08.06.2019
13:31 Uhr
Hallo Uwe,
also weißt Du welcher Verdacht sich mit beim Lesen Deiner jüngsten Einlassungen so aufdrängt? In Deinem Kopf und Deinem Herzen bist Du einem Nichtmehrraucher nach wie vor näher als einem Raucher. Du kannst das Rauchen für Dich nicht akzeptieren, suchst keine "Rechtfertigung" dafür, keine Ausreden und artikulierst ganz klar die negativen Folgen des Rauchens für Dich. Von Dir her bist Du glaube ich wirklich damit durch. Es geht jetzt drum, die blöde wiedererwachte Sucht wieder schlafen zu schicken. Das hast Du auch schon mal gemacht, also weißt, daß es geht.
Ich kann mich da Bolando nur anschließen, ich denke auch, Schlaflosigkeit kann mehrere Gründe haben, doch gerade in der Entwöhnung tritt sie schon mal auf. Weil ja Körper und Geist auch nachts an der Entwöhnung arbeiten, das kann den Schlafrhythmus schon mal auf den Kopf stellen. Übrigens auch nicht ungewöhnlich, wenn das jetzt ein neues Symptom ist, das Du während des letzten Ausstiegs noch nicht hattest. Keine Entwöhnung ist gleich, keine wiederholt sich. So habe ich das auch kennen gelernt. Wenn es Dich zu sehr nervt und Du anfängst tagsüber nicht mehr genug Energie zu haben, dann melde Dich ruhig nochmal, dann gibt es ein paar kleine Tipps und Tricks, die Dir helfen könnten, bis es sich von selber wieder legt.
Abends nicht zu rauchen ist für viele Aufhörer am schwierigsten. Man verbindet es zu dieser Zeit mit Abschluß des Tagwerkes, Entspannung und so. Bei mir war es auch so, ich konnte mir anfangs überhaupt nicht vorstellen, wie ich ohne Zigarette aus dem Tag rauskommen soll! Da hilft es dann, sich ein anderes Ritual zu suchen. Dir kommt da möglicherweise Dein Bewegungsdrang entgegen. Vielleicht noch mal eine Runde Sport nach dem Tagesabschluß? Bewegung dämpft Schmacht und schiebt die körpereigene Produktion von Glücksbotenstoffen an, deren Funktion das Rauchen frech an sich gerissen hatte. Bei und nach Bewegung ist die Schmacht dann gar nicht mehr so übermächtig. Denkst Du, Du könntest Dir das abends nochmal zunutze machen?
Der Grillabend war sicherlich eine besondere Herausforderung für Dich (und ja, der Rauch zieht IMMER zu den Nicht-, Nichtmehrrauchern oder Aufhörern, so will es wohl irgendein Gesetz...). Das hast Du super gemacht, da rauchfrei zu bleiben, mein Kompliment. Wäre das denn eine Option, mit Deiner Lebensgefährtin mal zu reden, in friedlicher ruhiger Atmosphäre? Daß es Dein Wunsch ist, wieder rauchfrei zu werden, und sie um Verständnis und gegebenenfalls ein Arrangement zu bitten? Meinst das geht? Ich lade immer alle Aufhörer mit rauchenden Partnern ein, sich mit ihnen darüber zu unterhalten, vielleicht um Toleranz und eventuell sogar Unterstützung zu bitten. Hat oft zu viel Klärung geführt und sich gut bewährt. Denkst Du Ihr könntet das auch miteinander besprechen?
Mir gefällt Deine Einlassung, keine Angst zu haben. Das ist wirklich hilfreich, denn erstens ist Angst ein schlechter Ratgeber, die haben wir nämlich früher auch ganz gern mal rauchend kompensiert, sie würde damit also nur Rauchlust triggern. Und zweitens kann man den Entzug sowieso nicht prognostizieren. Wozu Also Angst vor ungelegten Eiern. Es ist doch gescheiter, den Ausstiegsweg entspannt zu gehen. Und wenn Schieflagen auftreten sollten, situativ zu reagieren. Dabei kann Dir das Forum hier übrigens auch helfen: Du findest hier einen riesengroßen Erfahrungsschatz vor, aus dem Du schöpfen kannst, egal was Dich umtreibt. Also wenn das Dach brennt, sage hier bescheid, irgend ein Fori hat dann schon den richtigen Wassereimer, mit dem Du Deinen persönlichen Dachstuhlbrand löschen kannst. Das hat mir auch ein paarmal den Rauchfrei-Hals gerettet. Irgendjemand ist immer hier.
Na dann wünsche ich Dir ein super Pfingstwochenende und viele gute Momente mit Deinen Lieben! Viel Spaß bei Euren Aktivitäten und viele Grüße von
Lydia