13.11.2020 10:19

immer diese Wut

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6Beiträge
13.11.2020
10:19 Uhr
Liebe Sabine, lieber Christian, lieber Ronny, lieber Paul, liebe Dapa! Vielen, vielen Dank für die tollen Antworten! Ich komme leider jetzt erst dazu zurückzuschreiben, aber eure Texte haben mich sehr gut durch die letzte Woche gebracht! Ich gelobe jetzt mehr Achtsamkeit und auch ein bisschen mehr Geduld mit mir selbst. Der Streit, der meinen Post ausgelöst hat, konnte nach ein bisschen Motzerei und Weinerei sehr konstruktiv gelöst werden. Das war jetzt im Nachhinein eigentlich sogar eine sehr positive Erfahrung, auch wenn es sich erst überhaupt nicht so angefühlt hat. Früher habe ich wahrscheinlich wirklich viele Sachen einfach hingenommen und bin "eine Rauchen" gegangen, anstatt meine Unzufriedenheit mal rauszulassen. Wenn das jetzt anders ist, muss das ja wirklich nichts schlechtes sein. Ich muss nur erst noch lernen, wie genau das "Rauslassen" funktioniert. Und meine Mitmenschen dürfen sich dann auch etwas umgewöhnen, das musste ich ohne die Zigaretten ja auch. :wink: Das Buch von Allan Carr habe ich direkt auf meine To-Read-Liste gesetzt! Danke für den Tipp, Christian! Ich wusste ja, dass das keine easy-peasy-Sache wird, aber dann wirklich in der Situation zu sein und diese ganzen Gefühle aushalten bzw. damit umgehen zu müssen, ist wirklich nicht einfach. Deshalb bin ich euch sehr dankbar für eure Beiträge in diesem tollen Forum! Es ist so hilfreich, wenn man sich damit nicht ganz allein fühlt! Ich drücke euch und schicke viele mittlerweile wieder gut gelaunte Grüße! :D Sarah
09.11.2020
22:35 Uhr
Hallo Sarah, bevor ich eine Antwort versuche möchte ich Dir sagen, dass ich nur aus meiner eigenen Erfahrung spreche; ich bin kein Experte und eine Einzelperson lässt sich niemals in einer Statistik abbilden. Auch Du nicht. Das Nikotinkaugummi hat den Zweck, den Suchtdruck zu mindern und erstmal der Verhaltensänderung Raum zu geben. Und das scheint ja auch bei Dir ganz gut geklappt zu haben. Dadurch verschiebt sich der Entzug von dem Nikotin nach hinten, so beschreibst Du es ja auch. Nun haben wir durch unsere Rauchsucht ja eine Anhebung unserer Stimmung erfahren, ein Raucher fühlt sich nach einer Zigarette besser als vorher. Sonst würde eine Sucht ja gar keinen Sinn ergeben. Also verändere ich mich durch das Rauchen zu einem gut gelaunten Menschen, dies muss ich mir aber für den Preis der Abhängigkeit erkaufen. Ohne Nikotin bleiben die vielen Rezeptoren in meinem Kopf frei, vielleicht ist das auch die Leere die wir empfinden. Ich hatte den Eindruck, dass sich das alles falsch anfühlt in meinem Kopf, ich war sehr deprimiert und dünnhäutig, nah am Wasser gebaut, und unfair zu Kollegen aber auch zu Freunden und meinem Mann. Mir war schon klar, dass es sicher nicht so bleiben kann, denn das hielte ja keine Sau aus; die Frage war nur wie lange dauert das wohl? Wir müssen uns erst an das neue Gefühl gewöhnen so wie man sich an neue Schuhe gewöhnt. Die Stellen an denen es drückt werden unempfindlicher werden. Die Stellen die sich leer anfühlen werden bald sehr "bequem" werden. Wir gewöhnen uns an das Gefühl nicht mehr eine Sucht zu befriedigen, so wie 2/3 aller Menschen es tun. Aber wir werden immer wissen wie es ist süchtig zu sein und dem zu widerstehen ist eine große Stärke, auf die kannst Du sehr stolz sein. Ich wünsche Dir viel "ich will ...." und "ich kann ..." LG von Paul
06.11.2020
20:06 Uhr
Grüß Dich Sarah, herzlich Willkommen bei uns im besten Nicht-Mehr-Raucher Forum. Schön das Dich dein Weg zu uns geführt hat. Gratulation zu deinem Entschluss rauchfrei werden zu wollen. Deine 126 Tage sind schon Mega-Klasse, Sehr gut gemacht. :gefsmilie: Sarah, nur nicht die Flinte ins Korn werfen. Gibt so gar keinen Grund dazu. Das was du beschreibst, fällt so richtig in die " 3-Monats Krise". Gespeist wird dieser Effekt durch das Abbauprodukt Nornikotin. Manch Aufhörer muss diese Krisenzeit durchleben, so wie du gerade eben. Auch mich erwischte, die Drei-Monatskrise mit ihrer vollen Wucht. Gefühlsschwankungen von betrübt bis zu himmelhochjauchzend, war alles mit dabei. Wissenschaftlich belegt ist die 3-Monatskrise allerdings bisher nicht. Selbst Allan Carr bechreibt in seinen Nichtraucherbüchern diese Zeit. Daher seine Formel: 3 Tage, 3 Wochen, 3 Monate. Ich denke, das Du das schlimmste wohl überstanden hast, und bald wieder bessere Tage anbrechen werden, die Dir wieder mehr Zuversicht schenken. Ob man es, als Wesensveränderung bezeichnet, sei dahingestellt. In der Zeit, in der Du bei hitzigen Diskussionen, Problemen etc. einfach mal schnell zu Zigarette gegriffen hast, um deinen Ärger abzubauen, vernebelten selbige Probleme doch nur. Was jetzt zum Vorschein kommt ist dein Selbst, das sich abgrenzt. Eigentlich eine positive Veränderung, nicht wahr. Man wird dich jetzt mit deiner Klarheit wahrnehmen. Und denk daran: [b]Everybody´s Darling ist zuletzt everybody´s Depp.[/b] Ergo, Grenzen ziehen können, ist nicht die schlechteste Eigenschaft. Mach mit deinem rauchfrei-Projekt so stark weiter. Deinen Weg gehst Du sehr gut. Wenn Du Fragen hast, immer her damit. lg christian
06.11.2020
14:52 Uhr
Hallo Sarah, das kennen relativ viele Ex-Raucher - eine Wesensveränderung. Bei mir war es ähnlich, das hat sich aber im 2. Jahr des Nichtmehrrauchens gelegt. Jetzt bin ich schon fast wieder "normal" :wink:. Gib/nimm Dir Zeit, reflektiere Dein Verhalten und gelobe jeden Abend Besserung :oops:. Die fehlenden Botenstoffe (Dopamin, Adrenalin, Noradrenalin und Serotonin, Cortisol) kommen bestimmt früher oder später wieder...... LG, Sabine
06.11.2020
12:44 Uhr
Danke für deine Antwort! Ok, das macht mir leider nicht viel Hoffnung. Wie lange nimmst du denn schon keine Nikotinkaugummis mehr? Viele Grüße Sarah
06.11.2020
09:21 Uhr
Hallo ihr Lieben, ich habe eine Frage und meine bisherige Internetrecherche konnte mir keine richtige Antwort liefern. Ich habe vor 4 Monaten aufgehört zu rauchen. In den ersten 12 Wochen habe ich Nikotinkaugummis gekaut und sie dann langsam runterdosiert. Vor 6 Wochen habe ich sie ganz abgesetzt. Und jetzt meine Frage: Ich bin im Moment unfassbar schnell von 0 auf 180 und warte quasi nur darauf, dass mir irgendwer blöd kommt und ich zurückstänkern kann, also alles in allem für meine Mitmenschen sehr schlecht zu ertragen. Ist das ein versetzter Entzug durch die Nikotinkaugummis? Ich habe gelesen, dass viele Aufhörer in der 6. Woche nach dem Rauchstopp in ein depressives Loch fallen. Mein Rauchstopp liegt ja schon deutlich länger zurück, es passt aber zeitlich perfekt zum Absetzen der Nikotinkaugummis. Ich brauche, glaube ich, grade einfach ein bisschen Hoffnung, dass es nicht meine Persönlichkeit ist, die da zum Vorschein kommt und die sich jetzt als ziemliches Arschloch entpuppt. Das wäre super ärgerlich. Ich dachte immer, ich wäre ne nette Person :wink: Hat da vielleicht jemand ähnliche Erfahrungen gemacht? Viele liebe Grüße! Sarah
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