Neue Studie: Greifen jugendliche Dampfer eher zur Zigarette?

Das Gesundheitsrisiko, das mit dem Konsum von E-Zigaretten verbunden ist, ist noch nicht ausreichend erforscht – insbesondere über mögliche Langzeitschäden ist aktuell noch zu wenig bekannt, um die Schädlichkeit dieses relativ neuen Produkts sicher einschätzen zu können.

Vor allem Menschen mit einer Vorerkrankung der Lunge sowie Jugendlichen wird vom Konsum abgeraten. Bei letzteren entwickelt sich die Lunge noch, deshalb sollten sie weder <link>E-Zigarette noch <link>E-Shishas dampfen. Laut Jugendschutzgesetz dürfen diese Produkte auch nicht an Minderjährige abgegeben oder ihnen der Konsum in der Öffentlichkeit gestattet werden. 

Untersuchung mit über 2.000 Jugendlichen
Das hält Jugendliche aber offenbar nicht davon ab, die elektrisch betriebenen Dampfgeräte doch mal auszuprobieren. Das zeigte sich jetzt in einer Studie aus Kiel, an der über 2.000 Schülerinnen und Schüler aus zehnten Klassen teilgenommen haben. Der Altersdurchschnitt lag bei 15,5 Jahren. Die Studie wurde von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) gefördert. Alle an der Untersuchung beteiligten Jugendlichen hatten noch nie (Zigaretten) geraucht. Aber immerhin 14 Prozent von ihnen, also etwa jede/r siebte, hatte schon mal gedampft. 

Verführt die E-Zigarette zum Rauchen?
Die Studienverantwortlichen interessierten sich nun dafür, ob diese jugendlichen „E-Zigaretten-Probierer“ gefährdeter darin sind, auch Tabakzigaretten auszuprobieren. Denn dieses ist ein weiteres Argument von Gesundheitsexpertinnen und Gesundheitsexperten gegen die E-Zigarette: Die neuartigen Dampfgeräte könnten Jugendliche zum Rauchen verführen. Schließlich üben sie mit der E-Zigarette ja bereits den Inhalationsvorgang und wenn sie auch noch nikotinhaltige Liquids verwenden, könnten sie sich an den abhängig machenden Stoff gewöhnen.

Um zu überprüfen, ob an der Befürchtung etwas dran ist, befragte das Forschungsteam aus dem hohen Norden die 2.000 Jugendlichen über einen Zeitraum von sechs Monaten hinweg. Jetzt wurde das Ergebnis veröffentlicht und das bestätigt zunächst einmal die Befürchtungen der Fachleute: Jugendliche, die bereits zu Beginn der Untersuchung E-Zigaretten konsumiert hatten, neigten stärker dazu, auch Tabakzigaretten auszuprobieren. Das errechnete Risiko, zu rauchen, war für die „E-Zigaretten-Probierer“ etwa 2 mal so hoch wie für diejenigen, die nicht gedampft hatten. 


Natürlich dürfen die Ergebnisse nicht überinterpretiert werden. Die Studie begleitete die Jugendlichen über sechs Monate – ob aus dem Ausprobieren des Rauchens ein längerfristiger oder sogar dauerhafter Tabakkonsum wird, lässt sich aus den Ergebnissen nicht ableiten. Jedoch ist klar erwiesen, dass Rauchen abhängig macht und viele langjährige Konsummuster ihren Anfang in der Jugendzeit nehmen.

Mit Heranwachsenden über das Rauchen und Dampfen sprechen
Mit dem Jugendschutzgesetz sind die gesetzlichen Rahmenbedingungen geschaffen worden, Heranwachsende vor möglichen Schäden des E-Zigaretten-Konsums zu bewahren. Aber es ist auch wichtig, sie über die Risiken aufzuklären, damit sie sich – mit dem notwendigen Wissen ausgestattet – gegen das Dampfen und das Rauchen entscheiden können. Die BZgA informiert Jugendliche über eine eigene Kampagne. Das Webangebot finden Sie unter <link http: www.rauch-frei.info>www.rauch-frei.info. Weitere Informationen zur E-Zigarette finden Sie <link>hier.

 

Quelle: 
Morgenstern M, Nies A, Goecke M, Hanewinkel R: E-cigarettes and the use of conventional cigarettes—a cohort study in 10th grade students in Germany. Dtsch Arztebl Int 2018; 115: 243–8. DOI:10.3238/arztebl.2018.0243
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