Hallo JBO,
schön daß Du hierher gefunden hast, herzlich willkommen! Und sechs Tage bringst Du schon im Gepäck mit, Respekt! Damit startest Du ja fast schon in Deine zweite Woche, will heißen, die reine Entgiftung gehört schon langsam der Vergangenheit an (so drei bis sieben Tage sagt man da). Das ist doch schon mal toll, findest Du nicht auch? Kannst auch stolz drauf sein! Nun geht´s also rein um die Entwöhnung.
Indes, es ist völlig normal daß sich an Tag 6 noch Stolz mit Schmacht abwechselt. Etwas, das wir über Jahrzehnte hinweg gepflegt und gefüttert haben, schaffen wir uns nicht in ein paar Tagen aus den Knochen, besonders nicht etwas mit so einem immensen Suchtpotential wie das Rauchen. Daher mußt Du sicher (leider...) noch ein bißchen damit rechnen, daß der :evil: ab und an noch bei Dir anklopft. Aber Du kannst das schaffen!
Daß es dabei ein ganz wichtiges Standbein ist, die bisher untrennbar mit der Zigarette verknüpften Rituale zu ändern, hast Du ja schon gemerkt und hierfür Tips bekommen. Diese "Verschaltung" im Hirn muß gelöscht werden, doch das ist machbar, indem Du Situationen, in denen Du sonst immer geraucht hast, bewußt anders gestaltest. Ortswechsel, den mit dem Rauchen vernetzten Kaffee durch Tee ersetzen, nach dem Essen statt Zigarette gleich erstmal was trinken oder die Zähne putzen - scharfer Minzgeschmack dämpft Schmacht, deshalb auch gerne der Rat mit den scharfen Bonbons oder Kaugummis. Raucherrituale ändern.
Was ich Dich noch mitgeben kann, sind die vier A's: Aufschieben, Ausweichen, Abhauen und Ablenken. Kann man alles machen, wenn einen ein Schmachter heimsucht. Du schiebst ihn auf, indem Du Dir sagst "Nein, ich rauche diese Zigarette jetzt nicht" und atmest dabei bewußt. Nach ein paar Atemhüben flacht der Schmachter erfahrungsgemäß ab. Du weichst aus, indem Du Dich die erste Zeit über typischen Rauchersituationen gar nicht mehr aussetzt. Geht natürlich nicht immer, ganz klar. Wenn Du das nicht kannst, nimm Dir die Freiheit abzuhauen, die Rauchersituation kurz zu verlassen, wenn Dich der Schmachter umzuschmeißen droht. Geh an die Luft oder ins Bad, Gesicht kühlen. Und Ablenken (auf dieses A hast Du ja selber schon angesprochen) kannst Du Dich vom Schmachter, indem Du Dir überlegst, was Du jetzt tun könntest, was Dir Spaß macht. Egal was das ist, Musik, aufs Handy gucken, hier lesen oder posten, Kopfstand, ganz egal. Diese 4 A-Tipps kannst Du immer und überall sofort anwenden.
Dein Hinweis auf das Bier... ich gebe zu, ich hab gegrinst. Aber kann nicht umhin was dazu zu sagen: Es kommt drauf an, ob es bislang untrennbar mit der Zigarette verbunden war. Dann siehe oben - Entkoppelung tut not, bevor man sich der Situation wieder gefahrlos aussetzen kann. In dem Fall wäre es vielleicht gescheiter, es erstmal zu lassen. Ferner bitte denk daran, daß es die Hemmschwelle senkt und gerne das Gefühl einer gewissen Gleichgültigkeit schenkt. Die besten Voraussetzungen für einen Ausrutscher oder Rückfall... Mußt Du Dir überlegen ob Du das riskieren willst.
Ganz was anderes noch - hast Du nicht vielleicht Lust, Deinen Tageszähler einzustellen? Wenn Du rechts oben auf Deinen Benutzernamen klickst, kommst Du in Deine Profildaten, dort zu finden "Rauchfrei seit". Wenn Du da das Datum angibst, zu dem Du aufgehört hast, geht der Tageszähler lustig nach oben - für viele hier Motivationshilfe (war´s für mich auch). Wär das was für Dich?
So ok JBO, erstmal genug geredet, jetzt darfst Du umsetzen. Laß gerne mal von Dir hören, wie es so läuft, und auch bei Fragen oder Schmacht melde Dich gern. Ist ja eigentlich immer einer hier... Ich wünsch Dir weiterhin viel Erfolg bei Deinem Unternehmen Rauchfrei! Beste Grüße sendet Dir
Lydia