Rauchen und Arbeit (3): Unser Betrieb soll rauchfrei werden

In Teil 1 unserer Serie haben wir darüber berichtet, wie unterschiedlich die Raucherquoten in verschiedenen Berufsfeldern ausfallen. Über die Gründe lässt sich spekulieren. So könnte die Arbeitsumgebung etwas damit zu tun haben, dass beispielsweise unter den Beschäftigten in der Gastronomie besonders viele Raucherinnen und Raucher zu finden sind.

Eine andere Erklärung wäre, dass bei den gefundenen Unterschieden weniger der Beruf an sich ausschlaggebend ist, sondern eher der damit verknüpfte „Sozialstatus“ (der sich wiederum aus Größen wie „Schulabschluss“ und „Einkommen“ zusammensetzt): In Studien ergibt sich immer wieder, dass Menschen mit unterschiedlichem Sozialstatus oft auch ein unterschiedliches Gesundheitsverhalten zeigen.

 

Bange Frage von „frischen“ Nichtrauchern: Wie verbringe ich die Pause?

Was immer auch die Erklärung für die unterschiedlichen Raucherquoten sein mag: Unstrittig dürfte sein, dass es für Beschäftigte schwieriger ist, einen Rauchstopp anzugehen und ihn erfolgreich zu bewältigen, wenn ein Großteil der Kollegenschaft (noch) raucht. Im <link https: www.rauchfrei-info.de community chat>rauchfrei-Chat wird zum Beispiel regelmäßig die Frage diskutiert, wie man als frischer Nichtraucher bzw. Nichtraucherin denn nun die Arbeitspausen verbringen soll: Früher ist man mit den anderen „eine rauchen“ gegangen. Und jetzt? Drinnen bleiben? Oder dazu stellen? Letzteres können sich offenbar die wenigsten vorstellen. Zu groß wäre für sie die Versuchung, sich doch wieder eine anzustecken.

Wie „praktisch“ wäre es da, wenn es im ganzen Betrieb einen Trend zum Nichtrauchen gäbe und sich immer mehr Kolleginnen und Kollegen dazu entschließen, die Zigarette ein für alle Mal auszudrücken.

Betriebliche rauchfrei-Kurse

Langfristig dürfte sogar die Zahl der Krankheitstage im Unternehmen sinken, wenn weniger Beschäftigte rauchen. Es haben also auch Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber ein Interesse daran, die Raucherquote ihrer Belegschaft zu senken. Erreichen können sie das vor allem durch Angebote, die ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern helfen, mit dem Rauchen aufzuhören. So können im Betrieb rauchfrei-Kurse angeboten werden. Das Unternehmen stellt die Räume dafür zur Verfügung und bezahlt in der Regel auch den Kursus, der typischerweise in der Arbeitszeit stattfindet. Wir empfehlen, bei der Durchführung von rauchfrei-Kursen auf zertifizierte Kursleiterinnen und Kursleiter zurückzugreifen. Anbieter in Ihrer Nähe sowie eine Beschreibung des von der BZgA geförderten und mit entwickelten Kursprogramms „rauchfrei-Programm“ finden Sie auf <link http: www.rauchfrei-programm.de>dieser Seite. Näheres zu speziellen betrieblichen Angeboten finden Sie <link http: www.rauchfrei-programm.de service betriebliche-angebote.html.>hier.

Bei größeren Betrieben kann sich auch die Kooperation mit einer Krankenkasse empfehlen. Über die genauen Modalitäten der Zusammenarbeit informieren Sie sich am besten direkt dort.

Der Arbeitgeber bzw. die Arbeitgeberin investiert bei diesem Vorgehen also Zeit und Geld für den rauchfrei-Kurs. Ein Unternehmen in Japan ging noch einen Schritt weiter. Als zusätzlichen Anreiz für einen Rauchstopp versprachen sie den Beschäftigten sechs zusätzliche Urlaubstage pro Jahr, wenn sie erfolgreich aufhören zu rauchen. Von den insgesamt 120 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gingen vier auf das Angebot ein und können sich jetzt über mehr Gesundheit und mehr Urlaub freuen.

Grundsätzlich gilt: Unternehmen können eine Menge für die Gesundheit ihrer Beschäftigten tun.

Quellen:

www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/japan-unternehmen-belohnt-nichtraucher-mit-mehr-urlaub-a-1175860.html