Hallo!
@ksanna:
Ich habe deine Antwort gestern schon gelesen, wollte mir aber nicht die Blöße geben, zu sagen, dass ich meine Schachtel noch leer rauchen möchte. Denn richtig cool wäre es ja, einfach alles Rauchergedöns in die Tonne zu kloppen. Dass du meine Gedanken „traurig” findest, hat auch mich traurig gemacht, denn das sind sie auch. Aufhören wollen … ganz ehrlich – und es fällt mir schwer, das zuzugeben – will ich halt nicht 100%ig aufhören. Wäre der böse Tag nicht gekommen, wäre ich wohl nicht auf die Idee gekommen, aufzuhören. :oops: Man kennt doch die Gedanken: „Ich bin doch jung und gesund. MIR passiert sowas nicht.”
Noch blöder wird es dadurch, dass ich die „Raucherfalle” und die Illusionen verstanden, aber trotzdem wahnsinnige Angst habe, im Job zu versagen oder vor meinem Chef in Tränen auszubrechen. Gerade vor dem Geheule und dem Empfindlich-Sein habe ich Angst.
@Kleine:
Scheinbar erwarte ich wirklich ein Patentrezept. Deshalb auch die zig Bücher, die ich gelesen habe, ein Hypnoseseminar und das letzte 4-Stufen-Seminar am Sonntag.
Mein Freund sagt immer: „Nicole, was denkst du dir? Dass die Wunder vollbringen können? Du musst das schon wollen und es muss 'Klick' machen!" Und ich sage immer: „Wo soll ich den Klick denn hernehmen? Den kann ich mir doch nicht einreden.” Hier im Forum war ein guter Satz: „Ich wünschte, ich würde wollen."
Das mit dem Strohhalm wäre für mich glaube ich ganz gut. Wenn ich mal wieder versuche aufzuhören, hält mir mein Freund immer seinen Zeige- und Mittelfinger hin, um mich mal an der imaginären Zigarette ziehen zu lassen. Selbst das hilft :P
@Jürgen:
„Arbeit stresst” … Tut sie ja gar nicht! Ich sitze hier aktuell täglich 4 Stunden lang rum. In den zwei Wochen, in denen mein Chef weg ist, hat zwei Mal das Telefon geklingelt. Und es sieht gerade nicht danach aus, als wenn sich da etwas ändern würde. Aber wehe WENN doch und ich rauche gerade nicht: Dann komme ich mit den einfachsten Sachen nicht klar! Und wenn ich dann noch kreativ sein soll (Grafikdesign), bricht die Panik aus. Hinzu kommt noch, dass mein Chef immer das Maximum von mir erwartet, was ich normalerweise auch erfülle. Kommt dies jedoch nicht oder habe ich einfach nur schlechte Laune, wird er wirklich ätzend und dann könnte es sein, dass ich in meinem Nichtraucher-Trance-Zustand ausflippe: Kündigen, heulen, etc. (Zuschlagen wohl eher nicht; ist nicht meine Art) :P
Deshalb kann ich leider nicht erst Sonntag mit dir zusammen aufhören, denn ich möchte ihm nicht auf meinem Höhepunkt begegnen. Aber cool fände ich es! Warum nimmst du dir nur eine Woche vor???
Und generell:
Ich rauche meine Schachtel heute leer. Und dann starte ich einen neuen Versuch. Normalerweise liegen zwischen meinen Versuchen immer Monate, doch ich denke, das macht es nur schlimmer. Seit gestern beobachte ich mein Rauchverhalten und stelle mir vor, in diesen Situationen nicht zu rauchen. Ich habe mir so pflanzliches Entgiftungszeug bestellt und auch noch die homöopathischen (was n Wort, wenn man es schreibt) Tropfen vom Seminar, die beruhigen sollen. Wenn die das sagen … Dann kaufe ich mir heute zuckerfreie Bonbons. In meinen geliebten Putzpausen auf dem mit Bauschutt beladenen Balkon nehme ich mir nen Kaffee und ein Buch mit. Vielleicht noch Beruhigungstee für die Arbeit.
Wenn ich dann doch mal rauchen sollte (was nicht mein Ziel ist), werte ich es als Ausrutscher und fange nicht wieder direkt an.
Was mir hier Mut macht, ist, dass es euch allen hinterher besser geht und es leichter wird. Warum sollte es ausgerechnet bei mir anders sein?
Dumm ist nur, dass selbst meine Freunde nicht an meinen Erfolg glauben. Nicht, weil sie so mies sind, sondern weil sie mich kennen. Mein bester Freund fragte gestern ganz mitfühlend: „Gibt es nicht ein Medikament, das so gut schützt, dass du trotzdem rauchen kannst?” Ich: „Habe ich den Arzt auch schon gefragt” Hahahaha. SO doof bin ich! Habe auch im gesamten Freundeskreis nur EINE Freundin, die aufgehört hat. Und selbst ihr gebe ich nicht lange, da sie auf Partys schon wieder ab und an raucht.
Wahrscheinlich ist es Zufall, aber: Seit einiger Zeit schlafen mir nachts immer die Hände ein. Einmal war es so schlimm, dass mein ganzer Arm eingeschlafen ist und ich ihn im Halbschlaf mit meiner anderen Hand nicht mehr gefunden habe, weil er aus dem Bett gefallen ist. War ich erleichtert, als ich das geschnallt habe! Jedenfalls ist mir in meinen zwei rauchfreien Nächten nichts eingeschlafen. Daran werde ich nun auch denken!
Und wenn ich in Rauch-Situationen bin (Kneipe, bei Freunden etc.) und mir vorstelle, genau jetzt NICHT zu rauchen, ist die Vorstellung gar nicht so schlimm. Im Gegenteil.
Zu guter Letzt: Wenn ich meine Ängste äußere oder Schmacht habe, fragt mein Freund immer: „Und, tut dir was weh?"
„Nee!"