Liebe Markus,
Habe deinen Bericht mit voller Aufmerksamkeit gelesen, (wie immer toll) und kann es nachvollziehen. Nicht nur das Gefühl Wut und von Trauer hast du gesprochen taucht auf. Auch andere Gefühle, wie Zorn, Angst, Unsicherheit, Ungeduld. Die vorher verqualmt waren.
Man kommt seinen gesamten Gefühlen näher als vorher und es bedarf einiger Übung diese wieder auszugleichen und nicht überschwappen zu lassen.
Ich habe viele meiner damaligen Gefühle nieder geschrieben und möchte hier eins von damals einfügen. Es handelt sich um die Schmacht an sich, kann aber auch für jedes Gefühl einzeln stehen.
[i][color=blue]Die Unbekannte Reise der Schmachter.
Sie kommen und gehen ganz unverhofft, unerwartet in kleinen Momente. Man weiß nie wo sie einen Hinführen und lenken. Aber wir werden dagegen steuern, um auf Kurs zu bleiben.
Obwohl ich weniger mit Schmachtern zu tun hatte, (bei mir war es schon mal die Neugierde, wie damals als Jugendlicher), möchte ich meine Erfahrung damit aufschreiben.
Ich stelle mir denn vor, wie ganz viele kleine Regentropfen in einer Wolke verbunden sind. Alles ist stabil und alle halten zusammen. Bis ein kleines oder großes Unwetter sich anbahnt und die ganze Ruhe und Gemütlichkeit stört. Die kleinen Regentropfen werden alle durcheinander gewirbelt, sie fühlen sich wirr und unsicher. Langsam verlieren einzelne ihren Halt vom Ganzen und lösen sich in den Turbulenzen. Sie fallen durch die einzelnen Luftschichten und wissen nicht wohin ihre Reise geht.
So ein kleiner Tropfen ganz allein, gelöst von der Stabilität des Ganzen, fällt gerade mit einem Platsch auf das Dach von nebenan. Ganz verwundert und erschrocken, was jetzt passiert - rutscht er auch schon hinunter in die erste Rinne und in einem dunklen Rohr geht es steil abwärts. Dort unten in der Dunkelheit der Rohre, weiß er nicht wie ihm geschieht. Mal geht es rechts rum, mal geht es links rum – viele Abzweigungen und Kreuzungen die er passieren muss. Mal kommen andere Tropfen dazu, mal gehen welche einen anderen Weg. Gefangen im Strudel, mal rauf – mal runter, ohne festen Boden. Und bei allen Turbulenzen gerade, muss er aufpassen, dass er auf seinen Weg bleibt und nicht abrutscht.
Bis er in einem großen See wieder zur Ruhe kommen kann und eins vom Ganzen wird.
(geschrieben von Julia2)
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Schön dass ihr diesen Thread mit Leben füllt.:D
LG Julia