Sonnige Grüße aus dem wunderschönen Hessen zurück, lieber Marco!
Auch ich habe nach der "Cold Cut"-Methode aufgehört, allerdings in einer etwas ungesunden Variante: Ich hatte über 40 Jahre lang 40+ pro Tag geraucht und wurde durch chronische Bronchitis und infernalische Hustenanfälle daran erinnert, dass COPD kein Mythos, sondern grausame Realität ist. Also aufhören, solange sich die Schädigungen noch rückbilden können. Ich habe verzweifelt überlegt, wie ich es wohl schaffen könnte und bin per Zufall auf diese Seite hier gestoßen. Ich habe gelesen und gelesen und gelesen - und dabei gequalmt und gequalmt und gequalmt. Am letzten Tag meines Raucherdaseins lag ich definitiv bei 100+ Kippen, aber ich hatte es geschafft, mir einen riesigen Ekel vor den Dingern "anzuqualmen" - und dieser Ekel hat mir hervorragend über die ersten Tage hinweg geholfen. Als ultimative "Rauchbremse" habe ich auch noch einen widerlich stinkenden, überlaufenden Aschenbecher stehen lassen - nur so für den Fall, dass mir Kippen "lecker" erscheinen sollten...
Als erstes hab ich Situationen vermieden, die ganz stark mit Rauchen gekoppelt waren: Ich habe mich beim Frühstück auf einen anderen Platz gesetzt, bin mittags mit Kollegen spazieren gegangen, habe meinem Ärger hinter dem Lenkrad verbal Luft gemacht ("Wenn dein Weibi wüsste, wie du fährst, hätte sie schon längst eine Lebensversicherung auf dich abgeschlossen!" ), habe mir so oft wie möglich meinen Wuffi zum Gassigehen geschnappt und gefährliche Ereignisse, wie z.B. den samstäglichen Stammtisch mit Rauchern, vorübergehend gemieden. Das bewusste Ändern von Gewohnheiten hat mir den Einstieg in den Ausstieg wesentlich erleichtert!
Tagsüber hat es mit dem Nicht-mehr-Rauchen ganz gut geklappt, abends vor dem Fernseher wurde es schwierig. Also habe ich mir Leckerchen hingestellt, die wenig Kalorien haben und trotzdem genauso schön "beißen" wie Zigarettenrauch: Pfeffergürkchen, höllenscharfe Bonbons, Gemüsesticks mit Mexiko-Dip... Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt, welche Ideen hast Du für Dich und Deinen Lebensalltag? Bei mir kam mit einem Schlag auch Tee ins Spiel: Jeden Abend eine andere Geschmacksrichtung, bei mir aber immer auf der Basis von Grünem und Rooibosh-Tee, echten Schwarztee vertrage ich nicht so gut. Und das Gefühl, etwas Gutes für seinen Körper zu tun, weil viel Trinken die Entgiftungsarbeit beschleunigt, ist auch nicht übel...
Deine größte Motivation könnte vielleicht sogar Deine Tochter werden?!? Wenn die Kleine mitbekommt, dass ihr Papi nicht mehr stinkt, wird sie das bestimmt suuuper finden und stolz auf Dich sein. Obendrein bist Du dabei, Dich optimal auf den Aufenthalt in der Klinik vorzubereiten, m.W. gilt dort überall Rauchverbot. Wenn Du Dich vorher schon vom Glimmstängel verabschieden kannst, optimierst Du Deinen Aufenthalt und startest mit den besten Voraussetzungen in die anschließende ambulante Betreuung. Welche Motivationen fallen Dir denn selber noch ein?
Liebe Grüße und bis bald, Brigitte