Rauchen macht abhängig
Rauchen macht schneller abhängig als viele Menschen glauben. Die „Sucht nach der Zigarette“ kann sich bei Rauchenden auf ganz unterschiedliche Art zeigen, zum Beispiel
- in Form eines Unruhegefühls, wenn keine Zigaretten mehr in der Schachtel sind
- durch einen starken Drang, eine Zigarette rauchen zu wollen
- durch Entzugserscheinungen nach einem Rauchstopp
- wenn Rauchende „vor- oder „nachrauchen“, falls einmal eine längere Zeit keine Möglichkeit zum Rauchen besteht (zum Beispiel bei einer langen Zugfahrt)
- wenn zumeist wider besseren Wissens Nachteile in Kauf genommen werden, um weiter zu rauchen (es wird beispielsweise auch dann nicht von der Zigarette gelassen, wenn bereits erste Atemschwierigkeiten spürbar sind).
Diese Abhängigkeitssymptome sind vor allem für das Rauchen von Zigaretten beschrieben worden, können aber auch auf den Konsum anderer nikotinhaltige Produkte (zum Beispiel E-Zigaretten und Tabakerhitzer) übertragen werden.
Auch E-Zigaretten und Tabakerhitzer erzeugen Abhängigkeitssymptome
Für die körperlich abhängigmachende Wirkung der Zigarette und auch von anderen Tabakprodukten ist der Hauptwirkstoff des Tabakrauchs, das Nikotin, verantwortlich. Aber auch tabakfreie Produkte können Nikotin enthalten. So ist beispielsweise das Liquid von E-Zigaretten in den meisten Fällen nikotinhaltig. Neben der körperlichen Abhängigkeit macht Rauchen auch psychisch abhängig.
Diagnose „Tabakabhängigkeit“
Laut ICD-10 (ICD ist die Abkürzung der englischen Bezeichnung „International Statistical Classification of Diseases and Related Health Problems“, zu deutsch: Internationale statistische Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme; vereinfacht: „Internationale Klassifikation der Krankheiten“), gelten Rauchende als tabakabhängig, wenn drei der folgenden sechs Kriterien in den letzten 12 Monaten gleichzeitig in Erscheinung getreten sind:
- Toleranzentwicklung: Es werden zunehmend höhere Dosen erforderlich
- Körperliche Entzugserscheinungen bei Beendigung oder Reduktion des Konsums
- Starker Drang, Tabak zu konsumieren
- Keine volle Kontrolle über Beginn, Beendigung und Menge des Konsums
- Zunehmende Vernachlässigung anderer Aktivitäten zugunsten des Tabakkonsums
- Anhaltender Konsum trotz Bewusstsein über die schädlichen Folgen
Um die Abhängigkeit vom Rauchen einschätzen zu können, gibt es den sogenannten Fagerström-Test zur Zigarettenabhängigkeit, den Sie durchführen können.
Die mitunter stark ausgeprägte Abhängigkeit von der Zigarette (und anderen nikotinhaltigen Produkten) ist zum großen Teil dafür verantwortlich, dass es Menschen häufig schwerfällt, mit dem Rauchen aufzuhören. Mit Unterstützung gelingt es meist leichter, sich von der Abhängigkeit zu befreien. Mehr Informationen gibt es unter Mein Rauchstopp.