Hallo zusammen,
kurz zu meiner Person; ich bin 19 Jahre alt und rauche seit etwas mehr als 3 Jahren, mittlerweile ca. 25-30 Zigaretten täglich.
Nachdem mein erster Thread durch einen Fehler (vllt. auch meinerseits) nach dem editieren plötzlich leer war, fasse ich mich jetzt etwas kürzer.
Ich habe mir, als ich angefangen habe zu rauchen, keinerlei Gedanken über die Folgen dieser Entscheidung gemacht und habe es vermutlich nur aus vermeintlicher Coolheit und "Rebellentum" gemacht, bis es zur Gewohnheit wurde.
Jedenfalls wurde bei meinem Onkel, dem ich sehr nahe stand, im August 2011 Lungenkrebs mit Metastasen in Kopf und Leber diagnostiziert. Trotz der Tatsache, dass man ihm zu diesem Zeitpunkt noch ca. 6 Monate mit Chemotherapie gegeben hat, ist er vor 13 Tagen seinem Krebsleiden erlegen. Ich habe mir bereits vor einigen Monaten "geschworen", am Tag seiner Beerdigung das Rauchen aufzugeben.
Die Beweggründe sind für mich einerseits, mir selbst und meiner Familie, die ich später hoffentlich einmal haben werde, kein deratiges Martyrium zuzumuten und auch aus Respekt meiner Familie und besonders meiner Tante gegenüber, der ich sehr nahe stehe und der ich nun irgendwie zeigen möchte, dass ich diesen Schritt gehe, da ich aus dem Erlebten etwas gelernt habe und die Tatsache, dass ich das Rauchen aufgebe, vielleicht ein kleiner "positiver" Aspekt am Tod meines Onkels sein kann.
Nun war heute der Tag der Beerdigung und ich selbst habe schweren Herzens die Urne zum Grab getragen, wobei mich die tiefe Trauer aller Anwesenden extrem berührt hat. Doch trotzdem habe ich heute geraucht - zwar deutlich weniger (5 statt 25-30 Zigaretten), aber ich bin den Schritt des Aufhörens noch immer nicht gegangen. Ich muss zugeben, dass ich mich selber als Raucher nicht schlecht fühle, weil mir bis zu den letzten Wochen die negativen Aspekte nicht in den Sinn kamen und mich diese Sucht/Gewohnheit bisher nicht gestört hat.
Nun habe ich natürlich Gewissensbisse - einerseits hätte ich mir von mir aus keine Gedanken über das Aufhören gemacht, weil mich das Rauchen, wie bereits gesagt, momentan weder stört noch nervt. Allerdings habe ich einigen Freunden und Bekannten bereits davon erzählt, dass ich jetzt aufhören werde und aus welchen Gründen und damit natürlich in gewisser Art und Weise Druck aufgebaut - ob dieser Druck beim Aufhören positiv oder negativ ist, kann ich schwer beurteilen. Die oben genannten Gründe spielen für mich gerade eine sehr große Rolle, denn ich will meine Familie nicht enttäuschen bzw. will ihnen den Gefallen tun, aufzuhören. Zu guter letzt will ich auch meinen Onkel nicht enttäuschen, der mir bereits vor seiner Erkrankung oft gesagt hat, ich solle aufhören, bevor es zu spät ist - auch wenn er nicht mehr hier ist, will ich das auch für ihn tun.
Ich rauche nun seit drei Jahren und bin mir persönlich sicher, dass es besser ist, früher aufzuhören als später, wenn die Sucht und die Gewohnheit noch weiter gefestigt sind.
Euch fällt sicher auf, dass die o.g. Gründe, aus denen ich aufhören möchte, weniger mit mir selbst als mit den Menschen zu tun haben, die mir wichtig sind, aber ich denke trotzdem, dass ich mich - falls das ganze von Erfolg gekrönt sein sollte - deutlich besser fühlen werde.
Daher meine Frage(n): Ist es richtig bzw. hat es Aussicht auf Erfolg, aus derartigen Gründen aufzuhören? Also eher als Gefallen meinen Lieben gegenüber als für mich selbst?
Viele Grüße