Viele Diabetes-Erkrankte in Deutschland
Etwa sieben Millionen Menschen in Deutschland sind Schätzungen zufolge von Diabetes betroffen. Umgangssprachlich ist häufig auch von der „Zuckerkrankheit“ die Rede, denn bei Diabetespatientinnen und -patienten ist der Blutzuckerspiegel dauerhaft erhöht. Ihre Körperzellen sprechen schlechter auf das Hormon Insulin an, welches normalerweise dafür sorgt, dass der Zucker aus dem Blut in die Zellen gelangt. Dadurch senkt Insulin den Blutzuckerspiegel. Weil bei Diabetes dieser Mechanismus gestört ist, verbleibt mehr Zucker im Blut.
Der erhöhte Blutzuckerspiegel hat negative gesundheitliche Auswirkungen, insbesondere für die Blutgefäße, in denen sich Zucker ablagern kann. Zu den Folgeerkrankungen von Diabetes zählen Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Augen- und Nierenschäden sowie Durchblutungsstörungen, insbesondere an den Füßen. Mit über 90 Prozent der Fälle kommt am häufigsten der sogenannte Typ-2-Diabetes vor, der im Laufe des Lebens, zumeist im höheren Alter, auftritt. In den vergangenen Jahren erhielten jedoch auch vermehrt jüngere Menschen eine Typ-2-Diabetes-Diagnose. Zu den Risikofaktoren eines Typ-2-Diabetes zählen genetischeFaktoren, Übergewicht, Mangel an Bewegung, erhöhte Blutfettwerte, Bluthochdruck und das Rauchen. Der deutlich seltenere Typ-1-Diabetes tritt meist schon im Kindes- und Jugendalter in Erscheinung.
Rauchen erhöht Risiko für Typ-2-Diabetes...
Eine Reihe von Untersuchungen belegen einen Zusammenhang zwischen dem Rauchen und der Entstehung von Typ-2-Diabetes bzw. den Begleiterscheinungen einer Diabeteserkrankung. So erhöht Studien zufolge Rauchen das Risiko für Typ-2-Diabetes auf etwa das Doppelte. Welche konkreten Schadstoffe im genauen Tabakrauch und welche biologischen Prozesse für das erhöhte Krankheitsrisiko verantwortlich sind, ist aktuell noch nicht hinreichend geklärt. Möglicherweise wird durch die Bestandteile des Tabakrauchs die Produktion von Insulin in der Bauchspeicheldrüse so nachhaltig gestört bzw. beeinträchtigt, dass sich in der Folge eine Diabeteserkrankung entwickelt.
Zudem gibt es Hinweise aus Studien, dass auch Passivrauchen das Risiko für Typ-2-Diabetes erhöhen kann.
… und erschwert Folgeerkrankungen
Rauchen erhöht zudem zusätzlich das Risiko für die oben genannten Folgeerkrankungen. So greifen die Substanzen im Zigarettenrauch ebenfalls die Blutgefäße an und tragen zur Entstehung von Arteriosklerose bei, eine Erkrankung, bei der die Gefäße zunehmend verkalken und sich verhärten. Dadurch steigt wiederum das Risiko für Herz-Kreislauf-Krankheiten (unter anderem auch für Herzinfarkte) – Krankheiten also, von denen Diabetespatientinnen und -patienten ohnehin vermehrt betroffen sind.
Rauchen ist prinzipiell schädlich für die Gesundheit. Das gilt umso mehr für Menschen mit Vorerkrankungen wie zum Beispiel Diabetes.
Umgekehrt gilt: Ein Rauchstoppsenkt die Wahrscheinlichkeit einer Erkrankungan Typ-2-Diabetes und verringert das Risiko für Begleit- und Folgeerkrankungen. Eine Studie aus Schweden kam zu dem Schluss, dass Menschen, die an Typ-2-Diabetes erkrankt sind, durch einen entsprechenden Lebensstil und Umgang mit der Krankheit ein etwa gleich hohes Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen haben und außerdem eine vergleichbare Lebenserwartung haben wie Menschen, die nicht erkrankt sind. Um dieses Ziel zu erreichen, mussten sie insgesamt fünf Risikofaktoren in den Griff bekommen: die erhöhten Blutzucker-, Blutfett- und Blutdruckwerte, ihre Nierenwerte und das Rauchen. Wenn Menschen also nicht rauchten und die anderen Werte (in der Regel mit Unterstützung von Medikamenten) in einem Normbereich hielten, verringerte sich ihr Krankheitsrisiko erheblich.