Hallo Sabine,
da muss ich mich doch gleich mal revanchieren für deinen Besuch bei mir und bei dir reinschauen. Hab ganz lieben Dank für deine Glückwünsche gestern Abend.
Ich hab mich bei dir ein kleines Bisschen eingelesen. Weißt du, ich bin auch ein paar Mal gefallen und bin dann wieder aufgestanden. Natürlich ist es ärgerlich, wenn man das, was man mit viel Mühe schon mal angeschoben hat, von Vorne beginnen muss, aber ich meine, wenn man sich darüber klar wird, woran es gelegen hat, dass man nicht erfolgreich war, nach einer Lösung dafür sucht und dann neu startet und dabei mit sich umgeht, wie man mit einem lieben Freund oder einer lieben Freundin umgehen würde, dann ist alles im grünen Bereich.
Nikotin und was da noch in den Zigaretten drin ist, macht nun einmal abhängig, körperlich und psychisch. Und sich aus einer Abhängigkeit zu lösen, muss man erstmal wieder schaffen.
Bei mir war‘s bei jedem Aufhörversuch anders, die ersten beiden waren aus heutiger Perspektive die schlimmsten, was vielleicht auch daran gelegen hat, dass ich glaubte, auf etwas Wichtiges verzichten zu müssen. Deswegen bezweifle ich, dass man nur mit reiner Willenskraft dauerhaft erfolgreich ist und zufrieden abstinent - Ausnahmen mag es geben.
Dieses Mal jedenfalls war es völlig anders, meine Perspektive war anders. Ich habe in der Regel nicht das Gefühl, auf etwas verzichten zu müssen, und wenn es denn mal hoch kommt, halte ich sofort dagegen. Ich habe das Gefühl, befreit zu sein, manchmal schreibe ich von Freiheit von .... und Freiheit zu.... Im Februarzug waren zwei sehr interessante Beispiele, die dazu passen, der Abschiedsbrief an die Zigarette von Michael und die Geschichte von Aja.
Ich würde dir aber am Anfang eher davon abraten, dich gewissen Triggern auszusetzen, wie z.B. die Situation mit dem Bier mit deinem Mann trinken. Das kann gut gehen, kann aber auch unnötig triggern. Am Anfang hast du in der Regel genug mit den körperlichen und psychischen Symptomen zu kämpfen, da würde ich mir an deiner Stelle nicht noch eine zusätzliche Last aufbürden, die vermieden werden könnte.
Liebe Grüße und alles Gute (Du schaffst es auch dorthin, wo ich gestern angekommen bin. :penguin: )
Kirsten
:quartfoil: