Zigarren- und Zigarillos: ein häufig unterschätztes Gesundheitsrisiko
Eine Zigarre besteht aus getrockneten und fermentierten Tabakblättern und hat in der Regel einen größeren Durchmesser als ein Zigarillo. Zigarillos sind demnach schmaler und auch kürzer – sie ähneln in ihrer Form eher einer Zigarette. Zigarillos werden teilweise auch mit Filter hergestellt.
Das Gesundheitsrisiko von Zigarren und Zigarillos wird häufig unterschätzt. Die Gefahr, an einer Krebsart im Rachenraum zu erkranken, ist für Rauchende von Zigarren unter Zigarillos deutlich erhöht. Der Rauch dieser beiden Tabakprodukte verbleibt länger im Mundraum als der Rauch einer Zigarette und kann so vermehrt Tumoren an Gaumen, Rachen, Zahnfleisch und Zunge verursachen.
Auch beim „Paffen“ wird Nikotin aufgenommen
Genau wie Zigaretten enthalten auch Zigarren Nikotin, jenen Wirkstoff also, der für die körperliche Abhängigkeit von Tabakprodukten verantwortlich ist. Wenn der Zigarrenrauch inhaliert wird, gelangt das Nikotin in die Lunge – auf die gleiche Weise und genau so schnell wie beim Rauchen einer Zigarette. Beim sogenannten „Paffen" – hierbei wird der Zigarrenrauch nicht eingeatmet, sondern im Mund bewegt und dann ausgeblasen – wird das Nikotin über die Mundschleimhaut aufgenommen.
Zigarillos: höhere Nikotinaufnahme als bei Zigaretten
Eine Studie aus dem Jahr 2018 hat untersucht, wie hoch die Nikotinaufnahme beim Rauchen von Zigarillos und Filterzigarillos ist. Es zeigte sich, dass Rauchende pro Zug an einem Zigarillo ähnlich viel Nikotin aufnehmen wie bei einem Zug an einer regulären Zigarette. Allerdings nehmen sie pro Zigarillo insgesamt mehr Nikotin auf als bei einer Zigarette. Dabei spielte es keine Rolle, ob die Zigarillos einen Filter hatten oder es sich um filterlose Zigarillos handelte.
Sowohl Zigaretten als auch Zigarren bzw. Zigarillos erhöhen zudem die Menge an Kohlenmonoxid im Blut. Bei Zigarren kommt hinzu, dass in der Regel länger geraucht wird, dabei mehr Züge genommen werden und der Zeitabstand zwischen den Zügen geringer ausfällt. Pro Zigarre werden also mehr Schadstoffe und Nikotin aufgenommen als bei der Zigarette.
Erhöhtes Krebsrisiko durch Zigarren
Über die Mundschleimhaut und den Speichel gelangen krebserregende Stoffe in den Körper und können zu Tumoren im Verdauungssystem und in der Blase führen. Auch die Speiseröhre ist häufig betroffen. Zigarrenkonsum erhöht außerdem das Risiko für Herzinfarkte und Schlaganfälle.
Eine Metastudie, die 22 Studien zum Rauchen von Zigarren untersucht hat, zeigt, dass Zigarren ähnliche Gesundheitsrisiken wie Zigaretten haben können. Die Risiken hängen davon ab, wie viele Zigarren pro Tag geraucht werden und ob der Rauch inhaliert wird. Menschen, die viele Zigarren rauchen und den Rauch inhalieren, haben sogar ein höheres Sterberisiko als diejenigen, die reguläre Zigaretten rauchen.