Macht Nichtrauchen glücklich?

Wir hatten es ja schon immer vermutet. Jetzt hat eine wissenschaftliche Studie bestätigt: Der Rauchstopp ist nicht ausschließlich ein Gewinn für den Körper, sondern auch für die Psyche.

Für ihre Untersuchung werteten Forscherinnen und Forscher der University of Bath insgesamt 102 Einzelstudien aus. Fachleute sprechen im Fall einer solchen gesammelten Auswertung vieler Studien auch von einer „Metaanalyse“. Metaanalysen liefern in der Regel besonders aussagekräftige und belastbare Untersuchungsergebnisse.

Nach dem Rauchstopp: Stressempfinden nimmt tendenziell ab

Die Metaanalyse aus England zeigt nun, dass es vielen Menschen nach ihrem Rauchstopp nicht nur körperlich, sondern auch psychisch besser geht – auch wenn die nachgewiesenen „glücklich machenden Effekte“ des Rauchstopps eher gering bis mittelmäßig stark ausfielen.

Positive Effekte zeigten sich zum Beispiel beim Thema Stress. Viele Menschen befürchten, dass ihr Leben nach einem Rauchstopp stressiger wird – zum Beispiel weil ihnen die Zigarette als „Stoßdämpfer“ in Stressphasen oder einfach als gewohntes Ritual fehlt. Diese Befürchtung scheint sich in der Mehrzahl der Fälle nicht zu bewahrheiten, wie die Studie aus England klar zeigt. Im Gegenteil: Nach einem Rauchstopp nahm demnach das Stressempfinden eher ab.

Auch auf Freundschaften wirkt sich der Rauchstopp eher positiv als negativ aus, so die Studie. Das sollte allen Menschen Mut machen, die ihren Tabak-Ausstieg noch vor sich haben und befürchten, dass sie im Freundes- oder Bekanntenkreis „außen vor“ bleiben könnten, wenn sie nicht mehr rauchen oder ihnen die Zigarette als „Kontakthilfe“ fehlt.

Eine Einschränkung hat die Metaanalyse aus England allerdings: Psychische Erkrankungen wurden bei der Auswertung der Daten nicht gesondert berücksichtigt. Das bedeutet, dass es unklar ist, ob die festgestellten Effekte des Rauchstopps auch auf Menschen zutreffen, die unter einer psychischen Erkrankung leiden. Unsere Empfehlung: Wenn Sie eine akute psychische Erkrankung haben, ist es hilfreich, die behandelnde Ärztin/den behandelnden Arzt (bzw. Therapeutin/Therapeut) auf das Thema Rauchstopp anzusprechen.

Fazit: Ein Rauchstopp macht zwar vermutlich nicht automatisch glücklich. Die Angst davor, dass es einem danach deswegen für längere Zeit psychisch schlechter geht, scheint jedoch ebenfalls unbegründet. Eher wirkt sich der Rauchstopp positiv auf das Seelenleben aus.

Wer Anregungen sucht, wie es ihm/ihr nach dem Rauchstopp noch besser gehen kann, findet zum Beispiel in unserer <link>rauchfrei-Communityviele Gleichgesinnte zum Austausch.

Ausgeglichen sein kann gerade in der Corona-Pandemie zur besonderen Herausforderung werden. Impulse und Hilfestellungen dazu finden Sie in unserem <link>Blog Rauchen & Corona.

Wir wünschen Ihnen viel Erfolg!
Ihr rauchfrei-Team

Quelle:
Taylor  GMJ, Lindson  N, Farley  A, Leinberger-Jabari  A, Sawyer  K, te Water Naudé  R, Theodoulou  A, King  N, Burke  C, Aveyard  P. Smoking cessation for improving mental health. Cochrane Database of Systematic Reviews 2021, Issue 3. Art. No.: CD013522. DOI: 10.1002/14651858.CD013522.pub2. Accessed 13 April 2021.