Studie: Passivrauchen verschlechtert Hörvermögen von Kleinkindern

Rauchen kann das Hörvermögen beeinträchtigen. Darüber haben wir vor Kurzem an dieser Stelle berichtet. Eine Studie aus Japan hatte herausgefunden, dass es bei erwachsenen Raucherinnen und Rauchern eher zu Hörverlusten kommt als bei (gleichaltrigen) rauchfrei lebenden Menschen. Es zeigte sich sogar ein direkter Zusammenhang: Je mehr Zigaretten jemand rauchte, desto wahrscheinlicher war es, dass er oder sie schlechter bei einem Hörtest abschnitt.

Studie mit über 50.000 Kleinkindern

Jetzt macht wieder eine Studie aus Japan von sich reden – und wieder geht es um das Thema Hörverlust durch Rauchen. Diesmal sind die Leidtragenden allerdings dreijährige Kinder. Über 50.000 Kleinkinder nahmen an der Untersuchung teil. Die spannende Frage des Forschungsteams: Wirkt es sich auf das Hörvermögen der Kinder aus, wenn die Mutter während der Schwangerschaft raucht? Und welchen Einfluss hat Passivrauchen im Kleinkindalter auf die Fähigkeit zu hören?

Passivrauchen schadet Kindern – aber beeinflusst es auch ihr Hörvermögen?

Was man bisher wusste: Wenn die Mutter raucht, ist das Kind vielfältigen Gesundheitsrisiken ausgesetzt. Und auch Passivrauchen schädigt Heranwachsende in besonderem Maße. Studien erbrachten erste Hinweise darauf, dass auch das Hörvermögen von Kindern gefährdet ist, die Tabakrauch ausgesetzt sind. Diese Untersuchungen wurden jedoch meist mit kleinen Stichproben durchgeführt, außerdem musste man sich dabei jeweils auf das Erinnerungsvermögen der Eltern verlassen. Bei der aktuellen Studie hatte man diese Probleme nicht: 50.734 Kleinkinder beteiligten sich. Außerdem wurden die Eltern regelmäßig befragt (ihr Erinnerungsvermögen spielte demnach keine Rolle) und die Kinder wurden – im Alter von drei Jahren – einem Hörtest unterzogen.

Kinder mit Tabakrauch-Erfahrungen hören schlechter

Die Ergebnisse der Tests waren wie vermutet: Kinder, die Tabakrauch ausgesetzt waren, schnitten schlechter im Hörtest ab als rauchfrei aufgewachsene Gleichaltrige. Das gilt auch für Kinder, die im Mutterleib „mitgeraucht“ und dann in der elterlichen Wohnung keinen Tabakrauch mehr abbekommen haben. Und auch der umgekehrte Fall erhöht das Risiko eines späteren Hörverlusts: Kinder, deren Mütter während der Schwangerschaft nicht geraucht haben, die aber in der elterlichen Wohnung den Giftstoffen der Zigarette ausgesetzt waren, hatten ebenfalls schlechtere Ergebnisse im Hörtest. Besonders häufig traten die Höreinbußen bei der Kombination der beiden Risiken auf: wenn die Kinder sowohl im Mutterleib als auch in den ersten Lebensmonaten mit Tabakrauch konfrontiert waren.

Fazit: Die Liste der Schäden durch Passivrauchen ist lang. Heranwachsende sind besonders betroffen. Auch auf das Hörvermögen wirkt sich der Tabakrauch aus.