Guten Abend Sabine,
von mir auch noch ein herzliches Willkommen. Donnerwetter, Du hast Dich wirklich fundiert vorbereitet. Du kennst Deinen Feind sehr gut - prima! Und auch daß Du Deine Motivationen so deutlich für Dich und uns artikuliert hat, kannst Du für Dich verwenden. Manchen hat es schon geholfen, ihre Motive aufzuschreiben und sich vorzulesen, wenn sie ins Wackeln geraten. Ich finde das sehr sinnvoll!
[quote="Sabi74"]
Ich habe die letzten Tage ein Raucherprotokoll geführt und festgestellt, dass ich am "dringendsten" nach dem Essen oder bei Ärger mit den Kindern die Kippen-Auszeit brauche.
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ja, diese Auszeit-Kippe ist (war!) ein alter Bekannter von mir auch. (Und das anschließende schlechte Gewissen auch.) Ich muß hier raus!!!! - und ab vor die Tür eine rauchen. Als wäre diese Zigarette eine Rechtfertigung für die Muddi, sich mal kurz freizuschaufeln. Aber dreh doch die Sichtweise einmal um: Brauchst Du eine Rechtfertigung, um Dich mal kurz freizuschaufeln? Aber ganz bestimmt nicht. Es ist Dein gutes Recht, Dir kurz einmal den Kopf freizumachen, es wird Dir und den Kindern zugute kommen - dazu brauchst Du die Rechtfertigung durch die Zigarette nicht. Gönne es Dir, an die Luft zu gehen, einige Male tief durch die Nase in den Bauch einzuatmen, die Luft kurz anzuhalten und durch den Mund wieder auszuatmen. Die Auszeit solltest Du Dir unbedingt erlauben, wenn Du das Gefühl hast, sie wäre jetzt hilfreich! Nur ohne Zigarette. Und ohne schlechtes Gewissen.
Was die Angst angeht, ist es schon so wie schon meine Vorredner berichtet haben: sie ist vielen Aufhörern nicht fremd. Sei es davor, es nicht zu schaffen, oder vor bestimmten Situationen, die man sich ohne Zigarette nicht vorstellen kann oder einfach eine unbestimmte Angst. Ich schlage folgendes vor: Man kann ja einen Entzug niemals vorhersagen. Jeder Aufhörer erlebt einen anderen Entzug, jeder Entzug macht sich anders bemerkbar (auch beim selben Aufhörer), und keiner kann den Verlauf vorher abschätzen. (Es könnte ja auch super laufen - gibt ja auch unkompliziertere Entzüge.) Also laß es doch einfach mal auf Dich zukommen und handle situativ. Im Moment könntest Du Dir ja doch nur Sorgen um ungelegte Eier machen. Zweitens habe ich diese Angst wie Lampenfieber erlebt: Vor dem großen Moment ist es einfach nervenaufreibend, aber mit dem Beginn desselben ist es auf einmal weg. Dann steckt man drin, nimmt mit was kommt, aber die Angst ist nicht mehr da. Und drittens - sofern Deine Angst ganz klar an bestimmte Situationen gekoppelt ist: Wenn Du diese Situation ein-, zweimal gemeistert hast, weißt Du, daß es geht und wie, und damit ist diese Angst auch vom Tisch.
Also stell die Angst mal nach hinten in den Schrank und hol statt dessen die Freude auf Dein neues Nichtmehrraucherleben hervor - denn das ist wirklich etwas, worauf Du Dich freuen kannst. Ich genieße es so sehr und fühle mich so frei damit. Und sicher lernst Du dieses Gefühl auch kennen.
Für Deinen Start morgen wünsche ich Dir alles Gute! Komm jederzeit her und berichte, unterhalte Dich mit uns, hol Dir Rat. Geh Deinen Weg mit Elan und Energie, wir gehen mit Dir mit. Viele Grüße und toi toi toi von
Lydia