12.02.2017 16:46

Melancholie beim Blick zurück?

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16.11.2016
18:48 Uhr
Liebe Heidi,Klettermax,Bernhard,Kemi, ganz herzlichen Dank für Eure engagierten Zeilen! Sehr nett von Euch! Nix Klugscheißerei:) Und natürlich habt ihr völlig recht mit den jeweiligen Einwänden. Ich gelobe, dass ich jetzt nicht schwach werde! Nee!! ! Da bin ich eigentlich weiterhin sehr sicher. Nur dass ich gestern so doll rauchen WOLLTE, das allein hat mich schon sehr deprimiert. Weil ich doch eigentlich dachte ja: Hurra, ich bin erleuchtet! :oops: Nun haben sich die Augen ans Licht der Erleuchtung gewöhnt und in den Ecken seh ich sie wieder: die staubigen Gewohnheitsgedanken des extrem uncoolen Suchtmonsters! Das ist schon ein bißchen enttäuschend, aber es ist wohl so: Erleuchtung schön und gut, sollte schon sein, aber eine ganz stumpfe Einübung der neuen Gedanken bzw. Bekämpfen der Suchtgewohnheiten eben auch. Gestern habe ich mir also einen scharfen, pfeffrigen Yogi-Tee Classic zum Telefonat gekocht (ein bißchen Schärfe und Würze muss eben sein - herrlich!) und es war dann gar nicht so lange so schlimm. Oder sagen wir so: Telefonat schon bißchen deprimierend, aber .. ja: das wäre es mit Zigarette wohl auch gewesen! Ich fühl mich insgesamt ja auch viel besser jetzt. Und mein Teint ist voll frisch und so, voll super! Und heute ist es schon wieder viel besser als gestern. Und die nächsten Wochen verlangen mir viel ab, werden aber nicht durchgehend schrecklich sein. Und wenn doch, sollte ich dringend etwas verändern :))) So wird es vielleicht in Wellen weitergehen zum endgültigen Nichtbedauern, das wünsche ich mir so sehr! Denn heute ist mir wieder klar, wie bescheuert die Koppelung Rauchen und Freiheit/Coolness (etc.) ist! HEUTE und JETZT ist es wieder ganz klar! Auch dank Euch :) Aber dann schau ich mir demnächst vielleicht an, wie Olli Schulz in den neuen Folgen von "Schulz und Böhmermann" quarzt und werde womöglich wieder komische Sachen denken... Weiterhin würde mich die Erfahrung zu den ollen Gewohnheitsmonstern aber sehr interessieren. Klettermax sagt, die meisten seiner Exraucher-Freunde vermissen den Rauch EIN WENIG. Wenn auch zunehmend seltener. Viele Bekannte von mir sagen das auch. Ehrlich gesagt kenne ich nur EINEN, der es nicht vermisst, der stattdessen seit der Erleuchtung zunehmend eher Gedanken in der Richtung hatte: warum war ich denn mal so bescheuert?! Auch Rauchlotsin Brigitte z.B. schrieb ja weiter unten etwas Ähnliches! Es gibt sie also, die Exraucher, die nicht vermissen und zwar auch nicht ein bißchen! Was zeichnet sie aus? Sind wir, die wir gerade darüber reden, vielleicht auch auf diesem Wege? Das wünsch ich uns allen von Herzen und würde mich über weitere Erfahrungen und Berichte dazu sehr freuen! (Leider habe ich den Chat hier gestern verpasst, weil ich in der Zeit dienstags immer unterwegs bin... Nächste Woche versuche ich es mal! Vielleicht sehen wir uns ja!)
16.11.2016
14:42 Uhr
Hallo liebe LisaVogel, Du bist schon wesentlich weiter gekommen als ich und jetzt werd ja nicht schwach! Du hast schon soviel erreicht und auch erlebt, wie gut es "ohne" geht und funktioniert..sooo schnell funktionieren Verhaltensänderungen leider einfach nicht und man muss immer wieder mehr oder weniger eisern bleiben. Es wird immer Nerviges, Stressiges, Trauriges, Schockierendes, Schweisstreibendes geben....ob Du nun rauchst oder nicht....oder meinst Du, Nichtraucher kommen damit schlechter klar? Es ist nur diese bescheuerte Verknüpfung von Rauchen=Erleichterung=Entspannung....Ich kann mich der Meinung von Alexander Kluge nicht anschliessen! Ich fühle mich JETZT konzentrierter, wacher und aufmerksamer....okay, es sei den das Monster:evil: macht grad Terror....:bang: Dadurch, das Geruchs- und Geschmackssinn wieder wesentlich besser sind, nehme ich alles viel intensiver war und glaube mir, auch nervige Telefonate gehen "ohne"...je öfter man es übt,um so leichter wird es... Ich fand Dein Thema echt interessant und habe mir auch den Threat durchgelesen...Ich bin definitiv ein melancholischer Nichtraucher, zumindest noch jetzt. Habe ich auch schon in meinem "Wohnzimmer" geschrieben...ich fühle mich so lasterlos...so langweilig...früher war alles besser...bla bla bla...Ich hoffe, ich komme aus dieser Irrschleife auch bald wieder raus....:cry: Lösungsstrategien habe ich leider nicht, hänge ja selber noch mitten drin, aber ich glaube und habe das hier auch schon oft gelesen, das es eben immer wieder Phasen gibt, die nicht so dolle sind, das die aber in immer größeren Abständen kommen. Mein Vater z.B. war starker Raucher und musste aus gesundheitlichen Gründen aufhören. Noch Jahre später hat er vom Rauchen geträumt, es aber im Tagesgeschehen nicht vermisst. Also, bitte nicht verzagen!! Immer standhaft bleiben und sich abends auf die Schulter klopfen, das hast Du Dir verdient...!! Es grüßt die Heidi
16.11.2016
09:06 Uhr
Gutn Moagn, hey nicht schwach werden! Klar die Anfangsmotivation lässt nach. Im gleichen Maße auch die körperliche Abhängigkeit. Bei mir ist es zumindest jetzt so, dass ich den Zwang nicht mehr habe. Die Lust aufs Rauchen ist noch da. Ich glaub auch sie wird noch lange bleiben. Irgendwas in einem schreit nach Ausgleich. Nach Ausgleich zum Stress. Du kannst ja versuchen irgendwas zu finden was dich glücklich macht. Damit du wieder zufrieden ist. Es geht ja drum ein schönes Leben zu führen. Um Lebensqualität. Stressige Phasen gibt es immer wieder. Vielleicht hilft es aber zu sehen das man nur diese jene eine stressige Phase überwinden muss. Und im Fall dass man im Leben von einem Problem ins nächste stolpert, und von einer Stresssituation in die nächste Krise rutscht, muss man irgendwie dagegen steuern. Das Positive und das Vergnügen soll ja letztendlich das Leben dominieren. Und wenn das immer wieder durch kommt, dann ist es auch leichter aufs rauchen zu verzichten. Und noch zum Thema Lebensqualität: Haben wir nicht aufgehört zum rauchen im die Lebensqualität zu verbessern? Erhöht Sucht die Lebensqualität? Theoretisch klingt das jetzt alles ganz toll. Aber im Alltag...herje...ich finde es auch oft schwer ein quai "erfülltes" Leben zu führen. Vielleicht hilft es dir nicht die ganzen nächsten Wochen als stressig anzusehen. Erst mal das eine stressige Telefonat. Dann wenn du dass rauchfrei geschafft hast eine kleine Belohnung. Irgendwas Schönes. Vom Gegenstand bis zur Aktion. Was du meinst was dir gut tut. Und dann an das nächste Problem ran gehen, ohne dabei die ganze Wucht an Problemen und Folgeproblemen zu sehen...So Stück für Stück und dafür auch Belohnung für Belohnung. Also auch Schönes für Schönes. Freunde von mir (auch Ex-Raucher) sagen überwiegend (aber nicht alle) dass die Lust auf Rauch nie verschwunden ist. Auch nicht nach Jahren. Aber alle sagen, dass sie am Anfang täglich drüber nachdenken müssen, und dann kommen die ersten ganzen Tage oder sogar mal 2-3 Tage wo man gar nicht mal an eine Zigarette gedacht hat. Ich glaube das ist von Typ zu Typ unterschiedlich. Beim einen gehts schneller, der andere braucht länger. So, etz hab ich aber genug "geklugscheißert". Ich wünsch dir viel Kraft und Durchhaltevermögen, und vor allem schöne Momente und Entspannung und Leichtigkeit. LG, da Klettermax
16.11.2016
08:16 Uhr
Guten Morgen, ich habe nicht den Eindruck, dass ich mit Ziggis wacher und konzentrierter war, ganz ehrlich. Und zu deinem Zitat: " "Warum sollte man mit 90 Jahren kerngesund in die Kiste springen? Lieber früher sterben als gar nicht leben!" Wieso sollte man mit 90 in die Kiste springen, wenn man kerngesund ist? Dann kann man vielleicht die 100 auch noch schaffen, oder? Das mit dem früher sterben hätte ich dir unterschrieben-vor 15 Jahren oder so. Mittlerweile, wo ich auch ein bissel älter bin und die Geburtsdaten in den Todesanzeigen nicht mehr nur 1920 oder so sind, sondern sich an meines annähern-tja, will ich einfach so lange wie möglich leben! Wenn ich sehe, dass Bekannte und Freunde in meinem Alter an Krebs erkranken (auch Nichtraucher natürlich), dann denke ich mir: "Scheiße, man kann so dankbar sein, wenn es mich nicht erwischt. Aber muss ich es herausfordern?" In dem Film "Das Schicksal ist ein mieser Verräter" sagt eine Person zu einer anderen, die scheinbar raucht: "Du hast alles getan, um den Krebs zu besiegen, und jetzt zahlst du dieser Scheiß-Industrie noch Geld dafür, um ihn wieder zu bekommen!!!" Das hat mich irgendwie geschockt, und auch aufwachen lassen, ganz ehrlich! Nix anderes haben wir doch gemacht! Das ist alles nur dummes "Frohschwätzen", wie man hier in der Pfalz sagt. Und ich ärgere mich heute, dass ich genau so daher geredet habe, um meine Sucht zu rechtfertigen und mein schlechtes Gewissen zu beruhigen. Lass dich bitte nicht von dem stinkigen ekligen Monster zum zweifeln bringen! Tu dir vor deinem unangenehmen Telefonat etwas gutes. Ein tolles Lied, was dich aufbaut oder gut drauf bringt. Einen schönen Tee, schöne Gedanken, Meditation zum Entspannen (gibt es tolle Apps, super auch für die kurzen Pausen die uns Ex-Rauchern jetzt fehlen) und versuch, gelassen ins Telefonat zu gehen. Danach machst du 10 Liegestütze und 10 Sit-ups, dann geht auch der Frust weg. Und ....tada.....geschafft ohne zu rauchen! Viel Glück dabei!
16.11.2016
05:21 Uhr
Jaja, ich habe auch wieder mehr Lust auf die Kippe - warum auch immer. Ich weiß also nicht warum aber ich weiß wann. Ähnlich wie bei Dir, will ich mich an dem Glimmstängel festhalten. Aber guck ihn Dir doch mal an - den Teerstift. Was will der denn halten??? Knack, zerbrochen. Genau so schnell zerbrochen, wie er sein Versprechen "ich helfe dir" brechen wird. Und hör mir doch bloß mit diesen Unverbesserlichen auf, die diese unsägliche Sucht auf ein Podest heben wollen. "Wacher und konzentrierter" - Echt? Warst Du wacher und konzentrierter, wenn Du Dir Teer, Arsen und Blausäure in die Lungen gesaugt hattest? Also ich war vernebelt und neben der Spur. Wir sind endlich Nichtraucher - lass es uns bleiben. Wünsche Dir einen tollen, rauchfreien und stressarmen Tag, LG, Bernhard
15.11.2016
19:51 Uhr
Liebe Gemeinde! [b]HILFE[/b]!!! ! Es ist passiert. Nach der euphorischen ersten Phase, die drei Wochen währte, bin ich als hier: in einer quengeligen, genervten und pessimistischen Phase.... viel Stress, viele Konflikte, wenig Schönes in den nächsten Wochen. Heute Abend habe ich ein nerviges Telefonat vor mir und merke: genau das sind ist die schlimmsten Situationen. Ich war zwar "nur" Wenigraucher" , aber das macht keinen großen Unterschied und glaubt mir: die Sucht ist genauso krass in diesen Momenten und es ist genauso furchtbar. Ein nerviges Telefonat führen ist ja schon schlimm genug, aber ohne zu rauchen erscheint es mir NOCH schlimmer. Und gestern las ich auch noch einen Artikel der ging so ungefähr "Warum sollte man mit 90 Jahren kerngesund in die Kiste springen? Lieber früher sterben als gar nicht leben!" Und Olli Schulz erzählte neulich, Alexander Kluge habe vor ca 100 Jahren auf Druck seiner Frau mit dem Rauchen aufgehört und sei immernoch der Minung, das Leben mit Zigaretten sei konzentrierter und wacher! Ist natürlich alles Quatsch. Meistens weiß ich das. Aber ab und zu denke ich: ist am "wacher" und konzentrierter sein, mindestens am ablenkenden Effekt doch was dran? Ich weiß, dass es nicht stimmt und trotzdem tauchen diese Fragen immer wieder auf... gerade in schlechten Zeiten. Damit hatte ich total naiv NICHT GERECHNET! An Euch Exraucher: wie lange dauert das denn so circa? Geht das Gefühl vielleicht doch nie ganz weg? (! siehe Alexander Kluge usw.)? Ehrliche Antworten und Mantras, Lösungsstrategien etc. wären toll!
03.11.2016
19:09 Uhr
Guten Abend, liebe Gemeinde, die dem uncoolen Tabakgott abschwor! Jau... und vor 8 Jahren durfte man noch in der Arbeitsagentur rauchen! Echt unvorstellbar. Die politischen Veränderungen haben einfach auch echt was gebracht, das muss man ja sagen. Schwierig, weil diese politischen "Erziehungsmaßnahmen" ja für viele Raucher so ähnlich anmuteten, wie die nervigen Reden militanter Exraucher, oder? Ich fand´s zumindest ein bißchen übertrieben, dass man sogar in Bierzelten nicht mehr rauchen sollen dürfte... aber verstehen kann ich das mittlerweile wohl (habe mir zu Bierzelten aber noch keine abschließende Meinung gebildet...). Oder wie die Bilder, da haben sich ja auch alle voll aufgeregt. Aber ich kann persönlich auch den Effekt der Bilder auf den Schachteln durchaus anerkennen. Dachte zwar, man kann das ignorieren- habe aber immer die Schachtel weggepackt oder abgedeckt oder so - allein das ist ja schon ein Effekt!! Und ein kurzes ungutes Gefühl blieb zumindest kurz und unterschwellig hängen. (Ich war immer froh, wenn ich das traurige Schnullerkind auf der Packung hatte, weil ich kein Kind habe und daher keins quälte und es daher so irrelevant war :D) Bernhard, du bist auch absolut erleuchtet, was? Das hört sich immer so an :))) Jugendliche rauchen in der Tat VIEL weniger, wie man auch hier nachlesen kann: http://www.rauchfrei-info.de/informieren/verbreitung-des-rauchens/raucherquote-bei-kindern-jugendlichen/ (Da überlege ich allerdings in der Tat auch, ob das nicht neben einem besseren Bewusstsein auch dem allgemeinen Selbstoptimierungswahn geschuldet sein könnte, der insgesamt nicht NUR so toll ist. ) Lieber Klettermax, gerade dir als Klettersportelmann gefallen doch bestimmt auch die ersten schönen Effekte, die du jetzt fühlst, oder? Das find ich so SUPER, beim Joggen zum Beispiel, wie tief man die Herbstluft jetzt einatmen kann- herrlich! Und wenn ich dann jemanden sehe, der raucht, bin ich kurz so GLÜCKLICH! Wenn mich das Bedürfnis zu rauchen dagegen kurz einholt, bin ich vergleichsweise wenig unglücklich und vor allem: maximal ein paar Minuten. :)
03.11.2016
10:11 Uhr
Hey zusammen, also können wir beim nächsten Flug in den Urlaub ein Nichtraucher-Flug buchen.... Scho krass, wie es sich verändert hat. Früher war rauchen während dem fliegen normal. In der Uni sind am Klo, neben den Pissoirs immer noch die Aschenbecher...geraucht wird in den Gebäuden schon lange nicht mehr. Ja, Lisa es bringt nichts zum militanten Nichtraucher zu werden. Andere zu überzeugen ist schwer und MUSS aus dem inneren der Menschen selbst kommen. Wenn mir gesagt wurde: "rauchen ist doch ungesund, hör doch einfach auf..." war meine Reaktion nur Trotz. Est mal eine rauchen,...pah von wegen ungesund...bin ich krank?...ne, also...und von wegen aufhören und auch noch EINFACH....ne, ne das tu ich mir nicht an....und gleich noch eine zweite hinter her geraucht. Das mit dem Rauchstopp ist bei mir so langsam gewachsen. Seit mehr als 3 Jahren hat es mich gestört, dass ich rauche. Trotzdem habe ich das aufhören vermieden. Ich wollte mir das Leben nicht schwerer machen, als es eh schon ist. Und zugegebener Maßen ist es schon so: Noch ist es schwer, ich vermisse es. Mal mehr, mal weniger. Dann kommt aber wieder der Stolz. Hey, 5 Tage geschafft! Und wenn das Nicht-Rauchen dann Gewohnheit ist, dann hat man glaube ich an Lebensqualität dazu gewonnen. Macht es gut, und schön dass es euch gibt!
03.11.2016
05:34 Uhr
Hallo Lisa, habe mich mal kurz mit dem Thema nochmal befasst. Ist es eigentlich so, daß heute weniger junge Menschen mit Rauchen anfangen? Gibt es da vielleicht Statistiken? Früher, ja Lisa, früher war da dieses Lehrerzimmer. Dieses mit dem Duft der Coolnes. Aber selbst durfte ja kein Schüler rauchen. Vielleicht so was wie ein Verbotsding. Alles, was verboten ist, ist erst mal interessant und wird aus Trotz erst recht gemacht. Dann bildeten sich die TRC’s, die von anderen Schülern vielleicht als cool angesehen wurden, die trauen sich was, wäre ich nur auch so cool (ToilettenRaucherClub). Das macht so ein TRC-Mitglied vielleicht auch Stolz - andere sehen zu mir auf. Weil ich Rauche (Nein, weil Du was verbotenes tust, weil du dich widersetzt; egal wie blöde das ist). Und wie es sich durch das Leben zieht, so war die Fluppe doch immer ein - Ritual. Etwas, was man gemeinsam machte. Man nahm sich die Zeit, man hielt die Zeit an. So, wir rauchen jetzt erst mal eine. Ein Männerding, ein Frauending, ein Menschending. Gemeinschaft, Gleichgesinnte, Zugehörigkeit. Das ist was besonderes. Daran erinnert man sich gerne, das macht melancholisch. Dumm nur, daß das mit der Zigarette nicht im geringsten etwas zu tun hat. Das wissen wir ja inzwischen. Genauso hätte man gemeinsam einen Lolli lutschen können. Dann hätten alle heute Löcher in den Zähnen und würden wehmütig an die Zeit mit den Lollis zurückdenken. Möglicherweise sitzt das aber noch tiefer. Noch tiefer in der Geschichte. Im Handel mit den Kolonialwaren. Die mussten ja damals vor 200 Jahren oder so auch schon verkauft werden. Dann gab’s die Herrenzimmer, in denen gequalmt wurde, während Politik und Geschäfte gemacht wurde. Soldaten. Kippen waren im Gepäck. Das war ganz wichtig. Film. Die Kinohelden. Qualmend haben sie das Publikum erobert. Und jede Generation hat das mit zur nächsten gebracht. Und hier und heute bröckelt das. Hier und heute wissen wir, daß diese gesamte Assoziation von Stärke, Größe,Glanz und Glorie, Mut, Freiheit usw. eine ganz g a n z g r o ß e Lüge ist. Die einzige Wahrheit ist: Geld und Macht für die, die uns Arsen und Rattengift zum Rauchen verkaufen. Ich denke nicht melancholisch zurück; ich bewundere diejenigen, die sich nie haben täuschen lassen. Leider bin ich jetzt erst „aufgewacht“; aber ich bin aufgewacht und werde mir nie wieder freiwillig ein in Papier gerolltes und vergiftetes Pflanzengeschredder-Stäbchen in den Mund stecken und dort anzünden. Einfach nicht mehr anfangen. LG, Bernhard
02.11.2016
23:18 Uhr
Versteh ich auch nicht. Und dann machen alle immer so viele davon...
02.11.2016
20:57 Uhr
Moin Moin! Danke schön für Eure Bestärkungen! Genau, Klettermax, so lange man körperlich alles gut am Start hat, kann man sich ganz prima rausreden. Hab ich auch immer gemacht. Dann ist man ja vermeintlich fit UND cool, oder so, oder man wird gar für jünger gehalten, hängt andere beim radeln locker ab und bildet sich alles Mögliche drauf ein, z.B. das sei der Beweis für die Unschädlichkeit des Rauchens. Herrliche Logik! Mir fiel zum Thema "coole Leute rauchen" noch ein: Früher waren im Lehrerzimmer die lockereren Lehrer ganz überwiegend im Raucherlehrerzimmer - das gab es zu meiner Zeit noch (ich bin Jahrgang 1979). Und ich glaube jetzt wirklich, das war so. Sogar die coolen Nichtraucherlehrer waren dort! Nun wäre es natürlich ziemlich irre, daraus zu schlussfolgern, dass Lehrer, die rauchen irgendwie entspannter oder cooler waren (und übrigens rauchen die mir Bekannten mittlerweile nicht mehr und sind keinen Deut uncooler geworden. Sofern sie nicht gestorben sind, harr harrr!). Aber vielleicht ist das ja auch so: früher war das Rauchen ja erstens ohnehin noch ausgesprochen verbreitet und: wohlmöglich wirklich mehr mit allumfassender Grenzüberschreitung - so im Sinne der 68er - assoziiert. Und daher in der Tat teils ein Zeichen hedonistisch, politisch unkorrekt und frei von Zwängen zu sein? Gestern war ich bei einer Theaterprobe. EIN Raucher-Kollege ist nun dort noch und der war schon ein bißchen traurig so allein! Und mir tat das auch wirklich leid, ihn "im Stich zu lassen" - genau das dachte ich nämlich! Sehr skurril: als ob ich ihn im STICH LASSEN würde!! Und dann sagt der glatt: "Irgendwie komm ich mir auch immer weniger .... cool vor!" Hat er echt so gesagt. Übrigens fallen mir jetzt täglich die Raucher auf - als ob es mehr geworden seien. Dabei achte ich nur mehr darauf. Und ich merke wirklich, dass ich mich zusammenreißen muss, um sie nicht zu fragen, ob sie nicht doch lieber auch aufhören wollen :D Jetzt verstehe ich, wie einige zum militanten Nichtraucher werden können. Aber das werde ich nie sein, versprochen! (Warum sind eigentlich die Symbole hier immer so RIESIG?) :flower: Schönen Abend allen!
01.11.2016
17:41 Uhr
Hellö zamma, ja nicht unbedingt die Gesundheit ist evtl. bei uns der Hauptgrund. (Weil noch haben wir ja keine Folgeschäden). Wie soll ich es sagen... Ich bin ja nicht der Mensch der sehr bewusst lebt und keine Risiken eingeht...also immer aus den vollen geschöpft. Immer schneller, steiler, weiter, mehr Rauch, mehr Alk und auch andere Drogen... Die Frage, die ich mir stelle: Macht es überhaupt glücklich? Beim rauchen, kann ich definitiv mit NEIN antworten. Beim Bergsteigen mit JA. Vielleicht hilft es Leuten wie uns weiter, dass wir auf keinen Fall auf ein INTENSIVES Leben verzichten wollen. Nur wenn wir ehrlich zu uns sind: Macht das rauchen das Leben intensiver? Nein, es sind die Dinge drum herum, die wir mit dem rauchen verknüpft haben. Einen guten Tipp den ich heute hier im Forum bekommen habe: Bei Lust auf eine Zigarette, einfach daran denken wie sehr man sich über die gerauchte ärgert. Dann wären die bisher überstandenen Tage erst mal wieder dahin.... Bis bald mal, da klettermax
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