hallo Jarla,
ich habe über 40 jahre lang geraucht. Ein Leben ohne Zigarette gab es eigentlich gar nicht für mich. Ich hatte ein paar mal versucht, aufzuhören. Das war dann jedesmal so frustrierend, dass ich Jahre gebraucht habe, wieder einen neuen Versuch zu starten. Ich habe es mit der "Schlusspunkt"-Methode versucht, mit Kaugummi, Pflaster und Hypnose. Schlusspunkt fand ich für mich ganz furchtbar. Ich habe tagelang an nicht anderes denken können, als an Zigaretten. Ich war unleidlich, unkonzentriert und die ganze Zeit hat was gefehlt. Ich habe dann nach ein paar Tagen wieder angefangen. Erst eine. Die hat dann mit einem Schlag die ganze Spannung wieder abgebaut. Natürlich folgte einen Tag später die zweite usw. usw. Die Pflaster fand ich eigentlich gar nicht so schlecht. Meine Laune war sehr viel besser, das defizitäre Gefühl aber genauso vorhanden. Damals habe ich mich viel abgelenkt. Das ging zunächst ganz gut, dann aber immer schlechter. Ich habe nach ca. einer Woche wieder angefangen. Von den Kaugummis wurde mir richtig schlecht. Ich glaube, ich hatte eine Nikotinvergiftung. Ich habe damit relativ schnell wieder aufgehört und statt dessen zur Zigarette gegriffen. Am Schlimmsten war aber die Hypnose. Vielleicht, weil man erwartet, kein Verlangen mehr zu haben. Ich jedenfalls hatte nie ein stärkeres Verlangen, als nach der Hypnose. Da bin ich fast wahnsinnig geworden und hatte (interessanterweise) das Gefühl keine Luft mehr zu bekommen.
Ich bin seit 18 Tagen rauchfrei. Das ist noch nicht sehr viel, aber es geht mir gut. Wenn ich an eine Zigarette denke, ist das nur ganz kurz und sehr schnell wieder weg. Geholfen hat mit ein Medikament mit dem Wirkstoff Vareniclin. Da ich hier keine Werbung machen will, sage ich den Namen nicht. Ich habe vor drei Jahren schon einmal erfolgreich mit diesem Medikament aufgehört zu rauchen. War dann ca. ein dreiviertel Jahr rauchfrei und habe in einem Anflug von Übermut auf einer Feier eine Zigarette geraucht. Dann nach ein paar Tagen noch eine und so weiter. Auch damals hatte ich keine Entzugserscheinungen. Es ging nur um die Umstrukturierung der Gewohnheiten und des Tagesablaufes. Bei der Starterversion raucht man zwischen 1 und 2 Wochen parallel zur Medikamenteneinnahme. Da habe ich mich schon immer weiter reduziert und meine Gewohnheiten verändert. Bis auf eine zum Schluss. Und die kann man dann auch noch lassen. Ein Versuch wäre es vielleicht wert?
Ich wünsche Dir viel Glück
Mela