Liebe Gemeinde,
vor genau 1 1/2 Jahren habe ich hier so einen Jammer-Thread aufgemacht. Ich hatte das Ziel Nichtraucher zu werden und hatte Angst. Zu versagen. Es nicht zu schaffen. Mir "das haben wir ja gewusst" Kommentare anhören zu müssen. An Lungenkrebs zu sterben. Ein Leben ohne Zigaretten führen zu "müssen". Aber am meisten Angst hatte ich vor meiner eigenen Courage.
Wie Ihr alle habe ich mir einen Schlusspunkt gesetzt. Vorher hatte ich wohl ein paar Mal halbherzig und einmal ernsthaft versucht aufzuhören. Dieses Mal sollte es mit Methode und vor allem das letzte Mal sein. ich habe mir hier alles von der Seele geschrieben. Warum ich als selbstbestimmte Frau so an diesem Ding hänge. Wie schrecklich ich die Sucht finde. Und wie viel Angst ich vor dem Tag x habe. 10 Tage vor meinem 30. Geburtstag war es dann soweit. Ich ging voller Angst ins Bett. Hatte vorher noch eine geraucht, klar. Ich wachte am Tag x auf. Ich war so aufgeregt, dass ich erstmal eine geraucht habe. Dann fuhr ich in die Arbeit, verschenkte meine Kippen - und das war es.
Das liest sich jetzt so gut. Aber es war natürlich hart. Ich bin schier ausgeflippt. Es hat ca. 1 Woche gedauert, bis das allerschlimmste vorbei war. Dann noch zwei weitere Wochen, an denen ich daheim saß, mein Sparschwein anschaute und mir vorstellte, wie ich Geld daraus nehme, meine EC-Karte nehme, zum Zigarettenautomaten gehe, mir eine Schachtel ziehe und "nur ein" rauche. Ich habe mir dann immer gesagt "nein, mach es jetzt nicht kaputt. Das Schlimmste ist doch hinter Dir" - und habe es gelassen. Einmal, das war relativ am Anfang, kam ich heim und vor der Haustür lag eine Zigarette. Und ich habe überlegt, ob ich sie aufhebe und rauche. Unfassbar...
Nach den drei schlimmen Wochen wusste ich: das war es jetzt. Ich schaffe es. Und das habe ich. Man soll natürlich niemals nie sagen. Aber ich habe jetzt am 1.3. mein 1 1/2 jähriges Jubiläum und ich bin soweit vom Rauchen entfernt... Ich kann mir das absolut nicht mehr vorstellen. Ich bemitleide die Menschen, die draußen im Schnee stehen und zitternd vor Kälte an der Kippe ziehen. Und ich sehe mich natürlich, wie ich da früher stand. Und dieses Bild gefällt mir nicht. ich will niemals zurück. Es gibt absolut NICHTS, das für das Rauchen spricht. Nichts ist schlechter in meinem Leben, aber vieles ist besser.
Haltet durch! Es lohnt sich! Ich drücke Euch die Daumen!