Guten Abend, liebe Franzi,
hast Du heute durchgehalten? - Natürlich ist die Zeit des Entzugs kein Spaziergang, aber es dauert nicht ewig - versprochen!
Nikotin ist eine psychoaktive Droge, also ein Stoff, der in das Funktionieren des Nervensystems eingreift. Durch Rauch und Lunge gelangt das Nikotin schnell ins Gehirn und bewirkt dort eine Ausschüttung von Neurotransmittern. Dies sind die Botenstoffe, durch die Nervenzellen miteinander kommunizieren.
Und diese Botenstoffe bewirken eine positiven Gefühls-Kick. - Nichtraucher haben auch positive Gefühle - aber die werden durch die körpereigenen Stoffe reguliert - nicht durch Nikotin. - Beim Raucher stellt der Körper die eigene Produktion von Glückserzeugern ein, weil ja jetzt Nikotin dafür da ist - Nikotin hat die gleiche Wirkung.
Dein Körper gewöhnt sich an den Nikotin-Kick und fordert, nach dem der Spiegel im Blut nach dem Rauchen der letzten Zigarette wieder abgefallen ist, erneut Nikotin ein. Du wirst irgendwann unruhig, nervös, verspürst das Gefühl einer inneren Leere. Erst das Rauchen der nächsten Zigarette nimmt diese unangenehmen Entzugserscheinungen. Der Nikotin-Level im Blut geht wieder hoch und Dir geht es gut. Der Körper baut das Nikotin jedoch wieder ab, der Spiegel im Blut sinkt und die Entzugserscheinungen machen sich wieder breit. Erkennst Du den Teufelskreis? Das ist eine Kettenreaktion.
[b]Die einfache Lösung ist: die nächste Zigarette nicht zu rauchen![/b] - Denn der Körper übernimmt nach einer gewissen Zeit wieder seine Aufgabe und das Gefühl der inneren Leere wird sich bessern und dann auch wieder verschwinden.
Überlege Dir Ablenkungsmöglichkeiten um Dein Suchtverhalten zu überlisten.
Trinke etwas (Tee/Wasser)
Lese ein Buch, Zeitung, Zeitschrift
Mache ein Kreuzworträtsel, Sudoku, Handyspiel…
Gehe ans Fenster und atme mehrmals tief durch
Bewege Dich: laufe einmal um den Block oder mache 5 Liegestützen
Räum einen Schrank, eine Schublade auf
Leg Deine Lieblings-DVD ein und kuschel Dich aufs Sofa
Geh unter die Dusche oder in die Badewanne
Stell Dich auf ein Bein und zähle bis 100, dann stell Dich auf das andere Bein und zähl von 100 rückwärts auf 0 (Scherz)
Es wird besser werden - garantiert. Aber in den ersten Tagen ist Deine Hauptaufgabe, Deine Gedanken von den "Entzugserscheinungen" abzulenken.
Das schaffst Du. Und erzähl uns morgen von Deiner Planung - was wirst Du tun, wenn es Dich wieder packt? Schreib es auf und hänge Deine Plan gut sichtbar auf.
Oder mach ein Zettelglas - Zettel mit kleinen Aufgaben wie oben beschrieben oder andere. Und wenn das Monster wieder frech wird, ziehe einen von den Zetteln. Du wirst staunen, wie schnell sich das Monster aus Deinem Kopf verkrümelt, wenn Du Deinen Geist mit anderen Dingen beschäftigst.
:drachezumdampfablassen: Bleib stark - Du schaffst das.
Gute Nacht
Angelika