07.04.2024 12:19

Lass Los

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22Beiträge
03.04.2024
19:02 Uhr
oops, habe ja nicht nur geklaut, sondern die beute auch noch im wohnzimmer der bestohlenen abgestellt, unfassbar, SORRY :kaputtlachsmile
03.04.2024
19:00 Uhr
Oops! … i did it again, post-räuberin mit neuem gepäck, danke, astrid 8) [quote=664731]Wenn ich so darüber nachdenke wann und warum ich denn geraucht habe fällt mir eine Situation immer wieder ein. ... Schlüsselwörter in der Szene: Aufmerksamkeit, Zurückweisung, Selbstzerstörung[/quote] [quote=664736]Meine Gründe warum ich nicht mehr rauchen will haben ja augenscheinlich alle nicht gehalten. Also Perspektivwechsel: Welchen Grund könnte es noch für mich geben zu rauchen? Die alten Gründe sind es definitiv nicht mehr ... Nein. Ich weiß eigentlich gar nicht mehr warum ich noch rauche. Es ist nur Sucht. Es ist keine Absicht mehr dahinter, kein Sinn, nichts. Es ist nicht mehr die Pause vor dem Alltag, es ist nicht mehr der Wunsch nach Aufmerksamkeit, es ist nicht mehr das Auflehnen gegen irgend etwas oder irgend jemanden, es ist kein Hilferuf mehr, es ist sinnentleert, sofern es überhaupt je einen Sinn hatte. Glaube aber schon das es den mal hatte. Aber es passt nicht mehr ins Hier und Jetzt. Es gibt keine Gründe mehr für das Rauchen. Also lasse ich es los. Vielleicht hilft mir das persönlich mehr als Gründe dagegen zu haben.[/quote] [quote=664731]Es gibt keinen kleinen Suchtteufel der in meinem Kopf sitzt oder ein kleiner Gnom in meinem Kopf den ich einfach „nur“ aushungern brauche indem er kein Nikotin mehr bekommt. Die Sucht ist kein entkoppeltes „Es“. ICH bin süchtig, ICH zerstöre mich damit selbst. Kein Gnom, kein Teufel, kein Fremdkörper, sondern ich bin es. Höchstselbst. Und ich lasse dieses Ich jetzt gehen. Ich habe noch ein Leben vor mir, ein Freies. Das möchte ich haben.[/quote]
03.04.2024
18:50 Uhr
hallo, liebe astrid [quote=664736]Ich halte viel vom dem Spruch "Der Kopf ist rund damit das Denken die Richtung ändern kann"[/quote] der hängt bei mir auf dem balkon neben der bank, die mit mir auf das schäfchen wartet. ich habe, was du geschrieben hast, gerne und aufmerksam gelesen. den jungen, in den du verknallt warst, kenne ich bestens, ich bin heute sehr froh, dass er es dabei gelassen hat, mich an die brust zu fassen: war nicht so schön, und sein verzicht hat schlimmeres verhindert :riesengrinser: ... als schlüsselwort zu Aufmerksamkeit, Zurückweisung, Selbstzerstörung muss bei mir in diesem zusammenhang mindestens noch erpressung stehen: wie mein mutter vor mir wollte ich ihm klarmachen, dass er schuld ist, wenn ich mich zerstöre <--> habe extra nochmal in meinem alten tagebuch geguckt: "Ich habe dich geliebt, mehr als alles andere, habe für dich meine Zukunft aus Spiel gesetzt, meine Gesundheit kaputtgemacht." da war ich 15 durch, eh ziemliche spätentwicklerin. meine zukunft wollte ich aufs spiel setzen, weil ich auch noch ein kind von ihm wollte, und zwar sofort. und ich hab, weil ich mittags auf der heizung nach ihm schmachten musste, italienisch- und französischkurse abgebrochen und bin neben englisch auf zwei ziemlich toten sprachen hängengeblieben, ich armes tätiges opfer ... einige gedanken nehme ich mit rüber zu mir, um weiterzudenken, bin akkreditierte post-räuberin, danke jetzt schon ... was ich wirklich SEHR schade finde ist die arg überkommene technologie dieses forums: ich müsste schon für mich, was ich geschrieben habe, immer mal editieren, sortieren und kondensieren können, und ich würde es lieben, hier mit anderen zusammen zb einen online-editor zu benutzten, so etwas wie "die allmähliche verfertigung der gedanken" beim gemeinsam an einem text schreiben. jetzt muss ich aber erstmal klauen und eindrücke sichern gehen ... liebe grüße fio
03.04.2024
17:59 Uhr
Schnief, ach Ina! Aber ja, so is. Bezogen aufs Rauchen vielleicht etwas melancholisch dargeboten. Abschiedsschmerz möchte ich keinen mehr entwickeln, der war vor "lass los" schon da, hat eindrücklich Hallo gesagt. Aber inhaltlich, jawohl, so is. Glaub schon.
03.04.2024
17:29 Uhr
Hallo Astrid Ich musste beim lesen an Ina Müller denken - der Grund „Du brauchst mehr Zeit für Dich Wie viel genau Ich werd nicht schlau Aus Deinen Worten Oder törnst Du mich nur ab Um nicht das Schwein Gewesen zu sein Wie lang soll das Ende Dieser Liebe sich noch ziehen Wann ist es vorbei Und was wird aus uns beiden Wir können nicht nur zusamm′ sein Um den Stress zu vermeiden [b]Du brauchst keinen Grund um zu gehen Wenn Du keinen mehr hast, um zu bleiben[/b] …“ :gitarre: https://m.youtube.com/watch?v=GVQ_FDlfaYw Dein WZ Titel ist super LG von Paul
03.04.2024
17:14 Uhr
:gefsmilie:
03.04.2024
16:30 Uhr
Oh, schon Besucher hier gewesen und ich hatte noch nicht den Kuchen fertig :wink: Lieben Dank für Eure Worte. :smileumarmung: Ich halte viel vom dem Spruch "Der Kopf ist rund damit das Denken die Richtung ändern kann" und vielleicht hilft mir persönlich der kleine Perspektivwechsel. Es heißt doch immer man braucht nur einen [i]Grund zum Aufhören[/i] aber der muss Bestand haben, der steht da quasi wie so eine hohe Mauer gegen die Sturmflut des Entzugs und wenn sie nur lange genug hält, dann schafft man es. Ich versuche es jetzt anders herum. Meine Gründe warum ich [i]nicht[/i] mehr rauchen will haben ja augenscheinlich alle nicht gehalten. Also Perspektivwechsel: Welchen Grund könnte es noch für mich geben zu rauchen? Die alten Gründe sind es definitiv nicht mehr, sofern man sie überhaupt als Gründe anerkennt aber das wäre Begriffswäscherei. Aber neue? Gibt´s die? Nein. Ich weiß eigentlich gar nicht mehr warum ich noch rauche. Es ist nur Sucht. Es ist keine Absicht mehr dahinter, kein Sinn, nichts. Es ist nicht mehr die Pause vor dem Alltag, es ist nicht mehr der Wunsch nach Aufmerksamkeit, es ist nicht mehr das Auflehnen gegen irgend etwas oder irgend jemanden, es ist kein Hilferuf mehr, es ist sinnentleert, sofern es überhaupt je einen Sinn hatte. Glaube aber schon das es den mal hatte. Aber es passt nicht mehr ins Hier und Jetzt. Das habe ich jetzt nach einigen Wochen begriffen. Es gibt keine Gründe mehr [i]für[/i] das Rauchen. Also lasse ich es los. Vielleicht hilft mir das persönlich mehr als Gründe [i]dagegen[/i] zu haben. :heart:
03.04.2024
15:34 Uhr
Hallo Astrid, sehr beeindruckender Text. Du bist sehr mutig! Du machst keinen "Aufriss" um das aufhören. Wir sind alle süchtig - und um diese Sucht zu beenden braucht es viel Kraft und Stärke. Das weißt du ja alles - du bist hier und kämpfst - das ist bewundernswert. Die Freiheit erwartet dich, die Euphorie erwartet dich, stolz und Glücksgefühle erwarten dich, Gesundheit erwartet dich, mehr Geld im Portemonnaie erwartet dich, wir hier im Forum erwarten dich und unterstützen dich wann und wie du das möchtest. Glaube an dich!:sun: Gruß, Sternchen Eva
03.04.2024
15:26 Uhr
Hallo Astrid, ich habe mich bei dir umgeschaut, ein schönes Wohnzimmer Und sehr zutreffend geschrieben Wir lassen gemeinsam los Lg Andrea
03.04.2024
15:07 Uhr
Nun denn, mit etwas Verzögerung hier ist es, mein Wohnzimmer. Es ist hell und lichtdurchflutet, große Fenster durch die die Sonne scheint, ein gemütliches Sofa das zum Verweilen einlädt, es gibt Blumen und Pflanzen, ein weicher Teppich. Es riecht nach frischer Farbe, ich habe gestrichen, die Kissen sind neu, die Sofadecke ist frisch gewaschen. Es duftet auch ein wenig nach Vanille, das kommt von der Duftkerze auf dem frisch geputzten Couchtisch. Ich habe mich nun seit Anfang Februar durch rauchfreie Zeiten gewurschtelt, gekämpft, gefreut, gelacht, geweint, gewütet und stehe doch wieder am Anfang. Den Rückfall nach 44 rauchfreien Tagen habe ich nicht verwunden, ich war seither nicht nikotinfrei, habe Kaugummi und Spray benutzt. In meiner Welt heißt das dann „ach komm, hast ja eh noch Nikotin in Dir, da kannst Du auch gleich rauchen.“ Und das habe ich heute auch wieder. Also. Alles auf Anfang. Aber nicht über den gleichen Weg. Ich hatte mir in mein Offline-Tagebuch erst aufgeschrieben das ich nur 14 Tage einfach kämpfen muss, mit Kästchen für jeden rauchfreien Tag, dann ist das Schlimmste überstanden, sei nicht gefangen in Deiner Sucht stand da und „kämpfe jeden einzelnen Tag“, „sei frei“ Und dann fiel mir wieder etwas ein. Das Aufhören allein mit Willenskraft nicht funktionieren wird. Das es nicht funktionieren wird solange ein Teil von mir meint das ich etwas „aufgebe“ oder „verliere“, das ich auf etwas „verzichte“. Ich glaube das stimmt. Zu anstrengend auf Dauer. Und "kämpfe" klingt auch ganz furchtbar aggressiv finde ich. Mir zu starke Emotionen in dem Zusammenhang. Mein Wohnzimmer heißt nun „Lass Los“ denn ich denke darum geht es für mich. Nichts ums Kämpfen gegen eine Sucht, das ist viel zu kräfteraubend, nein, viel einfacher, es geht ums Los Lassen. Wie fing das Ganze denn überhaupt an? Mein Vater war Kettenraucher, wie alle Kinder fand ich das ganz furchtbar, ich hatte Angst um ihn, Angst das er stirbt, das Zeug ist ja giftig und macht krank, ich habe es gehasst. Ihm war das relativ egal was seine Familie davon hielt, geraucht wurde zu jeder Gelegenheit. Eines Tages hörte er dann damit auf. Einfach so. Ich war damals so etwa 12. Wenn ich so darüber nachdenke wann und warum ich denn geraucht habe fällt mir eine Situation immer wieder ein. Ich sehe sie seit einiger Zeit immer wieder vor meinem inneren Auge. Da hatte ich geraucht weil ein Junge in den ich sehr verknallt war mich vor seiner ganzen Klicke abblitzen ließ. Es sollte sagen „schau her was Du mit mir machst, das tut weh, deinetwegen rauche ich jetzt“. Ich wollte seine Aufmerksamkeit und ich wollte seine Zurückweisung lindern und ich wusste sehr wohl auch mit 13 oder 14 das das selbstzerstörerisch war. Doof natürlich auch, aber das wollen wir an der Stelle mal einfach nicht werten ;-) Schlüsselwörter in der Szene: Aufmerksamkeit, Zurückweisung, Selbstzerstörung Später habe ich geraucht weil ich mit Gleichaltrigen nicht klar kam (oder sie nicht mit mir?) bei den Älteren in der Gruppe fühlte ich mich besser. Kiffen kam dann noch hinzu. Da befand ich mich in bester Gesellschaft. Als 16/17-jährige auf dem Gymi mit schwarzen oder roten Haaren und Auflehnung gegen Alles. Passte meinen Eltern natürlich so gar nicht. Auch hier also wieder das Schlüsselwort Aufmerksamkeit? Zur Show-Stellung das die Zurückweisung der Gleichaltrigen mir nichts ausmachte? Nehmen wir also mal die Worte Zurückweisung und Aufmerksamkeit als Schlüssel, ich könnte noch weitere Beispiele finden. Dann war es im Gegenpol aber wohl der (typische) Wunsch zugehörig zu sein. Aber auch eben nicht alleine sein. Geliebt zu werden. So Madame... Wenn das nun der Grund/die Gründe sind weshalb ich mit dem Rauchen anfing, mal gut drüber nachdenken, können das noch Gründe sein warum ich mit bald 47 noch immer rauche? Wohl kaum. Das hat sich haltlos überholt. Das passt doch gar nicht mehr. Lass das Mädchen das so kämpfte (um Aufmerksamkeit? um Liebe?) doch einfach hinter Dir. Du hast als 8jährige noch ins Bett gemacht und als 9 bis 12 jähre geklaut, das machst Du doch auch nicht mehr?! Ich brauche das Rauchen nicht mehr. So wie ich das Stehlen und Einnässen nicht mehr brauche bzw. lange hinter mir gelassen habe. Lassen wir also das Kind da wo es hin gehört und werden erwachsen. Freu dich lieber! Sei frei und befreie Dich von der Vergangenheit. Vielleicht (das dämmert mir so langsam) ist das auch genau der Grund warum der Wunsch aufzuhören mit einigem Abstand zum Tod meiner Mutter erst so richtig aufkam und das der Entzug mich so in die Trauer um meine Mutter zurück zog. Das ist das frühere Leben. Als Kind, als Tochter, auch als erwachsene Tochter die sich kümmert und pflegt. Mit dem Tod meiner Mutter gibt es diese Rolle „Tochter/Kind“ nicht mehr. Das tut einerseits weh aber es dämmert mir so langsam das es mir auch sagt „lass los“, zum Guten. Als Chance aus dieser ewigen Rolle raus zu wachsen. Sei erleichtert. Und auch die Zigaretten nicht mehr zu brauchen. Der Teil stirbt mit ihr und der Tochterrolle. Lass ihn los. Lass die Sucht los und freu Dich auf einen neuen Lebensabschnitt. Sei frei und freu dich auf die Zukunft! Nicht kämpfen. Friedlich los lassen. Es nicht mehr brauchen weil es auch das Mädchen von damals nicht mehr gibt. Es gibt keinen kleinen Suchtteufel der in meinem Kopf sitzt oder ein kleiner Gnom in meinem Kopf den ich einfach „nur“ aushungern brauche indem er kein Nikotin mehr bekommt. Die Sucht ist kein entkoppeltes „Es“. ICH bin süchtig, ICH zerstöre mich damit selbst. Kein Gnom, kein Teufel, kein Fremdkörper, sondern ich bin es. Höchstselbst. Und ich lasse dieses Ich jetzt gehen. Ich habe noch ein Leben vor mir, ein Freies. Das möchte ich haben. Das klingt alles pathetischer als es soll, ein Teil meines Kopfes sagt, was machst Du denn für einen Aufriss, es ist eine dreckige Sucht, hör halt einfach auf mit dem Scheiß, hör auf drüber nachzudenken und mach einfach. TUN. Sei nicht immer so verkopft. Aber „einfach“ scheint in dem Zusammenhang für mich eben nichts zu sein und wenn der Schlüssel sein kann nicht das Gefühl zu haben etwas aufzugeben sondern sich von etwas zu befreien, dann ist dieser Gedankengang mein Weg.
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