Rauchstopp: Was bin ich bereit, dafür zu tun?

Sicherlich haben Sie das auch schon einmal gehört: „Ich habe von einem Tag auf den anderen mit dem Rauchen aufgehört, ganz ohne Probleme. Seitdem lebe ich rauchfrei.“

Beneidenswert, oder? Gehen wir einmal davon aus, dass diese Geschichten genauso „stimmen“ und der- bzw. diejenige seinen/ ihren Rauchstopp tatsächlich völlig beschwerdefrei durchlebt hat. Dann lässt sich nur sagen: Glückwunsch. Leider geht es jedoch nicht allen Menschen so, die der Zigarette „Lebewohl“ sagen (wollen).

Entzugserscheinungen können den Rauchstopp erschweren
So manche/r erlebt nach dem Rauchstopp Entzugserscheinungen, die von Konzentrationsstörungen über Schlafschwierigkeiten bis zu starken Verlangensattacken reichen können. Und auch das gehört zu den Erfahrungen, die eine ganze Reihe von Menschen bei ihrer Tabakentwöhnung machen: Sie fangen wieder an zu rauchen – oftmals als Reaktion auf eine Entzugserscheinung, zum Beispiel auf ein (über) starkes Verlangen nach der Zigarette.

Auf solche Klippen kann man sich vorbereiten, zum Beispiel indem man sich für Situationen, in denen Schwierigkeiten zu erwarten sind, passende Umgangsweisen überlegt (etwa die Situation verlassen, die Aufmerksamkeit woandershin lenken, jemanden anrufen etc.).

Man nehme: ein Blatt Papier
Und auch folgende Übung kann helfen, sich auf mögliche Schwierigkeiten nach dem Rauchstopp einzustellen. Vorzugsweise macht man sie ganz in Ruhe und (wichtig!): vor dem Rauchstopp. Sie nehmen dafür ein Blatt Papier und überschreiben es mit der Frage „Was bin ich bereit, für den Rauchstopp zu tun und auszuhalten?“. Und dann schreiben Sie all das auf, was Sie zu investieren bereit sind.

Zum Beispiel Zeit: Zeit, die Sie für einen Spaziergang aufbringen, der ihr Feierabendritual „Auf dem Balkon eine Zigarette rauchen“ ersetzen soll. Zum Beispiel „vermehrte Leidensbereitschaft“: Das bedeutet, dass Sie sich einen Zeitraum festlegen, indem Sie mit Beschwerden rechnen müssen und sich vornehmen, diese durchzustehen – in dem Vertrauen darauf, dass diese sich reduzieren und ihre Bedrohlichkeit immer stärker verlieren werden. Sie können sich zum Beispiel sagen: Das gehört jetzt dazu – vergleichbar mit den Symptomen einer Erkältung, die auch nach einer Zeit abklingen.

Noch ein Beispiel: Anders mit Konzentrationsschwierigkeiten umgehen, eine klassische Entzugsbegleitung die auftreten kann (aber nicht muss). Hier wäre etwas, was man aufzubringen bereit sein könnte: eine Entspannungsübung zu erlernen. Dafür braucht es Zeit, die man investiert und später dadurch profitiert, dass man sich immer besser (und auch schneller) entspannen kann.

Ein Zettel für schwierige Zeiten
Die Übung dient zum einen der Vorbereitung auf den Rauchstopp, lässt sich aber auch sehr gut in der Phase der Tabakentwöhnung nutzen: indem man bei Schwierigkeiten – oder auch wenn man nur genervt ist von den Begleiterscheinungen des Rauchstopps – den Zettel nimmt und noch einmal nachliest, wozu man sich „verpflichtet“ hat bzw. was man bereit ist, für den Rauchstopp zu tun und zu ertragen.

Wir wünschen gutes Gelingen bei der Übung und natürlich: viel Erfolg für den Rauchstopp!