31.01.2012
18:23 Uhr
Ich vermute mal eher, dass es wie folgt ist:
Jemand, der irgendwann im Leben über eine gewisse Zeit lang aus Genuss geraucht hat, verbindet nunmal bestimmte Situationen mit dem Genuss des Rauchens. Das klassische Beispiel ist wohl jenes: Grillabend im Garten. Hier kann man selbst unter Nichtrauchern gemütlich rauchen, ohne jemanden vollzupiefen. Dazu noch ein schönes, kühles Bier und die Welt ist perfekt...denkt jedenfalls jeder Raucher. *schief grien*
Und solange du der Zigarette in zum Beispiel diesem Moment ein so hohes Maß an Aufmerksamkeit zukommen lässt und sie so dermaßen zum Genussfaktor Nr. 1 deklarierst, wird das Verlangen auch nie aufhören.
Du solltest dich fragen, ob du
a) ein Raucher auf Entzug bist, der das Nichtrauchen als Dauerstress hinnimmt oder
b) ein Nichtmehrraucher auf Entzug bist, der in Zukunft auch gar nicht mehr rauchen will
(Diesen Satz hab ich übrigens so ähnlich aus dem rauchfrei-Heft der BZgA übernommen, weil er absolut korrekt und richtig ist. Finde ihn vom psychologischen Hintergrund neben dem festen Willen aufzuhören den Dreh- und Angelpunkt, rauchfrei zu bleiben.)
Vielleicht aber erkennst du bei genauerem Hinsehen, dass der Genuss eines solchen Abends nicht darin liegt, sich die Sicht auf den Sommerabend selbst zu vernebeln, sondern eher in der Gesellschaft, leckerem Essen oder einem kühlen Bier (das man sich aber auch nicht zu oft gönnen sollte *g*). Und wenn du soweit bist, dass du sagst: der Genussanteil der Gesellschaft ist viel größer als der stinkende Stengel in meiner Hand, dann kannst du hoffen, dass es irgendwann vielleicht aufhört. :-)
Persönliche Meinung!
Um deine rauchfreie Zeit zu retten, schlage ich vor, dass du dich nochmal intensiv mit den Gründen auseinander setzt, warum du aufgehört hast und welchen Gewinn du bereits festgestellt hast (psychologisch, physiologisch und materiell). Mein wichtigster Grund ist zum Beispiel die Freiheit. Wenn ich morgens aufstehe und sagen kann: Ich gehe jetzt duschen und mache mich ausgehfertig, erst dann trinke ich in Ruhe Kaffee. Oder wenn ich sagen kann: Ich bin auf Arbeit, es ist zwar Zeit für die Pause, aber ich muss sie jetzt noch nicht machen, weil ich kein Rauchverlangen habe. Das ist das allerwichtigste für mich. Früher war es anders, man hat aus Geselligkeit geraucht oder Bequemlichkeit...wie auch immer. Aber früher war auch in jeder Kneipe das Rauchen noch gestattet. Mittlerweile, und wenn du mit offenen Augen durch die Welt gehst, siehst du das, was von den gemütlichen Rauchern mal übrig geblieben ist. Militante Nichtraucher laufen laut hustend an dir vorbei und wedeln sich mit der Hand vor der Nase herum, jeder Depp meint, dir erzählen zu müssen, dass du nicht rauchen sollst, weil rauchen Gift ist. Keine Gaststätte, kein Lokal oder sonstwas, in dem es halbwegs belebt ist, lässt dich mittlerweile noch rauchen. Du stellst dich dafür in abgetrennte Raucherabteile, stinkst danach wie ein Wiedehopf oder klapperst dir bei - 15 Grad den Hintern vor der Tür ab. Wirklich in Ruhe rauchen kannst du nur noch zuhause und da will es die Hälfte der Raucher nicht, weil sich nunmal nicht leugnen lässt, dass Rauchen einfach nur stinkt und kalter Rauch erst Recht. Wozu rauchen wir also noch? Und wie der BZgA-Kalender so schön sagt: Sollte das Rauchen in Zukunft in Deutschland kriminalisiert werden, bist du auf der sicheren Seite (und das Kriminalisieren des Rauchens find ich gar nicht mal so abwegig. Man fühlt sich ja jetzt schon wie ein Aussetziger. "Rauchspaß" ist was anderes!)
Und wenn dir das als Begründung noch nicht reicht, dann zähl mir mal auf, warum du rauchen willst. Ich hab mindestens ein Gegenargument. *g* (Hab nur das Gewichtsproblem und das haut bei mir dafür mit allem doppelt rein *sfz*)
Liebe Grüße
Raeucherware