Rauchfreie Pause – warum sie so wichtig ist (Teil 1)

Nicht nur Arbeitswissenschaftlerinnen und Arbeitswissenschaftler sind sich einig: Regelmäßige Pausen sind wichtig für die Regeneration zwischendurch – und damit eine wichtige Voraussetzung dafür, im Job leistungsfähig zu bleiben. Gleiches gilt für alle anderen mehr oder weniger anstrengenden Routinetätigkeiten: Wer sie regelmäßig unterbricht, ermüdet nicht so schnell. Nach einem Rauchstopp kann das Thema „Pause“ allerdings zur regelrechten Herausforderung werden.

Die Raucherpause: ein oft über viele Jahre eingeübtes Ritual
Bei vielen Raucherinnen und Rauchern hat sich die regelmäßige Raucherpause über viele Jahre eingespielt und ist zu einem Ritual geworden – häufig eines, das zusammen mit Kolleginnen und Kollegen praktiziert wird. Und das macht das Abgewöhnen nach einem Rauchstopp gleich noch mal herausfordernder. Denn auf den Austausch mit den anderen in der Raucherecke möchte so manche(r) ungern verzichten. Einigen fällt es zudem schwer, „nein“ zu sagen, wenn es heißt: „Kommst du mit, eine rauchen?“.

Ungewohnt: „Ich gehe mal eben etwas Luft schnappen“
Außerdem: Wer nicht (mehr) raucht, dem fehlt die Zigarette als Anlass für eine Pause: „Ich gehe mal eben eine rauchen“ geht vielen leichter über die Lippen als „Ich gehe mal eben etwas Luft schnappen“. Insbesondere wenn sie letzteres mehrfach am Tag bekannt geben würde, würden sich die Arbeitskolleginnen und -kollegen eher Sorgen um sie machen, schrieb kürzlich eine Userin im Chat. Andere pflichteten ihr bei. Offenbar ist die rauchfreie Pause zwischendurch – abgesehen von den größeren Arbeitspausen zum Frühstück oder Mittagessen – in den meisten Betrieben eher eine Seltenheit. Oder aber man bleibt bei kurzen Arbeitsunterbrechungen am Platz sitzen und schaut auf sein Handy oder telefoniert kurz: Aktivitäten – da waren sich die Teilnehmenden am Chat einig – die keine wirkliche Erholung versprechen. „Statt auf den großen Bildschirm schaut man dann auf den kleinen, was ist das für eine Pause?“, schrieb ein Chat-Teilnehmer treffend.

Wenn der Nikotinspiegel sinkt ...
Was bei einem Rauchstopp erschwerend hinzukommt, ist das, was sich im Inneren einer Person abspielt, die längere Zeit geraucht hat und nun damit aufhören möchte: Der Organismus hat sich an eine regelmäßige Zufuhr von Nikotin gewöhnt. Das hat zur Folge, dass der Körper, wenn eine Zeit lang nicht an der Zigarette gezogen wurde, in eine Nikotin-Unterversorgung gerät. Man könnte auch sagen, er kommt in eine Art „Mini-Entzug“, häufig verbunden mit einer leichten Abgeschlagenheit, Unruhe oder auch Gereiztheit. Durch das erneute Rauchen steigt der Nikotinspiegel wieder. Die Symptome der Nikotin-Unterversorgung verschwinden und damit steigt auch das Wohlbefinden. Der Effekt wird automatisch der Zigarette zugeschrieben, nach dem Motto „Wenn ich rauche, geht es mir besser“. Dass diese Wirkung erst durch den Prozess der Gewöhnung an die Zigarette entstehen konnte, ist dem Raucher bzw. der Raucherin in dem Moment nicht bewusst. Der Effekt wird registriert als Erleichterung – eng verknüpft mit dem Rauchen einer Zigarette.

Es ist also durchaus nachvollziehbar, wenn Menschen das „Nichtmehrrauchen“ gerade dann fehlt, wenn sie „normalerweise“ bzw. früher eine Raucherpause gemacht hätten.

Die Erfahrungen, nicht nur die unserer Userinnen und User im rauchfrei-Forum, zeigen jedoch, dass viele Menschen diese Herausforderung durchaus meistern und sich Tag für Tag stärker von der Zigarette lösen können. Die Erfolgschancen steigen enorm, wenn passende Alternativen zum Rauchen gefunden werden, zum Beispiel in punkto Pausengestaltung.

Eine Pause ohne Zigarette schafft eine notwendige Unterbrechung, ohne den Körper mit Schadstoffen zu belasten. Aber wie gelingt der Umstieg von der Zigarettenpause zur gesunden Erholungspause? Das erfahren Sie in den News der nächsten Woche.