Hallo zusammen und vielen Dank an die Antworten @SmoSa, Nira02, Bolando, dorothy_parker, Anke63, Lotse Meikel, Dalia62, Paul2.1. - Es freut mich, dass es schon so viele Reaktionen gab. Ich möchte heute nun auf alle Antworten etwas zurückgeben, wo ich es als erforderlich betrachte. Ich bin es gewohnt, dies alles in einer Antwort zu tun, mit jeweils kurzen angeführten Zitaten, um eine Benachrichtigung an den Verfasser / die Verfasserin auszulösen. Sollte euch diese Art meiner Antwort nicht gefallen, sagt es mir ruhig, dann antworte ich auch auf jeden einzeln. :)
Vorab, bevor ich jedem antworte, ein kurzer Einblick in den heutigen Tag.
[b]Der für heute geplante Rauchstopp-Tag - leider noch einmal verschoben - morgen geht es in die vollen (hoffe ich):[/b]
Den Start habe ich erneut auf morgen verschoben. Irgendwie war ich heute nicht wirklich bereit, nicht energisch genug, einfach überhaupt nicht überzeugt, den Anfang zu machen. Ich weiß nicht mal wirklich, wieso. Ich bin schon aufgestanden, direkt mit dem Kopfkrieg "jetzt eine rauchen, nein lieber nicht, du wolltest anfangen, mh aber eigentlich kannst du schon nochmal....." Ein kurzes hin und her, zack, stand ich draußen, habe geraucht. Ich weiß nicht, woher das heute kam, aber ich habe geraucht... Ich habe es zwar geschafft, statt der üblichen durchschnittlichen 25 Zigaretten "nur" 6 zu rauchen, ärgere mich aber dennoch, dass ich schon wieder meinem festen Vorsatz entflohen bin.
Irgendetwas ist heute anders. Ich geisele mich nicht für diese Entscheidung, bin nur ein wenig angekratzt, dass ich so einfach für heute reis aus genommen habe, habe aber gleichzeitig den Anfang für morgen schnell wieder gesetzt. Stellt sich nun die Frage, was ich daraus wohl nun mache... Stecke ich in den alten Ausflüchten, typisch Süchtiger? Bin ich schon wieder nicht mehr überzeugt genug, obwohl ich so viel vorgearbeitet hatte? Für heute fehlt mir eine Ursache. Es ist nun, wie es ist und ich versuche den morgigen Tag nun als meinen "neuen Lebensabschnitt" erneut zu starten.
Das zu heute. Ich sagte ja zu, ab sofort nun täglich einen "Bericht" dazulassen. :) Kommen wir zu den vielen Antworten. :)
[quote="SmoSa"]
Hallo Tobi,
Extrem-Situationen sind natürlich ziemlich große Stolpersteine....
Liebe Grüße
Christine
[/quote]
Hallo Christine, danke für deine ausführliche Antwort. :)
Den von dir zitierten Spruch, den du von Meikel mitgenommen hast, habe ich mir glatt gerade notiert. Den finde ich gut, denn er trifft es auf den Punkt. Ich bin diesbezgl. nur etwas im Zwiespalt. Bei mir ist es so, wie bei vielen anderen, dass die Situation dennoch mit dem Glimmstengel in der Gusche plötzlich "scheinentspannt" wird und ich weniger gestresst bin. Der Hintergrund hierzu ist mir dank der Vorbereitungen des Nichtraucherprogramms zwar geläufig, aber ein "ich-fühle-mich-erstmal-besser-Feeling" dennoch nicht zu leugnen. Daher habe ich mich in all den Jahren auch so daran gewöhnt, mir im Stress und bei Ärger mit der Kippe "zu helfen". Hier trifft also Realität auf angelernte "Stressunterdrückung". :-P
Mein Freund und ich mussten gerade etwas lachen, als ich deinen Tipp zur "Strohhalm-Zigarette" erzählt habe. Das hatte er mir tatsächlich aus Gag auch schon mal gesagt, aber wir dachten nie, dass es etwas bringen könnte. Da man ja aktuell keine Strohhalme mehr bekommt, wenn keine auf Lager sind, werde ich morgen noch in den Kaufrausch ziehen und mir einen Strohhalm besorgen. Ich habe zwar welche aus Glas, die diese Dicke haben, die kann ich aber nicht einfach kürzen. Toller Vorschlag - wird getestet. Vielleicht kann sich mein Hirn ja auch so etwas beeinflussen lassen.
Ich danke dir enorm für deinen Input. Solltest du in meinen Romanen mitlesen wollen, liest du ja, wie es weiter geht. Aber Achtung: Es wird meist viel Text bei mir. :-D
[quote="Nira02"]
Lieber Tobi,
ja, die Extremsituationen, die haben mich auch immer wieder rückfällig werden lassen.
Zur Autobahnsituation fällt mir ein fluchen wie ein Rohrspatz,
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Liebe Nira,
danke für den Tipp. Hier bin ich leider auch im Zwiespalt. Ich hatte Situationen am ersten und zweiten Tag, meines ersten Rauchstopp-Versuches, da ist es mir gelungen, durch Schimpftiraden Stress abzubauen, dann gab es aber schon genug Situationen, da hat es mir den Stress erhöht und noch schwerer gemacht. Es ist gar nicht so einfach, wenn man noch nicht weiß, welche "anderen Ventile" es gibt, die man öffnen kann. Ich danke dir. :)
[quote="Bolando"]
Nur mal ein Gedanke.
Wenn ein Nichtraucher auf der Autobahn eine Panne hat, nicht rechtzeitig nach Hause kommt, das Töchterchen hat vlt. noch Geburtstag ... - wird der dann zum Raucher?....
[/quote]
Hallöchen Bolando,
im Grunde hast du einen gewissen Teil hierbei natürlich Recht. Andererseits hat dann der Nichtraucher sicher andere Wege, mit Stress umzugehen und sich gar nicht erst beigebracht, in solchen Lagen zur Kippe zu greifen. Man kann es also so vergleichen, aber es stolpert meiner Meinung nach ein wenig. Ich weiß, was du mir übermitteln möchtest. Aber die Herausforderung bleibt eben, mit Stress anders umzugehen, als man es, wie bei mir, seit 19-20 Jahren gewohnt ist. Und das wird mit deiner Antwort nicht leichter, leider. :-D Wichtig ist eben, dass ich eine andere "Stressbewältigung" finde. Und das ist mir persönlich schon immer schwer gefallen. Danke dennoch für deine Antwort. :-)
[quote="dorothy_parker"]
Hallo Tobi,
ich hatte gleich am zweiten Abend als Nichtmehrraucherin eine heftige Auseinandersetzung mit meinem Mann (Raucher)....
Herzlich,
dorothy
[/quote]
Liebe Dorothy,
danke für das Teilen deiner Erfahrungen mit mir / uns. Ich gebe dir vollkommen Recht. An meinem ersten Tag, als ich es im Juli das erste Mal versuchte, hatte ich auch eine Streitigkeit mit meinem Freund, dazu noch berufstechnische Herausforderungen, sodass ich schon die Jacke an hatte und mehrmals sagte: "Es reicht mir jetzt echt, ich halte es nicht mehr aus, ich muss jetzt eine rauchen". Dann sagte mein Freund: "Setz dich erstmal hin, lass es sacken, lass uns darüber reden" und am Ende habe ich ihn (LEIDER) angekeifert, mich wie ein Kind bockig hingesetzt, durchgeatmet und dann ging es. Ich habe mit dem verbalen Entgleisen zwar ein Ventil gehabt, dies greift aber nicht immer, alles andere erledigte das Nichtstun, wie du schon geschrieben hast. Nur habe ich daraus irgendwie nicht gelernt, im Gegensatz zu dir. Vielleicht hat es damit zu tun, dass ich sowieso psychisch extreme Herausforderungen habe und solche Situationen bei mir ganz anders wirken und etwas bewirken, vielleicht bin ich nur schwer fähig, hier einen Lernprozess zu erkennen. Vielleicht komme ich noch dahinter... Fakt ist ja aber: Es muss funktionieren, denn mein Ziel ist klar und deutlich - eine Lösung muss es also geben. Daher heißt es hier: Probieren, probieren, probieren, irgendwie dazu lernen.
Hab Dank für deine Antwort. :)
[quote="Anke63"]
Ja, das ist so absolut richtig, NICHTSTUN.
Innehalten und atmen, es geht vorbei....[/quote]
Hey Anke,
danke für das kurze Feedback. Sehr aussagekräftig. Es ist nur so verdammt schwer, tatsächlich so inne zu halten und sich diesen Prozess anzulernen. Aufgrund meiner Vergangenheit kenne ich es gar nicht anders. Ruhig und besonnen zur Ruhe zu finden, ist bisher schier unmöglich gewesen. Das ist nun ein Thema, mit dem ich mich nie auseinander setzen konnte und nun für ds Nichtrauchen aber muss. Ich denke, dass wird meine persönlich schärfste und kritischste Angelegenheit, vom Rauchen weg zu kommen. Denn der Rest war beinahe schon eher ein Klacks. Vielen Dank für deine Worte. :-)
[quote="rauchfrei-lotse-meikel"]
[quote="Tobi15101987"]
"...Was ändere ich erstmal im Kleinen? Ab sofort melde ich mich täglich in diesem eröffneten Thread..."
[/quote]
Lieber Tobi,
deine Ankündigung, dich also täglich hier zu melden, konnte noch nicht von dir umgesetzt werden....
Alles liebe
und viel Erfolg für Donnerstag
dein Meikel
[/quote]
Guten Abend, Lotse Meikel,
nachdem ich deinen Beitrag gelesen habe, musste ich erstmal ein paar Schritte laufen und mir Gedanken zu deinen Worten machen. Zuerst ein Dankeschön für deine ehrlichen Worte. Selbstverständlich erwarte ich nicht, mit Wattebäuschchen beworfen oder mit Samthandschuhen angefasst zu werden. Ich weiß bereits aus vergangenen kalten Entzügen, wie wichtig Ehrlichkeit ist und das man um diese nicht herum kommt, wenn man sein Ziel tatsächlich erreichen möchte.
Ebenso weiß ich, dass mir natürlich nicht mit eigenem "in die Tasche lügen" geholfen ist. Hier bin ich dann doch mal etwas erfahrener. :-P
Warum ich mich gestern nicht gemeldet habe, hat nicht wirklich einen Grund. Ich war der Meinung, es in meinem Text so rüber gebracht zu haben, aber scheinbar eher doch nicht. Ich möchte mich ab dem Tag des Rauchstopps täglich hier melden. Und da der Tag gestern nicht dazu zählte, habe ich mich gestern noch nicht gemeldet ;-) Keinen anderen Grund gibt es dafür. Wenn ich das so nicht rüber gebracht habe, tut mir das nun leid. Ich versuche, mich in Zukunft besser auszudrücken. :) Im Klartext heißt das, ab heute lest ihr täglich von mir. :-) Auch wenn es heute ein "gescheiterter Start" war, so betrachte ich das als Anfang für mein Vorhaben, allein schon, um den heutigen Tag mit euch auszuwerten.
Mit Rechenschaft oder dergleichen verknüpfe ich das natürlich nicht. Rechenschaft bin ich nur meiner eigenen Person schuldig. Es hilft mir nur ungemein, über so etwas zu schreiben. Und da ich denke, andere können im Hintergrund auch davon profitieren, ist es doch super, dass hier im Forum zu erledigen. :) Von daher: Auch das gerne vom Tisch. Rechenschaft existiert hier nur für mich selbst, wenn. :-)
Wie ich schrieb, musste ich mir gerade über deine Worte erstmal Gedanken machen. Aber ich finde nicht, dass ich mich hier selbst belüge. Ich war einfach mit der Situation überfordert. Die ganzen Stressmomente, in denen ich gar nicht weiß, wie ich ohne Kippe damit fertig werden soll. Natürlich ist es meine eigene Entscheidung, zur Kippe zu greifen. Aber ich muss hier halt einfach beachten: Ich kenne es nicht anders, nach 19-20 Jahren rauchen in derartigen Lagen und ich habe psychische Herausforderungen, die wohl auch kein anderer so schnell mitbringt (Schizophrenie, Depressionen, Halluzinationen, Wahnvorstellungen usw usw usw....). Für mich ist es im Vergleich zu jedem anderen richtig extrem schwer, mit Stress klar zu kommen, ohne "angelernte Verhaltensweisen". Daher ist es nicht gleich eine Selbstlüge. Natürlich habe ich diese Erfahrungen mit mir selber auch schon gemacht, als ich kalte Entzüge anderer Süchte durchlebt habe, aber hier trifft es noch nicht zu. Ich tue auch alles, um derartige Dinge zu vermeiden. :-)
Summa summarum bleibt also das Ergebnis: Stress und Ärger ist für mich ein absoluter Todesstoß, wenn es darum geht, neues Verhalten zu erlernen und nicht zur Zigarette zu greifen. Und dabei hoffe ich einfach auf eure Unterstützung. Die super Tipps aller Vorredner habe ich mitgenommen und werde versuchen, sie bestmöglich umzusetzen. :-)
[quote="Paul2.1."]
Hallo Tobi,
ich will auch mal versuchen Dir etwas von der Erleuchtung zu erzählen die Du Dir gewünscht hast.
[/quote]
Und zuletzt ein liebes Hallo an Paul, :-)
Deine ersten Worte sind sehr erfahren, sehr weise. Danke für diese Ehrlichkeit. Diese Erkenntnis habe ich selbst schon, seit ich von anderen Süchten Abstand nehmen musste. Daher sind mir deine Worte nicht fremd. Du hast natürlich vollkommen Recht. Nur ist es nicht wirklich der Grund, eine zu rauchen sondern eher dieses angelernte Verhalten, nicht mehr "anders fertig zu werden", ohne Kippe, mit Situationen, die eigentlich vollkommen normal sind und von jedem Menschen durchlebt werden. Das Prinzip ist mir wie gesagt auch durch andere Süchte nicht fremd. Bleibt es aber dennoch "neu", im Bereich des Rauchens und kann nicht eins zu eins umgesetzt werden. :-) Aber du triffst es schon auf den richtigen Punkt. Das "Aushalten" mit geeigneten Mitteln ist wichtig. Irgendwie den "sprengenden Punkt" überwinden und dann ist der Rest wahrscheinlich ein Kinderspiel.
Abschließend noch danke für deinen Tipp zum Kleinlich Sein. Wie du oben lesen kannst, habe ich leider viele psychische Herausforderungen, wo mir gerade dieses penible Verhalten sehr hilft. Dein angeführtes Beispiel passt auch nicht ganz zu mir. :-) Aber danke dennoch. Ich bin im Kopf halt so gebaut, dass bestimmte Dinge zueinander passen müssen. Und wenn plötzlich meine Startseite des Forum was anderes sagt, was nicht zu meinem Startdatum passt, finde ich das einfach unpassend. Ich bin einfach so, dass bestimmte Dinge aufeinander abgestimmt sein müssen. Aber keine Angst, deinem Beispiel kann ich mich entziehen. :-P Wir waren im Urlaub und das ohne derartiges Vorgehen, haben sogar etwas vergessen und dennoch war alles gut. Also das geht bei mir in eine andere Richtung, als du denkst. :) Ich brauche beim Aufbau einer Distanz zu Suchtmitteln einfach 100 Prozent Genauigkeit und die habe ich hier nicht, wenn ein Teil der Forumangaben nicht stimmt. Hat psychische Hintergründe und ist nicht einfach zu verstehen, spielt aber hier keine Rolle. :)
Ich hoffe, meine Worte sind zu verstehen. Wenn nicht, fragt bitte gerne jederzeit nach. Manchmal drücke ich mich etwas unglücklich aus. :-)
[b]Wir lesen uns morgen wieder. Ich danke euch allen herzlichst. :)[/b]