Hallo Sandra,
es ist echt nicht leicht. Es gibt Momente, wo es mir leicht fällt, wo ich gar nicht dran denke. Aber das doofe ist, wenn man dran denkt, denkt man erst mal dran... Früher hat man eine geraucht und schon war der Gedanke an die Kippe wieder weg. Jetzt bleibt er erst mal und geht nicht sofort weg. Das macht einen schon nervös...
Heute habe ich das erste Mal dran gedacht, das ganze mit dem Aufhören einfach sein zu lassen und einfach wieder anzufangen. Dann halt 10 Jahre kürzer leben und Herzinfakt etc riskieren, dafür hat man seine Kippen. Zum Glück war der Gedanke nur kurz.
Das sind meine Gründe mit dem Rauchen aufzuhören. Ich bin noch fit, habe noch keine Schäden vom Rauchen. Aber ich habe eine andere chronische Krankheit. Mit der kann man an sich auch ohne große Probleme leben, so lange man keine Folgeschäden bekommt. Leider wurden jetzt die ersten minimalen Folgeschäden entdeckt, viel früher als ich damit gerechnet hätte. Ich hoffe, dass ich das hin kriege, dass es wieder besser wird oder zumindest nicht schlechter. Aber da dachte ich, ich sollte auch mit dem Rauchen aufhören. Bevor ich davon eines Tages Folgeschäden bekomme und mich dann frage oder mir Vorwürfe mache, nicht früher was dagegen getan habe. Im Schnitt, habe ich jetzt festgestellt, verursacht meine chron. Erkrankung eine 14 Jahre kürzere Lebenserwartung bei Frauen und zu 55% sterbe ich deshalb mal an einem Herzinfakt. Ich würde diesen "Durchschnitt" sehr gerne deutlich überschreiten. Ich zahle schließlich einen Haufen Geld monatlich in private Rentenversicherungen, um davon später eine tolle Zeit zu haben. Mit Rauchen tue ich aber gar nichts dafür, diesen "Durchschnitt" zu überschreiten. Ich verkürze mein Leben sogar durchschnittlich nochmal um 10 Jahre und erhöhe das Herzinfaktrisiko um irgendeine Zahl, bei der einem schlecht werden könnte. Ich arbeite doch nicht so viel und so hart und opfere meine Zeit für die Arbeit, um mit Ende 50 auf der Arbeit tot umzufallen und nie in Rente gehen zu können. Das sind meine Gründe, warum ich aufhören will.
Aufhören ist wie mit jemanden Schluss machen, den man noch sehr liebt, aber der einem nicht gut tut. Man würde oft so gerne wieder zurück, obwohl es nicht vernünftig ist. Und man weiß auch, wenn man stark bleibt und nicht einknickt, wird der andere mit der Zeit immer weniger wichtig und man vergisst immer mehr und denkt nur noch selten zurück.
Viele Grüße