[quote="rauchfrei-lotsin-lydia"]
Liebe Duftwolke,
ich finde es klasse, daß Du Dich mit Deinen Bedenken hier einfindest, um Dir Input und Beistand zu holen, wo Du doch den Ausstieg schon so gut bewältigt hat. Einfach um Deine Rauchfreiheit zu sichern. Finde ich sehr um- und weitsichtig, toll. Auch zu diesem Zweck bist Du hier willkommen!
Vorweg mal meinen Glückwunsch zu über 150 Tagen ohne Rauch, die Leistung ist wirklich groß und verdient Belohnung. Hast Du Dich schon belohnt? Solltest Du! Es hält die Motivation oben, hebt die Laune und manifestiert konkret, daß beim Nichtmehrrauchen was für Dich rausspringt! Also nur zu, belohne Dich für Deine Leistung! (Diese und künftige, und zwar so wie Du sie definierst, das kann eine bestimmte Spanne von Tagen sein, eine gemeisterte brenzliche Situation, Belohnung ist dann angesagt, wenn Du das Gefühl hast!)
Über 150 Tage nicht mehr rauchen ist großes Kino, aber ich untestelle mal, Du hast länger als 150 Tage geraucht, richtig? In anderen Zusammenhängen sagt man, es muß ein Jahr vergangen sein, man muß jeden Feiertag, jede Jahreszeit einmal mitgemacht haben, bis man ähnlich fest aufgestellt ist wie vor dem Ereignis (in unserem Fall dem Rauchstopp). Und das kann ich mir auch vorstellen, denn ich bin beim ersten Schneefall nach meinem Rauchstopp nach draußen gerannt mit dem Ziel zu rauchen, weil ich beim letzten Schneefall ein Dreivierteljahr zuvor auch draußen war. Und öfters denkt man ans Rauchen, weil man letztes Jahr um die Zeit ja auch noch geraucht hat (Urlaub, Weihnachten, bestimmte Familienfeiern o.ä.). Also momentan liegt es daher durchaus noch im normalen Bereich, daß Du Dich häufiger ans Rauchen erinnert fühlst. Meine Erfahrung ist die, daß diese Gedanken mit der Zeit auch noch seltener und weniger drängend werden.
Das ist das eine und das andere ist: Ja, es ist richtig, das Suchtgedächtnis haben wir uns nun mal eingekauft mit unserer Raucherkarriere. Nichtraucher werden wir keine mehr, wir sind Raucher, die nicht mehr rauchen. Das müssen wir so akzeptieren - aber Angst haben müssen wir nicht:
Ich bin vollauf bei Tippelditappser, in der Entwöhnung hilft es, den Entzug in kleine Stücke einzuteilen (heute nicht, jetzt nicht, diesen Schmachter aussitzen - ja, das ist weniger beängstigend als von Anfang an in Dimensionen wie "nie mehr" zu denken). Aber später, wenn die Entwöhnung hinter uns liegt, gilt es, nicht mehr auf Gedanken wie "ach, eine geht schon mal" hereinzufallen. Denn die würde das schlafende Suchtgedächtnis wecken und uns sofort zurück bringen. Und zwar egal, wie lange wir schon nicht mehr rauchen. Das ist ein Erfahrungswert von mir, dieser Gedanke hat mir nach elf Jahren Abstinenz eine erneute Raucherkarriere von zweieinhalb Jahren beschert. Deshalb finde ich es so klasse, daß Du Dich mit der Rückfallgefahr auseinandersetzt, und ziehe meinen Hut vor Dir, Duftwolke! Bitte profitiere von meiner Dummheit, die brauchst Du selber nicht ausprobieren.
Aber - und das ist die gute Nachricht - es ist keine Schwierigkeit mehr, diesem Gedanken nicht aufzusitzen, denn da ist keine Schmacht mehr. Es ist nur so eine Art Flashback unseres Suchtgedächtnisses, ein kurzes Aufschrecken des schlafenden Hundes. Keine Qual, kein Kampf. Ich habe gerade an anderer Stelle erzählt, daß ich vor gar nicht allzulanger Zeit mal so einen Gedanken hatte (wie gesagt, damit müssen wir leben, das akzeptieren - als Tatsache, nicht als Schreckgespenst), worauf ich grinsen mußte und dachte, ach schau, es kommt immer noch mal vor - und damit war der Gedanke auch schon wieder weg. Und damals, als ich wieder angefangen habe, wäre es genauso einfach gewesen! Und das wird es für Dich auch sein: falle einfach nicht auf die Idee rein, daß Du gefahrlos schon mal eine rauchen könntest. Dann passiert Dir nichts.
Ich bin heute ein sehr glücklicher Nichtmehrraucher mit einer sehr positiven Sicht auf das Nichtmehrrauchen. Ich wünsche Dir, daß Du Dir eine solche auch schaffen kannst und ebenso zufrieden damit wirst wie ich. Komm ruhig weiterhin her und hol Dir Gesellschaft! Ich freu mich drauf. Viele Grüße,
Lydia
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Liebe Lydia,
vielen Dank fr deine aufbauenden und sehr informativen Worte. Ich hoffe ich kann alles so umsetzen wie du und bin genauso stark wie Du.
Vielen Dank für deine Unterstützung die ich gerne immer mal wieder in Anspruch nehme falls es eng werden sollte.
Mein Ziel ist es glücklicher Nichtraucher zu sein im Augenblick bin ich nur Nichtraucher mit dem Drang zum Selbstmitleid.
Schönen Sonntag es grüßt ganz lieb Duftwolke