14.10.2015
23:09 Uhr
Lieber Mario,
Ich kann dieses grau-in-grau sehr gut verstehen. Nach dem Freitod meines Vaters hatte mich das auch, und ebenso meine Mutter. Es ist einfach zu entsetzlich, und man kann sich gar nicht vorstellen dass man irgendwann wieder lachen kann, oder die Mundwinkel überhaupt einen Zug aufwärts wieder nehmen könnten. Ein großes Schweigen aller Gefühle. Ich nehme an, dass meinst Du mit Grau in Grau.
Aber das verändert sich. Und irgendwann hat einen das Leben ganz wieder.
Mir hat die Selbsthilfegruppe bei der ich einmal wegen dem Suizid war eher den Rest gegeben, da würde ich NIE WIEDER hingehen und sie auch nicht empfehlen.
Für mich war es sehr gut und wichtig einen Therapeuten zu haben.
Und rausgehen, in die Natur, laufen, das mach ich jetzt auch noch und halte mich so im Leben.
Auch sehr hilfreich fand ich:
"Liebe/r ______ Mögest Du glücklich sein, möge es Dir wohlergehen, mögest Du sicher sein". Dabei stellt man sich das Lebewesen möglichst bildhaft vor. Wenn es Dir dabei warm ums Herz wird, bei dem Bild dass Du in Dir kreierst, dann ist es wunderbar.
Ich weiß nicht ob Du damit was anfangen kannst, wenn nicht lösch es halt weg, es ist aus dem buddistischen und man kann das für alle Lebewesen und natürlich auch für sich selbst rezitieren.
Ich bin selbst keine Buddistin, aber diese Praxis gefällt mir sehr und für Verstorbene/Kranke kann das wirklich hilfreich sein, auch für einen selbst.
Das Leben ist bunt und prall voll Möglichkeiten. Das fühle ich so sehr das ich fast dran platze :P:cry::lol::cry::evil::lol::|:evil::P Das schreib ich Dir nun fünf Jahre später (nach dem Suizid) also ich würde mich echt freuen wenn mein Erleben nicht umsonst war und ich Dir jetzt ein bischen Mut machen konnte.
Herzliche Grüße
Rada