An alle die Angst davor haben an Gewicht zuzulegen.
Ich habe seit dem Rauchstopp [b]2 KG abgenommen[/b], allein weil ich mir folgendes zu Herzen genommen habe.
Auszug aus dem Buch "Luft" von Stephan Frädrich
[i]....Wie fühlt sich ein Nikotinentzug an? Wie ein leichtes Leere-
gefühl im Brust- und Bauchbereich. Wir spüren eine leichte Un-
zufriedenheit und bekommen das Signal: »Rauch eine Zigarette!«
Wie fühlt sich Hunger an? Wie ein dumpfes Leeregefühl im
oberen Bauch. Und wir sind ein wenig unzufrieden und be-
kommen das Signal: »Iss etwas!« Nikotinentzug und Hunger füh-
len sich also sehr ähnlich an. Es ist fast so, als hätten wir Raucher
immer einen doppelten Hunger: einen echten und einen falschen,
der vom Nikotin kommt.
Wenn wir nicht mehr rauchen, spüren wir zunächst einen
leichten Nikotinentzug, der uns ein kleines bisschen an Hunger
erinnert. Er tut nicht weh und geht nach ein paar Tagen von selbst
wieder weg. Wenn wir ihn aber mit echtem Hunger verwechseln,
bekommen wir ein Problem: Wir essen dagegen an und können
nicht satt werden. Es ist ja auch kein Hunger, sondern Nikotin-
entzug! Die Waage zeigt also immer mehr Kilos an, bis wir die
Schnauze voll haben: Wir fangen wieder an zu rauchen und recht-
fertigen unser Scheitern mit den angeschwollenen Fettpolstern.
Dafür hat jeder Verständnis, weil keiner es besser weiß, und wir
können ohne Gesichtsverlust weiterrauchen. Weil Rauchen aber
gar nicht schlank macht, bleiben unsere neuen Pfunde meist auf
den Hüften. Und beim nächsten Versuch, das Rauchen aufzu-
hören, geht das Spiel wieder von vorne los. Wir nehmen weiter
zu und geben bald entnervt wieder auf. Rauchen scheint unser
Gewicht zu stabilisieren. Lieber krank als fett. Also rauchen wir
weiter.
Dabei ist die Lösung völlig einfach: Essen Sie genauso weiter
wie bisher, obwohl Sie jetzt ein paar Tage lang ein wenig mehr
Hunger haben. Wenn Sie zum Frühstück bisher immer ein Bröt-
chen hatten, dann essen Sie jetzt keine zwei. Wenn Sie zum Mit-
tagessen bisher keinen Nachtisch hatten, dann nehmen Sie sich
jetzt auch keinen. Wenn Sie bisher keine Zwischenmahlzeiten hatten,
dann gewöhnen Sie sich jetzt nicht das Naschen an. Und
essen Sie auch am Abend so viel wie immer. Sie werden sehen:
Der Nikotinhunger ist bald verschwunden, und Sie haben kein
Gramm zugenommen.
Aber Vorsicht, es lauern noch drei kleine Gefahren auf Sie:
Erstens wird Ihnen das Essen jetzt viel besser schmecken – schließ-
lich kann Ihre Nase wieder gut riechen. Zweitens erwartet sowieso
jeder von Ihnen, dass Sie jetzt dick werden – also können Sie sich
ruhig gehen lassen. Und drittens: Wenn Ihnen noch nicht ganz
klar ist, dass Sie nur auf eine giftige Kettenreaktion verzichten,
könnten Sie sich einbilden, etwas zu vermissen. Ich denke da mit
Grausen an meinen Freund Georg. Jedes Mal, wenn er an eine
Zigarette dachte, gönnte er sich einen Esslöffel Nutella. Und
Georg dachte oft an Zigaretten. In zwei Monaten war Georg ganze
15 Kilogramm mehr geworden. Selbstverständlich raucht er wieder. Damit
Ihnen keines dieser drei Schicksale widerfährt: Denken Sie einfach nur mit!
Vielleicht spukt Ihnen auch noch etwas durch den Hinterkopf:
Sie haben sicher schon davon gehört, dass Nikotin den Stoffwechsel erhöht
und so die Nahrung besser verbrannt werden kann. Machen Sie bitte die
Augen auf! Wer ist denn dicker? Die Raucher oder die Nichtrau-
cher? Klar: Die Raucher sind dicker. Sie haben schließlich immer
den doppelten Hunger, achten weniger auf ihre Ernährung und
bewegen sich weniger. Also lassen Sie sich bitte nichts einreden.
Die Stoffwechselwirkung des Nikotins mag vielleicht im Labor
nachweisbar sein, aber die Praxis sieht völlig anders aus. Sie sind
schließlich keine unkontrollierte Laborratte.
Es gibt übrigens noch eine weitere Möglichkeit, die Kontrolle
über Ihr Gewicht zu behalten: Bewegen Sie sich! Sie werden bald
30 Prozent mehr Luft in den Lungen haben und Sie werden
wieder gesundes Blut voller Sauerstoff durch Ihre Gefäße jagen.
Das bedeutet mehr Schwung und mehr Kraft – setzen Sie das auch
um....[/i]