Hallo liebe Wolke
bitte entschuldige meine laaaange Antwortzeit, ich bin zur Zeit beruflich ziemlich unter Wasser. Habe Ende letzter Woche Deine Nachricht gelesen, hatte aber einfach nicht den Kopf, Dir früher zu antworten.
Danke der Nachfrage - es geht tatsächlich immer besser. Dass Du Rauchen bzw. den Geruch - nein Gestank! - als lästig empfindest, kann ich gut nachvollziehen. Heute vor 6 Wochen war mein letzter Tag als Raucher (mit kleiner Sünde, dazu gleich mehr) und mit jedem Tag der vergeht, mag ich es weniger gerne riechen und werde leider, je nach mentaler Tagesform, auch intoleranter... Ich hoffe, dass ich daran noch arbeiten kann und nicht zum Besserwisser und "Prediger" mutiere. Schließlich habe ich jahrelang meine Umwelt mit Qualm malträtiert.
Zu meiner Sünde: Vorletztes Wochenende war ich frustriert, müde und ausgelaugt. Ich saß also sehr spät abends auf meinem Sofa, habe meine Lieblingsmusik gehört (viiiiel Symbolkraft...) und einen Single Malt geschlürft. Auf einmal war das Verlangen zu rauchen so übermächtig, eingehüllt in die Nacht, keine "Zeugen" anwesend, die Zigaretten meiner Frau auf der Esse... Nach einigem Kampf hab ich aufgegeben, hab mir eine genommen und bin auf die Terasse gegangen. Tatsächlich angezünden - scheiß drauf, dachte ich, frustriert wie ich war.
Was dann geschah, hat mich total überrascht. Ich habe diese Zigarette fast ganz geraucht. Und sie war mitnichten ekelhaft. Aber wie war so unwichtig und unspektakulär, dass ich wirklich lachen musste. Ich fragte mich, warum ich "darüber" in den letzten Wochen so einen Wirbel gemacht habe. Das Gefühlt, dass es das gar nicht wert ist, war so übermächtig. Seit dieser Nacht denke ich in den allermeisten Fällen nicht mal mehr an Zigaretten. Außer, es wird direkt neben mir geraucht. Und dann empfinde ich es als unangenehmen Gestank. Mitrauchen möchte ich nicht mehr.
Wenn ich, so wie Du am Wochenende, mit dem Hund durch die Natur laufe, vermisse ich nichts mehr. Das war noch vor 3 Wochen undenkbar.
Falls das hier, außer Dir liebe Wolke, noch ein Aufhörwilliger liest: glaubt mir, es ist wie ich es schreibe: Am Anfang verliert vieles seinen Sinn, "wenn man nicht mehr rauchen darf". Und eines Tages ist es einfach nicht mehr wichtig.
Dafür bin ich sehr dankbar!
Bitte lass hören, wie es dir geht, Wolke.
Liebe Grüße
Volker