Ja, genau! So einfach ist das. Und doch so schwer!
Und damit möchte ich dich herzlich willkommen heißen, hier in der Community, liebe Anne.
Was habe ich mich gehasst, regelrecht. Damals, in der letzten Zeit meines Raucherdaseins. So oft war ich schon gescheitert, war mal wieder "zu schwach", meine Nikotinabhängigkeit zu besiegen. Und genau so ist es: wir sind abhängig! Eine Sucht lässt sich nur schwerlich mit dem Verstand lenken. Die Dynamik ist einfach viel zu stark, um sich ihr "einfach so" zu widersetzen. Suchtexperten stufen die Nikotinabhängigkeit als schwerwiegender ein, als z. B. die Kokain- und Heroinabhängigkeit. Ja, wir wurden regelrecht zum Junkie. Ein wesentlicher Unterschied ist natürlich die Verfügbarkeit. Zigaretten gibt's in jedem Supermarkt. Die anderen genannten Substanzen eher nicht.
Wir haben es also mit einem mächtigen Gegner zu tun. Was also, kann die Strategie, das Mittel der Wahl sein?
Es ist schon mal großartig, liebe Anne, dass du dir hier Unterstützung suchst. Du triffst hier auf die geballte Kompetenz all dieser wunderbaren Menschen. Du kannst dir aus der Fülle der gegebenen Tipps das aussuchen, was auf dich und dein Leben passt.
Darüberhinaus gibt es noch einige weitere Hilfestellungen:
http://www.rauchfrei-info.de/informieren/materialien/
Hier kannst du ein Startpaket bekommen, geschnürt mit nützlichem zum Rauchausstieg.
http://www.rauchfrei-info.de/aufhoeren/unterstuetzung-beim-rauchstopp/rauchfrei-online-ausstiegsprogramm/
Das Online Rauchausstiegprogramm unterstützt dich am Anfang per E-Mail und mit vielen nützlichen Tipps.
Die BZgA-Telefonberatung zur Rauchentwöhnung steht Ihnen
montags bis donnerstags von 10 bis 22 Uhr
freitags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr
unter 0 800 8 31 31 31 * zur Verfügung.
Die Telefonberatung ist gerade in akuten Situationen eine echte Option. Statt zur Zigarette zum Hörer greifen und mit kompetenten Menschen reden.
Als ich damals vom Lungenfacharzt die Diagnose "COPD" bekommen habe, musste ich noch etliche Jahre weiterrauchen-wohlwissend, dass ich damit mein Leben leichtfertig auf's Spiel setzte. Und, ja, auch ich habe mich damals verachtet. Und um diesem fiesen Gefühl entgegen zu wirken, habe ich noch mehr geraucht. Was für ein Irrsinn?! Ich denke mit Grusel an diese Zeit zurück. Und heute weiß ich: DA möchte ich nie wieder hin.
Liebe Anne, es lohnt sich. Es lohnt sich so sehr! Wenn du heute Abend vor dem Zubettgehen deine letzte Zigarette ausgedrückt hast, wirst du in den Stunden des Schlafes schon die ersten rauchfreien Zeiten auf der Uhr haben.
Beginne deinen Tag anders, als du es gewohnt bist. Also, statt
Kaffee und Kippe
lieber
Kaffe und Keks.
Hast du morgens einen Stammplatz? Verändere ihn! Damit veränderst du deinen Blick. Und damit wiederum kannst du Einfluss auf deine Gedanken nehmen. Bitte entsorge möglichst heute Abend noch alle Rauchutensilien. Die haben in deinem Universum nichts mehr zu suchen. Lüfte gründlich durch. Manchen ist die Sichtweise, "nie wieder zu rauchen" zu gewaltig. Programmiere dich morgen früh auf die Formel: "heute rauche ich nicht. Und was morgen ist, werde ich sehen." Schon viele hier haben diese Strategie der kleinen Schritte erfolgreich angewandt.
Wann immer dir danach ist, schreib oder lies hier. Das kann für Entlastung sorgen. Gibt es Menschen in deinem Umfeld, die dich unterstützen können? Hole sie mit in dein Boot. Deine Kaugummis können dich hervorragend auf deinem Weg in die Rauchfreiheit unterstützen.
Kennst du die 4 A's? Ich kopier dir die hier mal rein.
1. Aufschieben
Das Verlangen wird auch ohne Zigarette vorbeigehen. Atmen Sie zum Beispiel zehnmal tief durch. Der Wunsch nach einer Zigarette wird allmählich schwächer. Oder machen Sie eine Entspannungsübung, zum Beispiel indem Sie einzelne Muskelgruppen wechselweise an- und entspannen (progressive Muskelrelaxation nach Jacobson). Nach der Entspannungsübung „schwenken“ Sie dann um und beschäftigen sich mit etwas ganz anderem (siehe auch vierter Tipp: Ablenken)
2. Ausweichen
Gehen Sie vorausschauend kritischen Situationen, wie Raucherpausen oder
Kneipenrunden, eine Zeit lang aus dem Weg. Geben Sie anderen, z. B. Kolleginnen und Kollegen, einen Hinweis, dass diese Situationen für Sie noch schwierig sind, und bitten Sie gegebenenfalls um Hilfe (z. B. keine Zigarette anbieten).
3. Abhauen
Entfernen Sie sich z. B. einfach aus einer Gruppe von Rauchenden bis Sie sich wieder besser fühlen. Ziehen Sie sich für einen Moment zurück und befolgen Sie Tipp 4.
4. Ablenken
Ersetzen Sie das Rauchen bewusst durch andere Tätigkeiten, die Spaß machen, Sie ablenken und auf keinen Fall mit dem Rauchen vereinbar sind. Rufen Sie beispielsweise jemanden an, der Sie auf Ihrem Weg in die Rauchfreiheit unterstützt hat. Wenn Sie zu Hause sind, können Sie auch für einige Minuten duschen. Oder machen Sie eine Atemübung. Legen Sie sich auf den Boden und entspannen Sie sich. In jedem Fall sollte die Tätigkeit ein angenehmes Gefühl in Ihnen auslösen.
Abschließend möchte ich dir noch den Hinweis auf die Startseite geben. Dort findest du den Corona-Blog. Viele Informationen zum Corona-Thema, denn rauchende Raucher haben nun einmal ein erhöhtes Risiko für einen schweren Verlauf der Infektion.
Ich wünsche dir weiterhin möglichst viel Kraft auf deinem Weg in die Rauchfreiheit und freue mich, weiterhin von dir zu lesen und dich auf deinem Weg unterstützen zu dürfen.
Herzliche Grüße
Meikel