Tabakrauch = 15 Prozent „Hauptstromrauch“ + 85 Prozent „Nebenstromrauch“
Beim Rauchen einer Zigarette entstehen zwei Arten von Rauch: der „Hauptstromrauch“ und der „Nebenstromrauch“. Beide Rauch-Arten gelangen in die Umgebungsluft und werden von Umstehenden bzw. Menschen, die sich im gleichen Raum aufhalten, eingeatmet. Das Einatmen von rauchgefüllter Umgebungsluft wird als Passivrauchen bezeichnet.
Als „Hauptstromrauch“ gilt der Tabakrauch, der von Raucherinnen und Rauchern ein- und nach dem Inhalieren wieder ausgeatmet wird. Hinzu kommt der „Nebenstromrauch“, der durch das Glimmen der Zigarette produziert wird. Die im Nebenstromrauch enthaltenen Giftstoffe sind in etwa die gleichen wie im Hauptstromrauch, teilweise sogar in noch höheren Konzentrationen. Tabakrauch besteht zu 15 Prozent aus Hauptstromrauch und zu 85 Prozent aus Nebenstromrauch. Zusammen ergeben Haupt- und Nebenstromrauch ein Giftgemisch mit mehr als 5.000 chemischen Substanzen, von denen viele giftig und zum Teil krebserregend sind. Es gibt keinen Grenzwert, unterhalb dessen Tabakrauch nicht gesundheitsschädlich ist. Denn die im Rauch enthaltenen krebserzeugenden Substanzen (Kanzerogene) können bereits in geringen Mengen Krebs auslösen.
Passivrauchen macht krank
Der Rauch geht in die Raumluft über und gelangt dann mit jedem Atemzug auch in den Körper von anwesenden Nichtrauchenden. Sogenannte lungengängige Partikel dringen tief in die feinen Verästelungen des Lungensystems ein. Eine Fülle von wissenschaftlichen Studien zeigt eindeutig: Passivrauchen ist gesundheitsschädlich. Die Untersuchungen bringen Passivrauchen mit einer ganzen Reihe von Gesundheitsschäden in Verbindung – darunter chronische Lungenerkrankungen, Erkrankungen des Herz-Kreislaufsystems (unter anderem die koronare Herzkrankheit und Schlaganfälle) und Lungenkrebs. Besonders durch Passivrauchen gefährdet sind Heranwachsende ((Link zu Kinder & Jugendliche)).
Es ist grundsätzlich ratsam, sich von Tabakrauch fernzuhalten. Für Menschen mit Vorerkrankungen, Schwangere und Heranwachsende gilt dies ganz besonders.
Eine Reihe von Gesetzen regelt in Deutschland den Nichtraucherschutz in der Öffentlichkeit und am Arbeitsplatz ((Link zu Unterseite Nichtraucherschutz)).
Weitgehend unbekanntes Gesundheitsrisiko durch kalten Rauch
Nachdem die Zigarette ausgedrückt und eventuell noch gelüftet wurde, ist das Thema Tabakrauch nicht etwa erledigt: Oft bleibt sogenannter „kalter Rauch“ (auch als „Dritthandrauch“ bezeichnet) zurück und kann eingeatmet werden.
Kalter Rauch bezeichnet die Rückstände des Rauchs, die für das menschliche Auge unsichtbar sind: zum Beispiel auf Oberflächen von Möbeln, in Kleidungsstücken, Teppichen oder Vorhängen. Die Partikel des Tabakrauchs reagieren mit anderen Substanzen aus der Umgebung. Dadurch entstehen oftmals neue (ebenfalls giftige) Stoffe. Die giftigen Partikel des kalten Rauchs können durch Bewegungen oder Luftzüge aufgewirbelt werden und wieder in die Raumluft gelangen und dann von anwesenden Personen eingeatmet werden. Auch über die Haut können Substanzen aufgenommen werden (zum Beispiel über verrauchte Kleidung). Vor allem Kinder sollten deshalb nicht mit verrauchten Textilien in Kontakt kommen.
Während die Gefahren durch Passivrauchen mithilfe von wissenschaftlichen Studien vielfach belegt werden konnten, steht die Wissenschaft beim Thema Dritthandrauch noch am Anfang. Was man weiß: In den Rückständen des Tabakrauchs sind giftige Substanzen enthalten, die auch in den Körper gelangen können. Welche Schäden genau dort ausgelöst werden und wie viele Menschen von diesen Schäden betroffen sind, lässt sich derzeit noch nicht sagen. In Zell- und Tierversuchen konnte jedoch bereits eine schädigende Wirkung von kaltem Rauch auf die Funktion und Erbsubstanz von Zellen nachgewiesen werden. Wer sicher gehen will, vermeidet den Kontakt mit kaltem Rauch.
E-Zigaretten: nichts als Dampf?
E-Zigaretten erzeugen zwar weniger Schadstoffe als reguläre Tabakzigaretten. Gesundheitlich unbedenklich sind sie jedoch nicht. Insbesondere über ihre Langzeitwirkung ist derzeit noch wenig bekannt. Auch für Dritte könnte der elektronisch erzeugte Dampf gesundheitsschädlich sein, vor allem für Menschen mit einer Vorerkrankung. Durch den Dampf von E Zigaretten werden unterschiedlichste Stoffe in die Raumluft abgegeben. Inwiefern diese für im Raum befindliche Menschen schädlich sein können, lässt sich aktuell nicht sicher sagen.