Eine neue Langzeitstudie von Forschungsteams aus Großbritannien und Finnland legt nahe, dass regelmäßiger Tabakkonsum bereits im Kindes- und Jugendalter mit messbaren Veränderungen an der Herzstruktur und -funktion verbunden sein kann. Die Ergebnisse wurden im Journal of the American College of Cardiology (JACC) veröffentlicht.

Langzeitdaten aus Großbritannien liefern neue Einblicke
Die Untersuchung stützt sich auf Daten von 1.931 Teilnehmenden, die ab dem Alter von zehn Jahren bis zum 24. Lebensjahr begleitet wurden. Während anfangs (im Alter von zehn Jahren) nur sehr wenige Kinder regelmäßig rauchten (0,3 Prozent), lag der Anteil der Rauchenden mit 24 Jahren bei rund 26 Prozent. Etwa zwei Drittel der Jugendlichen, die früh mit dem Rauchen begannen, hielten den Konsum auch als junge Erwachsene aufrecht.
Zusammenhang zwischen frühem Rauchen und Herzveränderungen
Die Studie untersuchte, ob sich regelmäßiges Rauchen über diesen Zeitraum auf die Entwicklung des Herzens auswirkt. Mithilfe einer speziellen Untersuchung im Alter von 17 und 24 Jahren wurden Herzgröße und -funktion der Teilnehmenden analysiert. Das Forscherteam beobachtete, dass ein durchgehender Tabakkonsum zwischen dem zehnten und 24. Lebensjahr mit einem erhöhten Risiko für bestimmte Veränderungen am Herzen einherging – darunter eine etwas vergrößerte Herzkammer und Hinweise auf eine leicht eingeschränkte Entspannungsfähigkeit des Herzmuskels. Auch nach Berücksichtigung anderer Einflussfaktoren wie Gewicht, Blutdruck oder körperlicher Aktivität blieben diese Zusammenhänge bestehen.
Mögliche Auswirkungen für die Herzgesundheit im späteren Leben
Laut den beteiligten Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen deuten die Ergebnisse darauf hin, dass sich ein früher Einstieg in den Tabakkonsum ungünstig auf die Entwicklung des Herzens auswirken kann. Zwar sind die beobachteten Veränderungen nicht zwangsläufig mit direkten Beschwerden verbunden, könnten aber im Verlauf des Lebens eine Rolle bei der Entwicklung von Herzkrankheiten spielen.
Andrew Agbaje, Kinderarzt und Epidemiologe an der Universität Ostfinnland, wies in diesem Zusammenhang auch auf Parallelen zum derzeit zunehmenden Konsum von E-Zigaretten und Vapes bei Jugendlichen hin. Auch diese Produkte enthalten Stoffe wie Nikotin, die das Herz-Kreislauf-System beeinflussen können. Weitere Forschung sei nötig, um mögliche Langzeitfolgen des Dampfens besser einschätzen zu können.
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