So, eine Woche ist jetzt rum.
Mein bisheriges Fazit:
Ich gehöre zu denen, die den Rauchausstieg nicht an die große Glocke gehängt haben. Meine engsten Freunde wissen es, und das war es dann. Somit werde ich auch nicht ständig darauf angesprochen. Ja, es wird gesagt, dass man es möglichst vielen erzählen soll, damit man noch mehr versucht durchzuhalten. Aber in der Vergangenheit bin ich damit nicht gut gefahren, weil dadurch der Druck und die Angst noch mehr steigt und mich dann erst recht wieder zum Raucher gemacht hat. Wenn ich stark genug und gefestigt genug bin, kann ich es immer noch der ganzen Welt erzählen :)
Bisher habe ich kaum jemanden gehabt, der mir das nicht zutraut, mit dem Rauchen aufzuhören. Eine Freundin sagte zu mir mal, wenn Du aufhörst zu Rauchen, dann geht vermutlich die Welt unter. Sie meinte damit, dass ich auch noch auf meinem Sterbebett rauchen würde, weil ich immer und überall zu jeder Zeit und Gelegenheit geraucht habe und sie mich auch nur so kennt. Tja, um so erstaunter war sie, als ich es ihr gesagt habe.
Noch ein Grund, warum ich nicht mit jedem darüber spreche: Was geht die denn meine Gefühle an? Klar, unter Freunden redet man über gewisse Dinge. Aber ich will mich mit dem Rauchstoppthema nicht in den Vordergrund stellen und somit alle Gespräche auf dieses Thema lenken. Für mich ist es wichtig, mich mit meinen Freunden und Bekannten auch über andere Dinge zu unterhalten und somit Abstand und Ablenkung vom Thema Rauchen zu bekommen.
Ablenkung und Abwechslung sind ein sehr gutes Stichwort. Ich habe in meiner Tasche einen Vorrat an Bonbons, immer etwas zu trinken und einen Stift und Papier drin. Somit habe ich jederzeit die Möglichkeit, mich direkt abzulenken, wenn es mich überkommt. Hat bisher super geklappt. Und da ich sehr dünn bin, darf ich als Ersatz essen was ich will. In einer Woche habe ich jetzt 3 Kilo zugenommen und wiege 50 kg. Ich denke, das geht nur am Anfang so schnell und pendelt sich dann irgendwo ein. Mein Ziel ist die 65 kg-Marke.
Zu Hause geht es teilweise leicht und teilweise auch ganz schön schwer. Wenn ich zum Beispiel nicht schlafen kann, habe ich früher auf dem Balkon schnell eine geraucht und mich dann ins Bett gelegt. Das haut den Kreislauf in den Keller und man schläft super schnell ein. Jetzt wälze ich mich von einer Seite zur anderen und komme nicht in den Schlaf. Ich habe PMR gelernt, aber wende es nicht an. Ich habe Autogenes Training mal gelernt, aber wende es nicht an. Warum weiss ich nicht, das wird sich aber bestimmt noch ändern.
Meine Launen und Zickereien sind auch deutlich weniger geworden, die liegen jetzt im normalen Rahmen, als wenn ich kurz davor bin, meine Tage zu bekommen :)
Appetit habe ich ohne Grenzen, ich achte aber auch besonders darauf, abwechslungsreich und wenigstens etwas gesund zu bleiben.... Paprikastreifen sind mein neuer Lieblingssnack.
Was mir auch ganz gut hilft, ist die Tatsache, dass ich hier jeden nur so erdenklichen Mist hineinschreiben kann, ohne das irgendwer böse mit mir ist. Wenn ich reinschreibe, was ich denke und fühle, dann ist es eben so. Wenn ich all diese Dinge jemandem im wirklichen Leben erzähle, ist der wahrscheinlich einfach genervt von mir und will damit nicht belästigt werden. Dafür ist das hier super. Ich war schon am überlegen, für diese Zeit ein Tagebuch anzulegen, aber tippen finde ich besser. Und vielleicht liest jemand diesen ganzen Kram und es ist etwas dabei, was jemandem hilft. :)
So, ich werde jetzt mein Buch schnappen und genüsslich im Bett lesen. Mit Schokolade ;)