsehen, wenn die Nachbarn vorbei kommen … : Der Alltag einer Raucherin oder eines Rauchers besteht aus einer Vielzahl unterschiedlicher Rauch-Gewohnheiten. Manche davon sind auch an bestimmte Gefühle oder Orte geknüpft, zum Beispiel: „Immer, wenn ich mich alleine fühle“ oder „an der Bushaltestelle“. Nach dem Rauchstopp bekommen viele Menschen zu spüren, welche dieser Gewohnheiten leicht zu verändern – und damit gut ohne Zigarette zu bewältigen – sind und welche sich noch „hartnäckig“ zeigen. Auf diese gilt es, sich zu konzentrieren und zu überlegen, wie sie sich fortan anders gestalten lassen und wodurch die Zigarette ersetzt werden könnte – zum Beispiel durch vorbereitete gesunde Snacks für den Fernsehabend, so dass man in den Werbepausen gemütlich sitzen bleiben kann oder durch eine Atemübung als morgendlichem Ritual nach dem Aufstehen.

Viele Ex-Raucherinnen und Ex-Raucher wissen: Es ist enorm hilfreich, solche Situationen vorzubereiten und regelrecht zu planen. Dabei kann das (leicht abgewandelte) Kanban- Prinzip enorm hilfreich sein.

Drei Spalten für den Rauchstopp

Zeichnen Sie dafür auf ein Blatt Papier drei Spalten mit den Überschriften (von links nach rechts): „Meine Rauchgewohnheiten“, „In Arbeit“ und „Erledigt“.

Schreiben Sie zuerst in die linke Spalte Ihre Rauchgewohnheiten, möglichst vollständig und konkret. Nach diesem Schritt wissen Sie, an welchen Stellen Sie als „frische Nichtraucherin“ bzw. „frischer Nichtraucher“ grundsätzlich aufpassen sollten – denn genau diese Situationen können schnell zu Rückfall-Fallen werden.

Ziehen Sie nun in der Zeit nach dem Rauchstopp regelmäßig Bilanz:

  • Welche der Situationen bzw. Rauch-Gewohnheiten fallen Ihnen leicht und können guten Gewissens in die „Erledigt-Spalte“ geschoben werden?
  • Welche kamen noch gar nicht vor (und bleiben deshalb ganz links stehen)?
  • Und um welche müssen Sie sich im Moment verstärkt kümmern? Diese Situationen und Gewohnheiten sind noch „In Arbeit“ und gehören deshalb in die Spalte in der Mitte.

Ziel der Übung ist es, mit der Zeit immer mehr Situationen zu bearbeiten und damit den Rauchstopp immer weiter zu stabilisieren. Dabei kann es vorkommen, dass eine Situation, die Sie schon als „erledigt“ eingestuft haben, wieder schwierig erscheint. Dann sollte sie wieder in die Mitte („In Arbeit“) und damit in das Zentrum Ihrer Aufmerksamkeit gerückt werden.

Sie werden sehen: Alleine das Aufschreiben der Gewohnheiten und das Sortieren verschafft bereits Klarheit und führt dazu, dass das „Vorhaben Rauchstopp“ machbarer erscheint. Wenn dann immer mehr Gewohnheiten in die rechte Spalte wandern, ist das zusätzlich mit einem erhebenden Gefühl verbunden.

Statt eines Blattes Papier können Sie für Ihr „rauchfrei-Kanban“ auch Haftnotizen verwenden, die sich problemlos versetzen lassen oder auch ein digitales Dokument im Computer dafür anlegen – ganz so wie es zu Ihnen passt und Ihnen Spaß macht.

Viel Erfolg für den Rauchstopp (mit oder ohne Kanban) wünscht Ihnen

Ihr rauchfrei-Team