Zwei Abschiedsbriefe an die Zigarette

Wer sich – auch noch längere Zeit nach dem Rauchstopp – immer mal wieder nach einer Zigarette sehnt, ist in guter Gesellschaft: Vielen Menschen geht es so – selbst Wochen, Monate und manchmal auch Jahre, nachdem sie den Entschluss, mit dem Rauchen aufzuhören, erfolgreich in die Tat umgesetzt haben.

Schriftlich einen Schlussstrich ziehen
Welche Gründe es dafür gibt und was man in diesen Momenten tun kann, darum ging es in der News der vergangenen Woche. Was lässt sich aber vorbeugend tun, damit der Abschied von der Zigarette besser gelingt – und es in der Folge auch weniger – mitunter sehnsüchtige – Erinnerungen an die Zigarette gibt? Einen Abschiedsbrief schreiben: So lautet die Empfehlung von vielen Expertinnen und Experten für Tabakentwöhnung. Auch im rauchfrei-Ausstiegsprogramm ist dieser Ratschlag zu finden. Empfohlen wird, in einem „Brief an die Zigarette“ zunächst zu würdigen, was einem die Zigaretten in manchen Situationen gegeben hat (zum Beispiel eine Auszeit oder ein festes Ritual im Tagesablauf etc.) und dann einen Schlussstrich zu ziehen. Diese Methode hilft dabei, die Zigarette besser loslassen zu können und sich darauf zu besinnen, dass ein neuer Lebensabschnitt beginnt.

Zigarette: Feindin und Freundin
Es gibt noch eine weitere – etwas intensivere – Variante dieser Übung: Schreiben Sie zunächst einen Brief an ihre „Feindin, die Zigarette“ und hiernach einen Brief an Ihre „Freundin, die Zigarette“. Der Unterschied zum klassischen Abschiedsbrief an die Zigarette: Sie beschäftigen sich zunächst (im Brief an die „Feindin“) eingehend mit den Gründen, aus denen Sie aufhören möchten zu rauchen, zum Beispiel mit:

·      den Schäden, die das Rauchen bereits hervorgerufen hat oder die zukünftig zu befürchten sind
·      den Kosten, die der Tabakkonsum verursacht
·      den Zahnverfärbungen
·      der Unfreiheit, die man zum Beispiel dann ganz besonders spürt, wenn einem die Zigaretten ausgegangen sind und man einen Umweg auf sich nimmt, um neue zu besorgen

Sie merken: Der Brief darf – und sollte –möglichst konkret ausfallen. Es ist Ihr ganz persönlicher Abschiedsbrief an eine über viele Jahre oder mehrere Jahrzehnte gepflegte Angewohnheit.

Das gebe ich mir schriftlich: Alternativen zum Rauchen
In dem Brief an die „Freundin Zigarette“, von der Sie sich verabschieden, geht es in erster Linie um die Vorteile, die Ihnen das Rauchen gebracht hat. Auch wenn ein wichtiger Grund für das Rauchen eine – psychische und körperliche – Abhängigkeit war: Die Zigarette hat auch bestimmte, mitunter wichtige, Funktionen in Ihrem Leben erfüllt. Diese stehen ja auch im Mittelpunkt des weiter oben beschriebenen „klassischen Abschiedsbriefs“. Typisch sind zum Beispiel Rituale und Gelegenheiten, bei denen man das Zusammensein mit anderen Raucherinnen und Rauchern genossen hat.

Beim Abschied von der „Freundin Zigarette“ sollten Sie auch die zukünftigen Alternativen zum Rauchen thematisieren: zum Beispiel Ihre neuen Rituale und wie Sie von nun an zum Beispiel mit anderen Leuten Ihre Pause verbringen werden – ohne dass die Zigarette das verbindende Merkmal ist. Auch hier kommt es darauf an, möglichst konkret und persönlich zu formulieren.

Viele Menschen stellen bei dieser Übung fest, dass der Inhalt der beiden Briefe danach noch weiter in ihnen arbeitet. Dieser Effekt ist durchaus erwünscht: Sie setzen sich weiterhin gedanklich mit dem Rauchstopp und ihrer Motivation dafür auseinander, der Zigarette endgültig Lebewohl zu sagen.

Fazit

Doppelt hält besser: Die zwei Briefe an die Zigarette sind eine gute Möglichkeit, den Rauchstopp zu begleiten und zu festigen. Auch der Austausch im Forum und im Chat unterstützt Sie bei diesem Prozess. Wir wünschen Ihnen viel Erfolg beim Rauchstopp.