17.09.2016
20:45 Uhr
Guten Abend Achill,
ich bin auch der Meinung: gräme Dich nicht. Ganz viele Aufhörer glitschen in einschlägigen Situationen aus - oft weiß man im Vorhinein doch gar nicht, daß da ein Stolperstein lauert. So eine Erfahrung hast Du nun halt mal gemacht - und kannst sie im folgenden nutzen. Für Deine Zwecke, gegen die Sucht.
Die Situation des gemütlichen Beisammenseins mit Freunden ist oftmals heikel, weil sie meist mit der Zigarette gekoppelt ist. Dazu kommt der Genuß alkoholischer Getränke, was meist eine Hürde ist auf dem Weg in die Rauchfreiheit. Denn erstens ist auch er oft untrennbar mit der Zigarette verbunden, und zweitens senkt der Alkohol die Hemmschwelle. Gedanken wie "dann nehm ich halt eine Pause vom Ausstieg" oder "dann fang ich halt morgen nochmal an" sind da schnell gedacht, bewußt oder auch nicht.
Aber dennoch, ärgere Dich bitte nicht. Jetzt weißt Du es und kannst es anders bewerkstelligen. Vielleicht nimmst Du diese Situation nicht gleich am Anfang der Entwöhnung mit. Kannst Du mal eine Zeitlang auf den Genuß alkoholischer Getränke, die Rauchersituation oder die Kombination verzichten? Mit Freunden sitzen, aber nur beim Ginger Ale? Den Wein nur zuhause in der rauchfreien Umgebung? Es wäre ja auch nicht für immer, diese Koppelung ist ja irgendwann gelöst und dann macht es Dir keine Schwierigkeiten mehr.
Und ja, genau, Du hast einen ganzen Tag ohne geschafft! Vielleicht hilft Dir ja diese Tag-für-Tag-Strategie. Stehst jeden Tag mit dem Vorsatz auf, nein, heute rauche ich nicht. Gar nicht weiter denken - aber heute nicht. Das ist doch zu schaffen oder?
Und wegen des Wissens wie ungesund das Rauchen ist und trotzdem zu rauchen brauchst Du Dir auch keinen Kopf machen. Die Sucht ist irgendwie in der Lage, unsere rationalen Denkprozesse irgendwie auszuhebeln. Wir lügen uns an, sind bereit, die möglichen Folgen zu ignorieren, unsere Augen zu verschließen - und weiterzurauchen. Da bist Du doch schon einen Schritt weiter, Du läßt die Erkenntnis zu.
Also komm, geh den Weg weiter. Stolpern kommt vor. Laß von Dir hören Achill, wir gehen den Weg mit Dir mit. Viele Grüße sendet Dir
Lydia