20.04.2013 19:39

Wie kann ich meinem Mann helfen, mit dem Rauchen aufzuhören?

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38Beiträge
09.04.2013
19:51 Uhr
Klar, darfst du, Josili! Hauptgrund 1: Ich will jetzt noch nicht sterben! Wie du in meinem Thread sehen kannst, rauche ich ja schon über 40 Jahre. Das ist einfach too much und viel zu lange. Viele viele meiner Bekannten und Freunde haben in den letzten Jahren aufgehört, ich bin inzwischen in der Minderheit. Ich hatte schon voll den Raucherhusten, vielleicht habe ich auch COPD und ich hatte ab und zu das Gefühl von Durchblutungsstörungen im Bein. So lange und so intensiv geraucht zu haben wie ich gibt es bestimmt nicht viele, wahrscheinlich habe ich eine Bärennatur, daß ich das bis jetzt überlebt habe. Die Nebengründe sind, daß mir Zigaretten nicht mehr bekommen sind, daß es kaum noch Orte und Plätze gab, wo ich rauchen durfte (Selbst in meiner eigenen Wohnung o. Auto war es mir unangenehm, wenn NR anwesend waren). Oh, ich seh grade, ich muß dringend weg.... vielleicht fällt mir später noch was ein. Dir noch einen schönen Abend, lg baki
09.04.2013
18:44 Uhr
Hey Baki ja, ich vermute, da hast Du absolut Recht. Daher spreche ich das Thema bei meinem Mann auch nciht an. Das mit Deinem Vater tut mir sehr Leid! Und genau das ist der Fall, vor dem ich Angst habe. Beim Thema Kinder wäre es ebenso definitiv ein Streitpunkt, da sein Erbgut beschädigt sein könnte.aber, wie gesagt, da sind wir noch nciht. Was hat bei dir zum Umdenken geführt?Wenn ich das fragen darf.
09.04.2013
18:39 Uhr
Das mit den Giftstoffen in den Möbeln wusste ich noch nicht.Danke Delia! Tja, das Passivrauchen versuche ich runterzureden. Ist vermutlich auch kein guter Weg... Und das Stinken der Raucher merke ich schon. Nur stört mich da weniger der Geruch an sich, sondern der Gedanke, dass ich vielleicht so auch noch etwas vom Giftstoff aufnehme. Ich habe nur wirklich Sorge, dass ich zu schnell vorpresche und das nach hinten losgeht. So, wie bei Dir, Jens. Danke für Deine Nachicht! Ich möchte eben nicht, dass er heimlich raucht. Die Hoffnung, dass er versteht, was für ein Gift er da zu sich nimmt und um sich auspustet, mag ich nicht aufgeben. Nur wie soll er das verstehen, wenn ich nicht etwas meckere? ;) Hätte Deine Freundin Dich dazu bewegen können, aufzuhören? Ich drücke Dir die Daumen, Jens!und gratuliere Dir zu diesem Weg!
09.04.2013
18:30 Uhr
So bitter die Wahrheit auch ist: es ist sehr sehr selten, daß Raucher -und damit schließe ich mich 100%ig ein- der Entschluß zum Aufhören durch andere nahestehende Personen vermittelt wird (Ausnahme die Kinder, wie bei Moni). Meine Mutter hat jahrelang versucht, meinen Vater zum Aufhören zu bewegen. Ergebnis: als es ihm nicht gut ging und er eine Untersuchung beim Arzt hatte, der ihm die Diagnose 'Bronchialkarzinom' stellte, hörte er am gleichen Tag auf. Ein Jahr später starb er. Mit 51. Ich und meine Schwester, wir haben munter weitergeraucht, wir sind jetzt immerhin schon etwas älter wie er, als er starb. Meine Mutter hat uns auch in regelmäßigen Abständen gemahnt und gebeten, wir waren taub für sowas und ehrlich gesagt, war ich auch genervt davon. Jetzt ist sie natürlich überglücklich wie ein Nilpferd, daß wenigstens ich damit aufgehört habe. Welche Mutter hat schon Lust darauf, daß ihre Kinder vor ihr sterben? Sie unterstützt mich in jeder Weise, das finde ich supergut! Also ich wäre da vorsichtig. Der Entschluß muß von deinem Mann selber kommen. lg Baki PS: Ich habe es übrigens jahrzehntelang vermieden zum Arzt zu gehen (nur für irgendwelche Wehwehchen, die nix mit Rauchen zu tun haben), und erst recht, mal meine Lungen untersuchen zu lassen. Mache ich jetzt auch erstmal noch nicht.
10.04.2013
09:25 Uhr
Hallo Josili, ich bin jetzt 48 und habe mit kurzen Unterbrechungen seit dem 14 Lebensjahr geraucht. Letzte Woche hat es bei mir eine Bewusstseinsänderung gegeben. Ich habe festgestellt, dass ich mich vollkommen von dieser Sucht steuern lasse, mein Leben beeinflusst ist, mein Denken an die Zigarette, die Möglichkeiten zu rauchen und die Beschaffung der Zigaretten den Tag bestimmen. Die gesundheitlichen Folgen sind noch nicht offensichtlich aber bereits spürbar. Meine Freundin findet es ekelhaft und selbstzerstörerisch. Daher habe ich immer öfters heimlich geraucht, Kaugummis gefuttert u.s.w. Beim Sport hab ich festgestellt, dass ich nicht mehr so leistungsfähig bin und die Kosten mit ungefähr 150 Euro pro Monat sind schon beachtlich. Das Enscheidende für mich aufzuhören war, dass ich sehr bald sterben könnte, Lungenkrebs, Herzinfarkt, Hirnschlag u.s.w. sind in meinem Alter aber auch schon früher sehr wahrscheinliche und reale Folge dieser sinnlosen Sucht. Das sind alles Dinge, die gegen das Rauchen sprechen. Es gibt KEINE führsprechenden Argumente, es ist eine fürchterliche Sucht, sonst nichts. Vielleicht kannst Du das deinem Mann argumentieren, ihm auch klarmachen, dass er dich alleine lässt, wenn er durch das Rauchen stirbt. In der Apotheke gibt es [Name eines Nikotinersatzproduktes vom rauchfrei-team entfernt], die helfen sehr gut. Ich bin jetzt schon bei Tag Nr.3 und ich halt das jetzt durch. Gruß Jens
09.04.2013
16:41 Uhr
Hallo Josili, die Angst ist ja auch berechtigt. Leider ist es nur so, dass der süchtige Raucher immer denkt, dass es nur die anderen trifft und man selbst von den schlimmen Krankheiten verschont bleibt und dass Helmut Schmidt ja auch noch lebt!!! Mir war im Übrigen bis zum Schluss nicht klar, dass das Passivrauchen so schrecklich ungesund ist. Ich habe den Faktor vergessen, aber eben um ein vielfaches schlimmer als das Aktivrauchen. Schon vor vielen Jahren hat mein Mann mir erzählt, dass sich die Giftstoffe auch in Möbeln, Tabeten, Teppichen ... absetzen. Die Info fand ich einfach nur lächerlich. Ich habe es aber auch nie nachgelesen, konnte es mir aber auch nicht vorstellen. Seit ein paar Wochen weiß ich, dass es stimmt. Man verdrängt halt alles. Kürzlich habe ich einer rauchenden Freundin gesagt, dass ich gar nicht wusste, wie Raucher wirklich riechen (stinken). Daraufhin hat mir die Freundin gesagt, dass das sicher an meiner Überempfindlichheit im Moment liegen würde, aber Raucher würden nicht stinken. Das nur dazu. Ich drücke dir die Daumen!!! LG, Delia
09.04.2013
16:00 Uhr
Hallo Delia hab lieben Dank für den Einblick! Ich finde es toll, dass Du es geschafft hast! Für seine Kinder macht man es vermutlich gern. So weit sind wir leider noch nciht ;) Allerdings möchte ich auch erst darüber reden, wenn er Nichtraucher ist. Ich würde ihm definitiv zur Seite stehen.und auch seine Launen ertragen ;) Die blicken manchmal durch, wenn die Zigaretten aus sind. Was ich nicht wirklich weiß, ist, wie ich ihn an einen Arzt bringe oder einen Kurs, mit dem er es schaffen könnte. Alleine wird er es vermutlich nicht hinbekommen. Obwohl er es schon blöd findet, wenn ich den Rauch einatme. Vielleicht sollte ich doch immer mal wieder ernsthaft mit ihm darüber reden. Ich kann mir einfach nciht vorstellen, ohne ihn zu leben. Mir macht das Rauchen, im Gegensatz zu ihm, wirkliche Angst. Liebe Grüße
09.04.2013
15:32 Uhr
Hallo Josili, bei uns ist der Mann der Nichtraucher und ich war die Raucherin. Mein Mann hat zum einen immer dafür gesorgt, dass genug Zigaretten im Haus waren, hat andererseits aber auch immer gesagt, dass er es nicht mag, dass ich rauche. Er hat es mir nie vorgeworfen, aber hat eben manchmal bemerkt, dass meine Haare stinken oder dass der Qualm durch die Terrassentür in die Wohnung zieht und war auch manchmal ziemlich sauer, wenn ich abends, wenn alle im Bett waren, im Haus geraucht habe. Das hat mich zwar ein ein wenig genervt, aber mich nicht davon abgehalten weiter zu rauchen. Mir war schon seit Jahren klar, dass ich irgendwann aufhören muss. Ich habe eine chronische Bronchitis geerbt und jede Infektion endete in einem Dauerhusten bis hin zu Hustenanfällen, die nur noch mit Codein zu stillen waren. Dann gab es aber auch wieder Phasen (im Sommer), da hatte ich nichts und es ging mir gut. Das bedeutete für mich, dass es doch alles gar nicht so schlimm ist (die Sucht eben). Jede Mitteilung, dass irgendwer an Lungenkrebs erkrankt ist, hat mir Angst eingejagt. Den Zeitpunkt es dann aber umzusetzen, den habe ich geschoben, geschoben, geschoben und geschoben. Dann bekam ich September letzten Jahres wieder einen Infekt und einen Husten, der sich gewaschen hatte. Danach hatte ich es mit Atemnot zu tun und bin ohne mein Spray (Bronchienweitsteller) nicht mehr vor die Tür gegangen und bekam schon Panik, wenn es mal vergessen hatte. Dennoch schaffte ich es täglich meine 30 Zigaretten zu rauchen. Eines Abends machte sich meine kleine Tochter Sorgen um mich. Sie sagte, dass sie Angst hätte, dass ich mal sterbe und dass sie dann doch nicht wüsste, wie alles für sei weiter geht. An diesem Abend habe ich den Entschluss endgültig gefasst. Was soll ich meinem Kind sagen? Dass ich alles dafür tue, dass der Tag schneller eintrifft? Nein, dafür bin ich mir zu wichtig und meine Kinder auch. Von diesem Tag an hat es dann aber noch einmal ein paar Wochen gedauert und ich habe einen Präventivkurs meines Arbeitgebers genutzt. Schon Tage vorher konnte ich kaum schlafen, da ich Angst vor dem Tag x hatte. Mein Mann stand mir in den ersten Tagen mit einer unendlichen Geduld zur Seite. Er unterstützte mich wo er nur konnte. Das war für mich ganz wichtig. Er ging mit mir um den Block, er stellte mir abends die Salzstangen auf den Tisch, er ließ mir das Badewasser ein, er sagte mir, dass ich ihn Nachts wecken kann, wenn ich ihn brauche .... Das war für mich wirklich ganz, ganz wertvoll. Nach einer Woche ließ es dann wieder nach (leider :-)). Aber, das war auch in Ordnung so. Der Partner kann sehr viel Unterstützung bringen. Wir reden noch heute viel über dieses Thema und er zeigt mir immer wieder die Gründe auf, warum ich es einst nicht mehr wollte - man vergisst es leider manchmal. Ebenso ist er stolz auf mich und erzählt jedem von meinem Erfolg und er sagt es mir auch. Vielleicht kannst du deinem Mann genau diese Unterstützung zusagen und ihm sagen, wie stolz und glücklich du darüber wärest, wenn er diesen Schritt gehen würde. Übrigens, du kannst ihm noch etwas von mir ausrichten: Wenn ich es schaffe, dann kann es jeder schaffen! Ich war wirklich supersüchtig!!! Ich drücke die Daumen, dass dein Mann diesen Weg geht. Ich finde ihn rückblickend, bis hierher, nicht leicht, aber machbar. LG, Delia
09.04.2013
14:46 Uhr
Und ja, es ist nicht immer einfach, mcih zurückzuhalten. Ich atme den Rauch auch sehr häufig ein, was mir wirklich nicht gefällt. Aber wie Du schon sagst, da stoße ich nur auf Abwehr. Obwohl ich mich manchmal frage, ob ich hin und wieder etwas sagen sollte - einfach damit er weiß, dass ich mich sorge...
09.04.2013
14:41 Uhr
Ja, mein Mann liebt den PC ;) Super, dankeschön für den Tipp mit der Seite!
09.04.2013
14:40 Uhr
Lieben Dank für die Tipps!Ich freue mich über Deine Antwort. Mit Büchern werde ich bei ihm vermutlich nicht weiterkommen, er hat nur selten Zeit fürs Lesen. Aber vielleicht finde ja eine Art Mitmachbuch, welches einen begleitet. Von Dr. Fädrich habe ich schon gehört. Das werde ich mir mal genauer anschauen. Also nochmals danke!
09.04.2013
14:37 Uhr
Hi Josili, Hut ab, dass du dich zurückhalten kannst! Kommt leider nicht zu häufig vor. Aber es bringt ja nix, zu versuchen einen Raucher zu überzeugen - ich weiss es von mir: ich habe jeden in der Luft zerrissen, bis ich selbst den Entschluss gefasst habe. Ist dein Mann öfter im Internet unterwegs? Falls ja, hier eine Seite, die mir persönlich sehr viel geholfen hat und mich letztendlich auch zu meinem Entschluss geführt hat: http://www.smokefreeproject.org/de/ Vielleicht hilft's deinem Mann ja auch! Liebe Grüße!
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