Der Thread ist zwar schon ein paar Tage am Start, aber mich hat der Titel heute, da ich erstmals nach den großen Ferien wieder hier vorbeischaue, zum Nachdenken angeregt. Vielen Dank für die interessante Frage SuperNaus.
Freiheit generell bedeutet für mich, selbst über sein Denken, Fühlen und Handeln bestimmen zu dürfen. Und diese Definition gilt in allen Lebenslagen und Bereichen. Manchmal sind wir frei, manchmal nicht, manche Menschen weniger als andere. Anders kann ich es nicht benennen.
Ich hatte nicht das Gefühl, unfrei zu sein, als ich noch rauchte. Ich wußte erst, daß ich es war, nachdem ich nicht mehr rauchte. Denn: bin ich selber von einer Mail, einer Tätigkeit oder dem Spielen mit meinen Kindern davongelaufen, war das meine Entscheidung? Eher nicht, dazu hat mich ja der Rauchdrang getrieben. Hab ich mich freiwillig mit 'ner abklingenden Lungenentzündung im naßkalten Oktober draußen hingesetzt, um endlich wieder zu rauchen? Damals dachte ich, es wäre meine Entscheidung, heute denke ich mir... um Himmels Willen, wozu man sich von der Sucht zwingen läßt, zu was für unvernünftigen, unsinnigen, armseligen Aktionen! Wie frei bist Du denn, wenn Du nicht mehr Fußball spielst, weil das Herz dann gleich wieder sticht. Wie frei, wenn Du liebe Menschen nicht mehr drückst, weil Du genau weißt, was Du ausdünstest. Und die Liste ließe sich endlos fortsetzen.
Und dann redet uns die Sucht ein, wir wären frei zu rauchen.
Darüber schüttel ich heute noch den Kopf.
Freiheit ist jetzt.
Viele Grüße,
Lydia