11. Feb 2025
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E-Zigarette

Das Wichtigste in Kürze

  • Eine E-Zigarette ist ein Gerät in Form eines Stiftes. In der E-Zigarette ist eine Flüssigkeit (Liquid) enthalten. Dieses Liquid befindet sich meist in einer Kartusche, die man auswechseln kann. Die Flüssigkeit wird elektrisch erhitzt und verdampft.
  • Es gibt noch keine Langzeit-Studien zur Gesundheitsschädlichkeit von E-Zigaretten.
  • Heranwachsende, Schwangere und Menschen mit Vorerkrankungen sollten besonders vorsichtig im Umgang mit E-Zigaretten sein.

E-Zigarette: Aus Liquid entsteht Dampf

Eine E-Zigarette besteht in der Regel aus einem Mundstück, einem Akku, einem elektrischen Vernebler und einer Wechsel-Kartusche, in der sich eine Flüssigkeit („Liquid“) befindet. Darüber hinaus gibt es Einweg-Modelle, die entsprechend keine (nachfüllbare) Wechsel-Kartusche haben. Sobald das Liquid dieser Einweg-E-Zigaretten aufgebraucht ist, müssen die Geräte entsorgt werden. 

Das Liquid wird beim Ziehen am Mundstück vernebelt und als Aerosol (Dampf) inhaliert. Der Konsum von E-Zigaretten wird als „Dampfen“ bezeichnet. Die Liquids von E-Zigaretten enthalten als Hauptbestandteile ein Vernebelungsmittel(Propylenglykol oder Glyzerin), Wasser, Ethanol, meist Nikotin und häufig verschiedene Aromastoffe. Liquids ohne Nikotin sind ebenfalls erhältlich. Neben diesen Bestandteilen konnten bei Untersuchungen von E-Zigaretten-Liquids zahlreiche weitere Substanzen nachgewiesen werden, von denen mehrere von Fachleuten als gesundheitsgefährdend, giftig und/ oder krebserregend eingestuft werden.

Inzwischen gibt es eine Vielzahl von unterschiedlichen Produkten, die sich vor allem in punkto Design und Leistungsstärke unterscheiden. Diese Unterschiede erschweren eine einheitliche Beurteilung von E-Zigaretten hinsichtlich ihrer Sicherheit und Gesundheitsschädlichkeit.

Dampfen: Langzeitfolgen unbekannt

Beim Inhalieren des Dampfs gelangen die verschiedenen Inhaltsstoffe des E-Zigaretten-Liquids in die Lunge – mit derzeit noch unbekannten Folgen für die Gesundheit. Insbesondere die Kombination der verschiedenen Inhaltsstoffe könnte bei dauerhaftem Konsum möglicherweise zu Gesundheitsrisiken führen.

Derzeit fehlen noch aussagekräftige Langzeit-Studien, um die Gesundheitsschädlichkeit von E-Zigaretten konkreter einschätzen zu können. Einige Untersuchungen weisen jedoch darauf hin, dass durch den Konsum zum Beispiel Entzündungen gefördert und die Innenwände von Blutgefäßen geschädigt werden könnten. Andere Studien legen außerdem nahe, dass es durch den Gebrauch von E-Zigaretten zu Atemwegsirritationen und eventuell auch zu Entzündungsreaktionen in den Bronchien kommen kann.

Heranwachsende, Schwangere und Menschen mit Vorerkrankungen: Vorsicht vor „Passivdampf“

Der Dampf von E-Zigaretten geht außerdem in die Raumluft über und kann dadurch von anderen Menschen eingeatmet werden. Wie schädlich „Passivdampfen“ ist, lässt sich aktuell noch nicht sagen. Insbesondere Heranwachsende, Schwangere und vorerkrankte Menschen sollten dem Dampf von E-Zigaretten jedoch vorsorglich aus dem Weg gehen. 

Die meisten Liquids von E-Zigaretten enthalten Nikotin. Nikotin macht abhängig. Es ist vorstellbar, dass bei einigen Menschen die Nikotinabhängigkeit, die durch den Konsum von E-Zigaretten entstanden ist, das Risiko für einen Einstieg in das Rauchen regulärer (Tabak-) Zigaretten erhöht.

E-Zigaretten: für Jugendliche verboten

Seit dem 1. April 2016 gilt das Abgabe- und Konsumverbot von Tabakwaren an Jugendliche (geregelt über das Jugendschutzgesetz) auch für E-Zigaretten und E-Shishas. Das Verbot schließt auch Produkte ein, die kein Nikotin enthalten. Die wichtigsten Gründe für diese Regelung: das weitgehend ungeklärte Gesundheitsrisiko sowie die Befürchtung, dass dampfende Jugendliche später auf reguläre Tabakzigaretten umsteigen.

E-Zigaretten mit süßen Aromastoffen können für Kinder und Jugendliche attraktiv sein. Eine Variante der E-Zigarette ist die sogenannte E-Shisha, die zwar zumeist kein Nikotin enthält, jedoch zum Eintrittstor für das Rauchen von Zigarette werden könnte.

Kinder und Jugendliche üben beim Gebrauch von E-Zigaretten bzw. E-Shishas ein Verhalten ein, das dem Rauchen von Tabakzigaretten gleicht. Dadurch könnte für Kinder und Jugendliche die Schwelle für einen späteren Einstieg in das Rauchen konventioneller Zigaretten ((Link zu Unterseite Zigarette)) gesenkt werden. 

EU-weite Regulierung von E-Zigaretten und Liquids

Seit April 2016 unterliegen E-Zigaretten und Liquids auch in Deutschland einer in der Europäischen Union einheitlichen Regulierung. Die Richtlinien legen einheitliche Qualitäts- und Sicherheitsanforderungen für nikotinhaltige E-Zigaretten fest, Produkte ohne Nikotin sind von den Bestimmungen dagegen nicht betroffen.

E-Zigaretten und Rauchstopp

Auch wenn einzelnen Ex-Rauchenden der Rauchstopp mithilfe von E-Zigaretten gelungen ist: Nach aktuellem wissenschaftlichem Kenntnisstand lässt sich die E-Zigarette nicht allgemein als Mittel zum Rauchstopp empfehlen. Bisherige Studien zu diesem Thema sind wenig belastbar und kommen teilweise zu unterschiedlichen Ergebnissen. 

Bei Personen, die die E-Zigarette als Hilfsmittel zum Rauchstopp einsetzen, besteht das Risiko, dass sich daraus ein paralleler Gebrauch von Tabak- und E-Zigaretten entwickelt. In diesem Fall würde die Tabakzigarette also nicht ersetzt, sondern ihr Konsum lediglich reduziert werden. Fachleute sind sich zudem einig, dass die langfristigen gesundheitlichen Vorteile eher gering sind, wenn die Zahl der gerauchten Zigaretten lediglich reduziert wird. Eine wissenschaftliche Studie aus dem Jahr 2024 kam zu dem Schluss, dass Konsumierende von E-Zigaretten ein ähnlich hohes Risiko für Herz-Kreislauf-Krankheiten und Schlaganfälle hatten wie Raucherinnen und Raucher. Asthma und COPD kamen bei ihnen seltener vor als bei Rauchenden, jedoch (erwartungsgemäß) häufiger als bei Nichtrauchenden. 

Das größte Gesundheitsrisiko hatten in der Untersuchung jene Menschen, die sowohl reguläre Tabakzigaretten als auch E-Zigaretten konsumierten. Sie erkrankten häufiger an allen in der Studie untersuchten Folgekrankheiten (unter anderem an Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie an zum Teil schweren Atemwegskrankheiten). 

Wenn sowohl E-Zigaretten als auch Tabakzigaretten konsumiert werden, besteht die Gefahr, dass das Rauchen langfristig beibehalten (und damit der Körper durch den Tabakrauch weiter geschädigt) wird. Außerdem: Bei einem Umstieg von Tabakzigaretten auf E-Zigaretten werden Rauchrituale und -gewohnheiten beibehalten. Das Risiko für einen Rückfallin das alte Rauchverhalten kann dadurch steigen. Eine erfolgreiche Tabakentwöhnung erfordert aber gerade, dass sich Verhaltensweisen verändern und die psychische Abhängigkeit vom Rauchen überwunden wird.

Die beste gesundheitliche Entscheidung: aus dem Dampfen und dem Rauchen aussteigen ((Link zu Der Rauchstopp)).

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