Hallo ChilliVanilli,
herzlich willkommen bei uns Aufhörern hier. Schön daß Du hergefunden hast.
Ich kann Deine Nervosität durchaus verstehen. Denn was ist man denn im Begriff zu tun, wenn man gedenkt, das Rauchen aufzugeben? Man läßt sich auf ein Abenteuer ein, dessen Ablauf und Ausgang man nicht einschätzen kann. Und das geeignet ist, daß kein Stein auf dem anderen bleibt, weder von der Einstellung und Gefühlswelt her noch von der Tagesorganisation. Wie soll man denn da auch nicht nervös sein? Klar daß Du es bist.
Indes: Es besteht kein Grund für Panik und Angst. Denn schau mal, es gibt doch nichts zu verlieren! Wenn Du aufhörst und es nicht gleich im direkten Durchgang schaffst, was hast Du denn dann verloren? Nichts: Du bist nicht schlechter gestellt als vorher. Und was gibt es zu gewinnen: Im Idealfall rauchfreie Zeit (mal egal wie lang sie dauert: ich denke, jeder Tag an dem man nicht raucht, ist ein Gewinn!) . Und auch ein Ausrutscher oder Rückfall kann Dir einen Gewinn bringen: Du machst in jedem Fall eine Erfahrung, was Dich rückfällig werden oder stolpern läßt, und kannst diese beim nächsten Absprung verwenden, um die Situation anders zu bewältigen. Und irgendwann hast Du auch genug Erfahrungen, um nicht mehr zu kippeln. Sowieso ist ein Ausrutscher oder Rückfall kein "Reinlosen". Die Sucht ist stark und hat ihre Methoden, da kann sowas einfach passieren. Das wäre doch keine Schande, kein Beinbruch. Also vor was Angst haben Chilli? Du kannst nicht verlieren, weil´s nichts zu verlieren gibt.
Deine Idee, statt zur Zigarette zur Banane zu greifen, ist schon mal gut! Such Dir eine Ersatzhandlung (vielleicht nicht gerade 64 Bananen am Tag, die stopfen vielleicht ein wenig zu sehr...). Kann auch Rohkost sein, scharfe Bonbons ohne Zucker (scharfer Geschmack dämpft Schmacht), ein Glas Wasser (viel trinken ist im Entzug sowieso wichtig, weil es entgiftet und den Kreislauf stützt) oder - ganz trivial, klingt lustig, hilft aber - ein auf Zigarettenlänge abgeschnittener Strohhalm, durch den Du bei Rauchverlangen Luft "rauchst".
Wenn Du ganz bestimmte Rauchersituationen kennst, in denen Du einfach immer rauchst (nach dem Essen oder zum Kaffee oder so), dann ändere sie. Putz Dir nach dem Essen die Zähne. Iß zum Kaffee einen Keks (langsam und mit Bedacht). Was könntest Du noch in so eingefahrenen Situationen tun?
Per wann hast Du denn Deinen Ausstieg angepeilt? Lies Dich doch noch ein wenig auf dieser Seite ein, wenn Du Lust hast. Der grüne Reiter "Aufhören" gibt Dir ganz viele Tipps mit, wie Du Deine Entwöhnung unterstützt. Du kannst Dir auch ein kostenfreies Rauchfrei-Startpaket bestellen. Sieh mal hier:
http://www.bzga.de/infomaterialien/foerderung-des-nichtrauchens/rauchfrei-startpaket/
Die Broschüre darin gibt Dir auch viele Hinweise, wie Du es erfolgreich schaffen kannst, und nützliche Kleinigkeiten wie ein Streßball zum Kneten und ein Kalender für die ersten 100 Tage machen es leichter. Schau mal ob es Dich anspricht.
Deine Frage nach den Pflastern kann ich aus eigener Erfahrung heraus nicht beantworten, da ich auch einen "kalten" Entzug gemacht habe. Aber hier findest Du ein paar Infos zu dem Thema:
http://www.rauchfrei-info.de/aufhoeren/methoden-zum-rauchstopp/nikotinersatztherapie/
Nach hohem Zigarettenkonsum können sie die Entwöhnung schon sanfter gestalten, da das Nikotin langsam abgebaut wird und einen Vielraucher so nicht auf einmal und gleichzeitig die psychische Entwöhnung und gleichzeitig der geballte körperliche Entzug trifft. Wichtig ist, daß Du die Packungsbeilage gründlich liest, evtl. auch ärztlichen Rat einholst, wenn Du Dir nicht sicher bist bezüglich der medizinischen Folgen, und die Pflaster genau nach Anleitung anwendest. Aber ich habe auch wie Udo schon erfolgreiche Entzüge mit Pflaster gesehen.
Ach Chilli - wer sagt denn daß Rauchen logisch ist - und trotzdem haben wir alle es gemacht, machen es noch so viele. Die Sucht schafft es, jedwede logische Argumentation auszuhebeln. Aber das hast Du jetzt durchschaut und entziehst Dich diesem Diktat. Das ist wirklich eine tolle Entscheidung - und jeder hier trägt sie mit Dir.
Ich wünsche Dir viel Erfolg und hoffe, bald wieder von Dir zu lesen. Bis dahin viele Grüße von
Lydia