Raucherinnen leiden häufiger an Rheumatoider Arthritis

Rauchen begünstigt eine Vielzahl von Krankheiten, darunter auch Rheumatoide Arthritis (häufigste entzündliche Erkrankung der Gelenke). Je mehr und je länger jemand raucht, desto stärker steigt sein bzw. ihr Risiko für die Erkrankung. Eine aktuelle Studie bestätigt diese Zusammenhänge einerseits und zeigt außerdemm, wie positiv sich ein Rauchstopp auf das Erkrankungsrisiko auswirkt.

Langzeitstudie mit über 200.000 Teilnehmerinnen
Die Untersuchung der Forscherin Xinyi Liu und ihrem Team vom Brigham and Women’s Hospital in Boston (USA) beeindruckt schon allein durch die Zahl der Teilnehmenden: Insgesamt 230.000 Frauen wurden im Rahmen der renommierten „Nurses Health Study“ befragt und untersucht. Und das nicht bloß einmal (wie bei vielen anderen Studien), sondern regelmäßig über einen Zeitraum von über 38 Jahren hinweg. Das Ziel dieser umfangreichen Langzeituntersuchung: Zusammenhänge zwischen bestimmten Lebensweisen (darunter zum Beispiel Ernährung und Rauchen) und der Gesundheit bzw. dem Risiko für verschiedenste Erkrankungen zu erkennen. In regelmäßigen Abständen werden auf Basis der „Nurses Health Study“ dann auch interessante Forschungsbefunde veröffentlicht.

Rheumatoide Arthritis: Mit der Zahl der Zigaretten steigt auch das Krankheitsrisiko
Ein zentrales Ergebnis der Studie haben wir ja bereits zu Beginn verraten: Rauchen erhöht das Risiko für Rheumatoide Arthritis. Interessant ist auch der Dosis-Wirkungs-Zusammenhang, den Xinyi Liu und ihr Forschungsteam ermittelten: Je mehr sogenannte „Packungsjahre“ eine Raucherin berichtete, desto stärker war ihr Erkrankungsrisiko. Ein „Packungsjahr“ ist eine Maßeinheit für die Dauer und Intensität des Rauchens. Dabei bedeutet ein Packungsjahr, dass jemand über den Zeitraum von einem Jahr im Schnitt eine Packung Zigaretten pro Tag geraucht hat. Raucht eine Person also täglich eine halbe Schachtel Zigaretten, kommt sie nach genau zwei Jahren auf ein Packungsjahr. Der gefundene Dosis-Wirkungs-Zusammenhang erhärtet die Annahme, dass das Rauchen ursächlich verantwortlich für das gestiegene Erkrankungsrisiko ist.

Noch unbekannt: die Wirkmechanismen hinter dem Gesundheitsrisiko
Die genauen biologischen Wirkmechanismen sind zwar noch nicht bekannt. Fachleute nehmen jedoch an, dass die Inhaltsstoffe des Tabaks die Blutversorgung des Gelenkknorpels beeinträchtigen und die Bildung von Antikörpern verstärken. Bei entzündlichem Rheuma lösen diese Antikörper die Zerstörung des Knorpelgewebes aus. Weil Rauchen die Gefäße verengt, wird die Blutversorgung bereits entzündeter Gelenke zusätzlich beeinträchtigt.

Studie liefert Argument für Rauchstopp
Die Studie hält jedoch auch erfreuliche Ergebnisse bereit. Sie bestätigt jene Menschen, die aufgehört haben zu rauchen oder diesen Schritt planen: Nach dem Rauchstopp sinkt das Risiko für Rheumatoide Arthritis nämlich. Dranbleiben lohnt sich, denn je länger jemand rauchfrei ist, desto stärker geht das Erkrankungsrisiko zurück.   

 

Quellen:
Liu, X. , Tedeschi, S. K., Barbhaiya, M. , Leatherwood, C. L., Speyer, C. B., Lu, B. , Costenbader, K. H., Karlson, E. W. and Sparks, J. A. (2019), Impact and timing of smoking cessation on reducing risk for rheumatoid arthritis among women in the Nurses’ Health Studies. Arthritis Care Res. Accepted Author Manuscript. doi:
10.1002/acr.23837

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