05.11.2013 09:26

Zweifelsohne mit zweifeln

13
13Beiträge
05.11.2013
09:58 Uhr
Hallo sumskastel, fand ich sehr interessant zum Mitlesen, weil die inneren Befindlichkeiten zum Thema bei Dir sehr gut rauskamen. Viele Deiner Einwürfe fand ich auch gut nachvollziehbar. Dass Nichtmehrraucher oft unlocker sind, Spassbremsen, nicht genussfähig. Unkommunikativ. Starrköpfig und lustfeindlich freudlos. Eine lustige Raucherrunde, die mit Wein und Bier gesellig und lustig in der Runde sitzen, fand ich immer sehr reizvoll und das dazugehörige Gefühl erstrebenswert. Mit den Jahren wurde die Zahl der Raucher kleiner und die Zahl der Nichtraucher wuchs. Und ich bekam immer schlechter Luft, wurde immer kurzatmiger. Meine Kondition war erbärmlich schlecht (richtig gut ist sie heute auch noch nicht :roll:) Aber draußen in der Sonne auf dem Balkon mit Kaffee und Kippe zu sitzen, fand ich trotzdem lange toll. Bei einem Aktivurlaub im letzten Jahr bekam ich dann die Ausdauer von mir im Vergleich zu Nichtrauchern knallhart präsentiert. Zum Glück hatten die Mitreisenden Mitleid und haben immer auf mich gewartet. Parallel starb eine gute Freundin sehr schnell an Krebs. Da begann ich die Rauchenden langsam mit anderen Augen zu sehen. Diese Giftstäbchen verloren Ihren Zauber für mich. Irgendwann stand ich dann vor der Entscheidung: Was will ich- leben oder sterben ? Oder zumindest schwächer und kränker werden ? Ich hab meine Entscheidung getroffen. Die Giftstäbchen haben immer noch einen komischen abstoßenden Reiz. Ich finde auch nicht, dass frischer Rauch übel riecht. Aber ich möchte mit dem Mist nichts mehr zu tun haben. Ich genieße es, richtig Luft zu bekommen. Und das Gehabe der Raucher finde ich nur noch albern. Nullkommanull cool. Oft rücksichtslos. Und fast immer von der Sucht getrieben. Ich war nur getaktet. Ich hab immer geglaubt, dass ich entscheide, wann ich rauche. War aber nicht wirklich ich. Kalte schwitzige Füße und Hände und Durchblutungsstörungen gibt's gratis dazu. Ich wünsche Dir, dass Du beim nächsten Anlauf von den Dingern loskommst. Wünsch ich jedem Raucher von Herzen. :| PS: Es gibt jede Menge glückliche Nichtraucher. Wahrscheinlich mehr als glückliche Raucher. Liebe Grüsse, Tinto.
04.11.2013
19:59 Uhr
Hallo Sumskastel! Drück die Daumen, dass Du mit Dir ins Reine kommst. Es gibt durchaus zufriedene und glückliche Raucher. Die versuchen aber nicht, aufzuhören. Die rauchen munter weiter. Und wenn es dann ganz arg wird mit der Luft, naja, dann quälen sie sich halt durch so einen Entzug - die meisten zumindest. Aber Du bis ja noch jung. Das mag sarkastisch klingen. Aber es ist auch etwas Wahres dran: So lange man keine langfristigen Folgen zu spüren bekommt (LANGFRISTIGE CHRONISCHE FOLGEN), kann man sich was vorblasen. Und wenns dann ans Eingemachte geht, dann denkt man: ach je, hätte, wäre, würde... Nunja, das ist menschlich. Das geht einem nicht nur so mit dem Rauchen, sondern mit vielen anderen Dingen. Aber so ist halt das Leben, nicht wahr? Erfahrungen kommen ja erst mit der Zeit. Wenn die abgelaufen ist, ist man schlauer. Alles gute! Mach Dich frei - sei es vom Qualm oder vom selbstgemachten Zwang zum Ausstieg. Müssen tust Du gar nichts. Carolinea.
04.11.2013
19:55 Uhr
Hey sumskastel, Mach dir mal keinen Kopf. Es gibt genügende die es nicht beim ersten mal geschafft habe. Also aufstehen und überlegen, woran hat es gelegen. Waren es wirklich nur die Kräuterziggis? Fühle in dich hinein und überlege was hat dich vom Rauchstop aufgehalten. Dann kannst du es ändern. LG Julia
04.11.2013
19:27 Uhr
vielen dank für eure antworten. es ist allerdings so, dass ich wieder angefangen habe zu rauchen. das mit den kräuterzigaretten war eine blöde idee und ich habe davon so viel lust auf eine "richtige" zigarette bekommen... naja. das war jetzt nichts. ich sammel jetzt mut und vor allem überzeugung für den nächsten versuch.irgendwann. weil an überzeugung hat es mir halt einfach etwas gefehlt und fehlt es auch immer noch. ich kann mich da nicht einfach so von meinen gedanken lösen und ekelhaft finde ich rauchen auch nicht. mich nervt halt das wissen um die abhägigkeit. aber solange der zigarettenvorrat gefüllt ist, merkt man die ja nicht... lg sumskastel
02.11.2013
23:03 Uhr
Hallo Sumkastel, @jesus ja klar, genau das meine ich doch. das ist doch mein konflikt. eine sucht als symbol der freiheit zu sehen. ich weiß ja das das widersinnig ist. aber das wissen hilft ja nicht. [/quote] Heute auf dem Sofa musste ich an dich denken: vielleicht hilft dir, dir klar zu machen, dass du ja freiwillig aufhörst? Dass es eine freie Entscheidung ist? Hoffe, es geht dir gut? LG Andrea
01.11.2013
15:27 Uhr
Mal ganz nebenbei, Rauchfreilotsenkollegin Andrea: Riiiesig-großen Glückwunsch an dich zu 25 Jahren Trockenheit! LG Meikel
01.11.2013
15:03 Uhr
Hallo sumskastel, auch mich lassen die Gedanken an dich nicht los. Wenn dir Rationalität, Faktenwissen alleine nicht helfen, dann vielleicht der Glaube daran, dass auch du glückliche Nichtraucherin werden kannst. Seit über 25 Jahren bin ich trockene Alkoholikerin, davon bin ich ca. 15 Jahre in Meetings gegangen. Resultat: nur einem einziger Rückfall an einem einzigen Nachmittag, vor mittlerweile auch vielen Jahren. Mir hat folgendes Paradoxon geholfen, das bei den AA´s eine wichtige Rolle spielt: [size=2]NUR FÜR HEUTE[/size][color=purple][/color], obwohl ich den Rest meines Lebens die Finger von Alk in jeglicher Form lassen muss. Das bedeutet, du machst dir keinerlei Gedanken, wieviele Monate lang du immer wieder mal mit Suchtgedanken konfrontiert wirst. Du lebst einfach diesen einen Tag heute und machst dir Gedanken, wie du dir einen glücklichen 1. November gestalten kannst. Und morgen ist eine neuer Tag, um den du dich aber nicht kümmerst, das Heute zählt, notwendige Planungen selbstverständlich ausgenommen :wink: Einen schönen Allerheiligentag wünscht dir Andrea
01.11.2013
14:25 Uhr
Hi sumskastel, ich noch mal, Kommunikation ist immer ein spannendes Thema ;) vielleicht habe auch ich mich nicht klar ausgedrückt?! Nichts ist unlogischer und irrationaler, als Sucht. Wohlwissend, dass die Substanz (=Tabak) einen zerstört, langsam aber sicher, nimmt man sie zu sich. Aber genau deswegen meine ich, können wir dieser Sucht nur mit Logik und Rationalität begegnen. Die Zweifel, wie du sie beschreibst, sind doch wesentlicher Bestandteil eines jeden Entwöhnungsprozesses, wovon auch immer. An anderer Stelle hier im Forum ist von "Trauerarbeit" die Rede. Zusätzlich zu deinem ersten kraftvollen Schritt, nämlich bereits wirklich beachtliche 4 Tage rauchfrei zu leben, wirst du in deinem Kopf den endgültigen Abschied vom Rauchen vollziehen müssen. Wie lohnenswert der dauerhafte Ausstieg für dich sein kann, wirst du nach verhältnismäßig kurzer Zeit spüren können. Wenn du dir aber im Kopf eine Hintertür offen hältst, nach dem Motto "Rauchen ist Sucht,gegen Sucht kan ich mich nicht wehren", verlierst du! Sprich mit den Menschen in deinem Umfeld, Kollegen, Freunde, Verwandte, Bekannte. Informiere alle darüber, dass du vor 4 Tagen aufgehört hast zu rauchen und jetzt vielleicht manchmal ein bissel angespannt sein könntest. Das erhöht die Toleranz der anderen gegenüber eventuellen "Zickereien" (nicht böse sein ;) ) und die Skrupel, wieder anzufangen sind größer. Wenn dein Entschluss fest steht, WIRKLICH FEST STEHT, werden sich alle deine Zweifel nach und nach ins Nichts auflösen. LG Meikel
01.11.2013
12:40 Uhr
Hallo sumskastel, Ich möchte dich hier herzlich Willkommen heißen im Forum, Du hast schon zwei wichtige richtige Schritte gemacht. 1. aufgehört und das schon 4 Tage - toll 2. hier dich angemeldet und geschrieben. Wichtig du muss dich mit der Sache auseinandersetzten und verinnerlichen. Strategien entwerfen und Rituale ändern. Klare gerade Wege. Die Gedanken und Zweifel werden mit der Zeit weniger, wichtig ist am Anfang jetzt durchzuhalten. Es ist die Psyche die uns das einredet. Der Entzug hat mehrere Phasen und wie stark und lange er anhält, hängen individuell von jeden einzelnen ab. Jeder hat ja auch andere vor Erfahrungen. Du wirst es schaffen, wenn du es willst. Bleibe Stur LG Julia
01.11.2013
12:38 Uhr
also vielleicht habe ich mich unklar ausgedrückt. ich habe ja jetzt schon seit 4 tagen nicht geraucht !! @meikel ob mir die coolness des rauchens lungenkrebs oder andere krankheiten wert ist, fragst du. die antwort ist: natürlich nicht. die antwort von jedem (raucher und nichtraucher) wäre natürlich nicht. ich tue ansonsten alle möglichen dinge um nicht krank zu werden. bei pro und contra listen wird das rauchen immer verlieren. klar. aber es geht hier ja nicht um logik sondern um sucht. sucht ist weder logisch noch rational. und ich denke darum rational auch nicht lösbar. jedenfalls nicht längerfristig. es ist das wirkliche wollen, was eine rolle spielt. und das geht nur, wenn man es schafft alle zweifel auszuräumen. undzwar wirklich. nicht eingeredet, nicht man sollte müsste könnte. das hält dann genau ein paar tage oder wochen. da hat sich die innere überzeugung noch nicht von geändert. @jesus ja klar, genau das meine ich doch. das ist doch mein konflikt. eine sucht als symbol der freiheit zu sehen. ich weiß ja das das widersinnig ist. aber das wissen hilft ja nicht.
01.11.2013
13:43 Uhr
Hallo sumskastel, keine Sorge, jetzt kommt nicht noch so'n "Schlaumeier", der dich mit Weisheiten überschütten möchte. Aber du hast klare Fragen gestellt, deshalb verdienst du auch klare Antworten finde ich... Es steht mir nicht zu, deinen Entschluss, mit dem Rauchen aufzuhören, anzuzweifeln. Das hast du gerade selbst schon besorgt. Ich plädiere immer für eine gründliche Vorbereitung für ein derartiges Projekt. Hol dir alle Informationen, die es braucht. Auch und speziell über die Entzugssymptomatik. Du solltest im Vorfeld darauf gefasst sein, dass dein Körper und vor allen Dingen deine Psyche eine zeitlang regelrecht "verrückt spielt". DAS IST NORMAL! Dadurch, dass du nicht mehr rauchst, steht dir plötzlich ein unglaubliches zusätzliches Zeitfenster zur Verfügung, welches erstmal sinnvoll gefüllt werden muss. Hast du hierzu Ideen? Gibt es Dinge, die du schon lange tun wolltest, aus Zeitmangel aber nie umsetzen konntest? Könntest du dir z. B. vorstellen, bestimmte Entspannungstechniken zu erlernen (da ist unser Lotsenfreund Andreas Fachmann)? Vielfach geht einem Rauchertod ein jahrelanges Siechtum voraus. Langsam wird die Luft knapp, immer mehr und mehr und mehr. Die Lungenbläschen, von denen ein gesunder Mensch mehrere Hunderttausend hat, platzen nach und nach weg. Solange, bis dein Organismus nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt werden kann. Dann kommt die Sauerstoff-Flasche ins Spiel. Ein schneller Tod wäre eine Gnade. Hoffe nicht darauf. Wenn die Einschränkungen losgehen, steht dir eine Zeit langen Leidens bevor. Ob dir das die "coolness" des Rauchens wert ist, entscheidest alleine du. Vielleicht kennst du den "[Markenname von rauchfrei-Team entfernt] -Mann" aus der Fernseh-und Kinowerbung? "Der Duft von Freiheit und Abenteuer" . Schau dir auf youtube mal "Komm ins Land der Leichen" an. Da kommt dieser Herr, der über viele Jahre elendig an Lungenkrebs verreckt ist, zu Wort. Mach dir doch mal eine Liste mit zwei Spalten. Die eine trägt die Überschrift WAS GIBT MIR DAS RAUCHEN? die zweite Spalte heißt WAS KOSTET MICH DAS RAUCHEN? Vielleicht blickst du dann besser durch, was du eigentlich willst. Und wenn du dich tatsächlich dafür entscheiden solltest, richte dich darauf ein, daß du dich auf keinen Spaziergang begibst! Du wirst aber hier im Forum professionelle Unterstützung auf deinem Weg erhalten, von vielen Menschen, die diesen Weg bereits erfolgreich gegangen sind. In ein ZUFRIEDENES(!) LEBEN als Nichtraucher. Das ist wirklich schaffbar, wie ich dir aus eigenem Erleben, nach 111 rauchfreien Tagen, versichern kann. Nicht einfach, aber machbar!! Viele Grüße Meikel
01.11.2013
11:18 Uhr
Hallo Sumskastel, also deine Gedankenwelt ist eine echte Herausforderung für mich. denn ich fand Rauchen nur noch furchtbar, da gab´s nur die Assoziationen Raucher stinken, Raucher sind unfrei (weil ich echt abhängig war), ich schade extrem meiner Gesundheit und mit 55 Jahren möchte ich trotz eines erfüllten Lebens nicht unbedingt schon abkratzen. Und glaube mir, die Zeit vergeht schnell! Dein Paradoxon kannst meiner Meinung nach nur du auflösen. Vielleicht macht es Sinn, dass du dich (nochmals?) mit den Pro und Contra Argumenten auseinandersetzt. Hier gibt es unter der Rubrik Vorbereiten gute Anregungen dazu. Dass du glückliche Nichtraucherin sein möchtest, verstehe ich sehr gut. Der Entzug und auch die erste Zeit danach sind wahrlich kein Zuckerschlecken. Ich kann dir allerdings versichern, dass ich tatsächlich glückliche Nichtraucherin bin. Mein Rauchausstieg ist eine der tollsten Entscheidungen, die ich je in meinem Leben gefällt habe. Seit über zwei Jahren bin ich dankbare und glückliche Nichtraucherin und die Gedanken sind sehr selten. Möchtest du auch dahin? Ich empfehle dir, hier viel zu Lesen. Im Kapitel Ich hör auf findest du viele Tipps. wie man mit den Momenten des Schmachts umgehen kann. Mir hilft, mich Ablenken und mir klar machen, dass die Schmachtattacke vorbei geht. Übrigens: Von der Kräuterzigarette rate ich dir auch ab. Das verlängert nur die Unfreiheit der Abhängigkeit. Wenn du fragen hast oder dich mitteilen willst: Hier bist du richtig. LG Andrea
Hilfe