Ja klar, lieber Buddy, bleiben wir in Verbindung, sehr gerne.
Ich lese bei dir mit und freue mich über dein Vertrauen.
Ich komm auch gleich mal direkt zur Sache: Wie Piet und Wolfgang halte ich es für wichtig, dass du [u]in erster Linie [/u]für dich aufhörst. Aber es kann deine Motivation stärken, wenn du [u]AUCH [/u]an deine Frau denkst: das will ich ihr ersparen, mich so früh zum Pflegefall zu machen.
Doch falls du weiterrauchen solltest, wäre es klug von deiner Frau, das zu akzeptieren. Meine COPD-kranke Freundin, die mir eine der wichtigsten Bezugspersonen im Leben ist, wurde letzten Winter an Lungenkrebs operiert. Und ich war voller Hoffnung, dass sie durch diesen Schock aufhört, wenn sie den Krebs überlebt. Ich war geschockt, als ich sie nach der OP rauchen sah, habe aber die Kurve gekriegt und nur knapp "okey" gesagt. Also an deiner statistischen Zahl 7% kann etwas dran sein, denn so was erzählte mir auch meine Freundin nach ihrer Lungenklinik- Reha.
Die Frage ist: willst du auch zu diesen 7% Gewinnern gehören? Und etwas länger gemeinsam mit deiner Frau leben?
Ein paar Tage später hat mich die Wut gepackt und ich sagte meiner Freundin aufgebracht: Bin ich dir denn völlig egal? was glaubst du, wie schlecht es mir geht, wenn du stirbst. Dir dabei zuzusehen, wie du dich umbringst. Aber sie sagte nur, sie kann und will nicht aufhören und ich müsse das akzeptieren. Und das mache ich bis Heute, so schwer es mir fällt. Einmal wollte ich auch für meine Katzen aufhören, weil die eine Husten bekam, aber auch das hielt nicht lange.
Was hab ich denn davon, wenn ich das RAuchen aufgebe? Das ist für mich die Kernfrage. Siehe meinen ersten Post.
Nikotinabhängigkeit, lieber Buddy, ist eine schwere Suchterkrankung. Und von meinem eigenen Entzug in den ersten Tagen und den Verlangensimpulsen in den ersten Monaten weiß ich aus eigener Erfahrung, wie schwer es sein kann, davon loszukommen. Daher bin ich auch heute so dankbar und hüte meine Nikotinabstinenz ein bisschen wie einen heiligen Gral. Und jeder, der es hier schafft, ist ein Held des Alltags für mich, besonders diejenigen, die am Anfang stehen.
Und gerne teile ich mir dir Erfahrung, Kraft und Hoffnung.
Also zum Thema Stress kann ich dir den Tipp geben, dich mit Stressvorbeugung und Stressabbau anzufreunden: ich habe mir eine ganz schlichte Atemübung angewöhnt und wenn ich merke, das sich aufgeregt werde, atme ich einfach bewusst, bis zehn zählend. Dann ist es mir wichtig, mir selbst zu erlauben, dass Pausen wichtig und erlaubt sind. Rauchfrei. "Ich muss mal frische Luft schnappen" kann dann der neue innere Satz heißen und du öffnest die Fenster oder gehst mal um den Block herum oder pflegst die Büropflanzen oder musst "dringend" mal zum Kopierer....
Und deine Abneigung gegen das Wort "muss" teile ich unbedingt. Da werde ich bockig und denke "Ihr könnt mich mal, ich mach was ich will".
Aber Träumen davon, dass es dir besser geht mit deiner COPD oder zumindest nicht noch schlechter. Träumen von Reisen oder sonstigen Unternehmungen gemeinsam mit deiner Frau... so dass du zutiefst sagen kannst: Ich möchte schon gerne aufhören. Das fühlt sich doch besser an oder?
Und über das Wie, wie werde ich und bleibe ich rauchfrei unterhalten wir uns später. Les hier viel, arbeite die RAuchfrei-Broschüre durch, das ist mein Tipp für dich jetzt, denn mir hat das sehr geholfen.
Bis bald, lieber Buddy
Andrea