31. Jul 2024
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Studie: So viel Nikotin steckt in „Pouches“

So langsam wird der Markt an Nikotinprodukten unübersichtlich. Neben den regulären (Tabak-) Zigaretten und anderen klassischen Rauchprodukten wie Pfeifen und Zigarren gibt es seit einiger Zeit elektrische Geräte, die Nikotin abgeben. Zum Beispiel E-Zigaretten – Geräte also, in denen eine meist nikotinhaltige Flüssigkeit (Liquid) erhitzt wird. Oder aber Tabakerhitzer. Diese Geräte wiederum erhitzen den Tabak, anstatt ihn zu verbrennen.

Rauchlose Produkte mit und ohne Tabak

Doch damit nicht genug. Es gibt darüber hinaus auch diverse sogenannte „rauchlose“ Produkte – wie zum Beispiel Snus. Snus besteht aus gemahlenem Tabak, Wasser, Salz und Aromen. Das Produkt wird in kleinen Beuteln verkauft und unter die Oberlippe gelegt, wo es Nikotin freisetzt. Snus ist in der EU (bis auf Schweden) verboten.

Nicht mit Snus zu verwechseln sind die sogenannten „Nikotinbeutel“, auch „Pouches“ (englisch für Beutel) genannt. Sie enthalten keinen Tabak, sondern ein nikotinhaltiges Pulver, das in einem kleinen Beutel steckt, daher auch der Name. Die Nikotinbeutel gibt es in verschiedenen Geschmacksrichtungen. Die Anwendungsweise ist ähnlich wie bei Snus: Sie werden in den Mund gelegt, meist unter die Ober- oder Unterlippe oder in die Backentasche geklemmt. Das Nikotin gelangt dann über die Mundschleimhaut in den Blutkreislauf und darüber bis in das Gehirn. Nikotinbeutel sind in Deutschland nicht offiziell zugelassen.

Umfangreiche Messung der Wirkung von Nikotinbeuteln
Eine vor kurzem veröffentlichte gemeinsame Studie des LMU-Klinikums (Klinikum der Universität München) mit dem Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) hat sich näher mit den kleinen Beuteln beschäftigt und untersucht, wie viel Nikotin sie enthalten und wie sie auf den Körper wirken. Es zeigte sich, dass in einigen dieser Produkte sehr viel Nikotin enthalten war. Aber der Reihe nach.

An der Studie nahmen 15 Raucher und Raucherinnen teil. Sie testeten für jeweils 20 Minuten Nikotinbeutel von unterschiedlichen Marken und mit unterschiedlich hohem Nikotingehalt. Die Produkte enthielten entweder sechs, 20 oder 30 Milligramm Nikotin. Verglichen wurde die Wirkung der Nikotinbeutel jeweils mit Tabakzigaretten sowie nikotinfreien Beuteln. In einem Zeitraum von insgesamt 240 Minuten wurden dann zu bestimmten Zeitpunkten Messungen vorgenommen. Zum Beispiel wurde erhoben, wie hoch die Nikotinkonzentration im Blutplasma zum jeweiligen Zeitpunkt war und wie ausgeprägt das Verlangen des Teilnehmers oder der Teilnehmerin nach einer Zigarette. Außerdem wurden mögliche Nebenwirkungen des Konsums erhoben und die „arterielle Gefäßsteifigkeit“ der Teilnehmenden gemessen (das heißt, wie elastisch oder eben steif ihre arteriellen Blutgefäße waren).

30 Milligramm-Nikotinbeutel: höhere Nikotinaufnahme als beim Rauchen einer Zigarette
In einer Pressemeldung gab das LMU-Klinikum einige Kernergebnisse der Studie bekannt. Demnach wird beim Konsum eines 30 Milligramm-Nikotinbeutels mehr Nikotin aufgenommen als beim Rauchen einer Tabakzigarette. Das Nikotin gelangt dabei erstaunlich schnell in den Blutkreislauf und dann ins Gehirn (in einer Geschwindigkeit, die mit der Nikotinaufnahme beim Rauchen einer Zigarette vergleichbar ist). Alle verwendeten Produkte reduzierten das Verlangen nach dem Rauchen einer Zigarette, interessanterweise hatten auch die nikotinfreien Beutel diesen Effekt. Die Herzfrequenz stieg beim Rauchen einer Zigarette oder dem Konsum eines Nikotinbeutels mit 20 oder 30 Milligramm Nikotin um jeweils 27 bzw. 25 Schläge pro Minute. Die arterielle Gefäßsteifigkeit erhöhte sich und offenbar lösten alle getesteten Beutel Reizungen im Mund aus.

In der Pressemeldung ordnet Suchtforscherin Dr. Andrea Rabenstein von der Tabakambulanz am LMU Klinikum München die Ergebnisse folgendermaßen ein: „Neben der Entwicklung einer Abhängigkeit von Nikotin ist natürlich dadurch der Einstieg in das Konsumieren weiterer Nikotinprodukte oder Tabakzigaretten stark zu befürchten“. Insbesondere gelte es zu verhindern, dass Jugendliche diese Produkte konsumieren, wie es nach Aussage von Frau Dr. Rabenstein bereits in Österreich der Fall ist.

Weitere Informationen über Nikotinbeutel finden Sie hier.

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