05.03.2019
07:41 Uhr
Hallo Katharina,
Gedanken über's Aufhören hast Du Dir ja offensichtlich schon öfter gemacht - damit bist Du nicht allein.
Jetzt hast Du Dich hier angemeldet - damit bist Du nicht mehr allein.
Du hattest schon einmal aufgehört, aber "dann hat es sich wieder eingeschlichen" - dies solltest Du noch einmal Revue passieren lassen - wie hast Du damals aufgehört, warum und auf welche Art und Weise konnte "es sich wieder einschleichen"? Es ist wichtig, aus seinen Fehlern zu lernen....
Ich hatte vor vielen Jahren mal an einer dreistündigen Veranstaltung teilgenommen (und rund 220,-DM dafür berappt), an deren Anfang man je drei Akkupunkturnadeln in die Ohren gepikt bekam, sich dann einen Vortrag anhörte und anschließend ohne Probleme weder Nikotin- noch Freßsuchtanfälle hatte.... gut was.
Aber nach ca. 6-8 Wochen ging ich zu einem Kneipenblueskonzert, tolle Stimmung, gute Musik.... und bekam eine angeboten von jemandem, der nicht wußte, daß ich nicht mehr rauchte.... In maßloser Selbstüberschätzung - die eine schadet ja nix - habe ich sie geraucht, an dem Abend noch 3-4 geschlaucht und am nächsten Tag die nächste Schachtel gekauft....
Das war mein Rückfall.
Dieses Mal hatte ich am Abend des 31.8.2017 noch 5 Zigaretten in der Schachtel und spontan gedacht - die rauchst Du jetzt noch und dann ist Schluß. Nach der vierten war es mir aber zu spät - mußte ja am nächsten Morgen zur Arbeit - also habe ich die Schachtel mit der fünften in eine Ecke geschmissen und aufgehört.
Irgendwann, Wochen später, habe ich sie weggeworfen.
Der 1.9.2017 war mein neuer erster Tag des Nicht-mehr-Rauchens.
Am 2.9. hatte ich einen sehr starken Jieper, stand auch schon kurz davor, mir eine neue Schachtel zu kaufen, dachte dann aber - wie blöd ist das denn, dann schmeißt du ja anderthalb Tage weg - also habe ich mich umgedreht, bin wieder in mein Auto gestiegen und nach Hause gefahren.
Am Abend dieses Tages hatte ich mich dann hier angemeldet.
Ca. fünf Wochen danach habe ich meine Arbeit verloren, infolgedessen mein Haus, mußte neue, extrem schlechter bezahlte Arbeit annehmen, mich dort einarbeiten, parallel eine bezahlbare Mietwohnung finden (in Berlin nicht einfach), den Umzug planen, vorbereiten und durchziehen.... ich denke, mehr Streß geht kaum (na gut - ich hätte noch 'ne unheilbare Krankheit kriegen können....) - aber ich habe mir immer gesagt - ihr Idioten kriegt mich nicht klein - nun gerade nicht - habe denen innerlich den ausgestreckten Mittelfinger gezeigt und erst recht nicht geraucht.... das war's.
Heute habe ich 550 Tage ohne.
Die Hinweise von Silke und Andreas sind sehr wichtig - lies hier ganz viel unter "Aufhören" und im Forum - das gehört schon mal zu den "4 A" [b]Aufschieben[/b] (zu sich selbst sagen - ne - DIESE ZIGARETTE RAUCHE ICH JETZT NICHT - PUNKT. Was später wird - mal sehen - ABER DIESE WIRD NICHT GERAUCHT.... und das immer wieder - NUR DIE NÄCHSTE NICHT ZU RAUCHEN, ist wichtig), [b]Ausweichen[/b] (Situationen bzw. Plätze meiden, die für einen fest mit dem Rauchen verbunden sind/waren), [b]Ablenken[/b] (wenn der Jieper/Schmachter kommt, gleich irgendetwas erledigen/tun - meist geht der Jieper nämlich nach ein paar Minuten) und/oder [b]Aushalten[/b] (dem Jieper "den dicken Daumen zeigen" oder eben den Mittelfinger und zu ihm sagen - du kannst mich mal) .
Wenn Dich der Frust überfällt, hilft es auch, hier zu schreiben, ihn so raus zu lassen - unter Umständen um Hilfe zu bitten - Hauptsache - nicht wieder rauchen.... Dafür sind wir hier alle im Forum - um uns gegenseitig zu unterstützen, nicht mehr zu rauchen.
Ich wünsche Dir viel Erfolg bei Deinen weiteren Vorbereitungen.
Dein Startzeitpunkt ist der richtige, wenn Du vom Hoffen zum Willen gekommen sein wirst und diesen dann in die Tat umsetzt.
Wenn Du hier viel schmöckerst, wird Dir auffallen, daß die meisten mehrere Anläufe gebraucht, viele es aber Schritt für Schritt, Tag für Tag geschafft haben.
Das kannst Du auch.
Du verlierst nichts - hast aber so viel zu gewinnen....
Aufsatz beendet.
Alles Gute für Dich
wünscht
Nomade