30. Apr 2025
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Jahrbuch Sucht 2025: So raucht (und dampft) Deutschland

Wie hoch ist der Zigarettenverbrauch in Deutschland? Was nimmt der Staat an Tabaksteuer ein? Wie viele Menschen rauchen – und wie viele rauchen unfreiwillig mit, weil sie dem Tabakrauch anderer ausgesetzt sind? Und welche Rolle spielen Nikotinprodukte wie E-Zigaretten oder Tabakerhitzer?

Antworten gibt das aktuelle Jahrbuch Sucht 2025, das kürzlich erschienen ist. Unter der Überschrift „Tabak – Zahlen und Fakten zum Konsum“ werden die wichtigsten Daten zusammengestellt, darunter folgende:

  • Etwas mehr als 66 Milliarden Zigaretten wurden im Jahr 2024 konsumiert. Damit hat der Zigaretten-Verbrauch gegenüber dem Vorjahr um 3,5 Prozent zugenommen. Langfristig ergibt sich jedoch ein rückläufiger Trend: Seit dem Jahr 2000 hat sich der Verbrauch von Zigaretten in Deutschland in etwa halbiert. Bei Feinschnitt (fein zerkleinerte Tabakmischung, die hauptsächlich für das Selberdrehen von Zigaretten genutzt wird) ist dagegen seit einigen Jahren eine Zunahme zu beobachten. Hier hat sich der Verbrauch von knapp 13.000 Tonnen im Jahr 2000 auf etwas mehr als 25.000 Tonnen im Jahr 2024 nahezu verdoppelt.
  • Im Jahr 2023 nahm der Bund etwa 14,23 Milliarden Euro an Tabaksteuer ein. Für das Jahr 2024 liegt ein vorläufiger Wert von 14,89 Milliarden Euro vor. Das wäre ein Plus von 4,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
  • Der rauchende Bevölkerungsanteil ist in den zurückliegenden Jahren und Jahrzehnten insgesamt kleiner geworden. Der Anteil beträgt bei den männlichen Erwachsenen momentan knapp 26 Prozent, bei den Frauen knapp 20 Prozent (jeweils bezogen auf die Bevölkerung im Alter zwischen 18 und 64 Jahren).
  • Ein echter Trend zum Nichtrauchen zeigt sich bei der Rauchquote von Jugendlichen. Die Drogenaffinitätsstudie des Bundesinstituts für Öffentliche Gesundheit (BIÖG, vormals Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, BZgA) ergab einen Wert von 7,2 bzw. 6,4 Prozent rauchender Jungen bzw. Mädchen im Alter zwischen 12 und 17 Jahren. Damit ist der Prozentsatz von Jugendlichen, die zur Zigarette greifen, seit der Jahrtausendwende stark gesunken. Weitere Infos dazu unter Raucherquote bei Kindern und Jugendlichen ((Link zu https://rauchfrei-info.de/informieren/verbreitung-des-rauchens/raucherquote-bei-kindern-jugendlichen-1/ /)).
  • Rund acht Prozent der Menschen in Deutschland, die selber nicht rauchen, sind an mindestens einem Tag in der Woche in geschlossenen Räumen dem Rauch anderer Menschen ausgesetzt. Besonders von Passivrauchen betroffen sind jüngere Erwachsene und Männer.
  • E-Zigaretten und Tabakerhitzer werden im Jahrbuch Sucht als „verwandte Nikotinprodukte“ bezeichnet. Es zeigt sich, dass diese Produkte inzwischen durchaus eine Rolle beim Konsum von Nikotin in Deutschland spielen. Nach der „DEBRA-Studie 2024“ nutzen 2,0 Prozent aller Personen ab 14 Jahren eine E-Zigarette und 1,2 Prozent einen Tabakerhitzer. Besonders ausgeprägt ist der Konsum bei jungen Erwachsenen. Das ergab auch die schon erwähnte Drogenaffinitätsstudie des BIÖG (vormals BZgA), die ebenfalls im Jahrbuch Sucht zitiert wird. Die Studie zeigt, dass 7,8 Prozent der 18- bis 25-Jährigen Mehrweg-E-Zigaretten und 12,0 Prozent Einweg-E-Zigaretten konsumieren. 3,4 Prozent der jungen Erwachsenen in dieser Altersgruppe nutzen Tabakerhitzer.

Weitere Daten und Fakten sind im Jahrbuch Sucht 2025 und unter Informieren ((Link)) auf der rauchfrei-Website nachzulesen.

  • Kotz, D.; Klosterhalfen, S. (2024): DEBRA-Studie: Prävalenz des aktuellen Konsums von E-Zigaretten, Tabakerhitzern und Wasserpfeifen bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen, persönliche Mitteilung. Institut für Allgemeinmedizin (ifam), Centre for Health and Society (chs), Medizinische Fakultät und Universitätsklinikum Düsseldorf, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf.
  • Orth, B.; Spille-Merkel, C.; Nitzsche, A. (2025): Die Drogenaffinität Jugendlicher in der Bundesrepublik Deutschland 2023. BZgA-Forschungsbericht. Köln: Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung.
  • Starker, A. et al. (2025): Tabak- und Nikotinprodukte – Zahlen und Fakten zum Konsum. In: Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen (DHS) (Hrsg.): DHS Jahrbuch Sucht 2025. Lengerich: Pabst.
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