Guten Abend Sassi
und herzlich willkommen in der Gemeinschaft der Aufhörwilligen!
Was möchtest Du? Was ist Dein Wunsch? Wir kennen alle dieses "eigentlich will ich, aber eigentlich auch nicht". Das "eigentlich auch nicht" verdanken wir unserer Sucht, die es hervorragend schafft, rationale Denkprozesse zu untergraben oder einfach auszuhebeln. Die vielen Faktoren, die Du beschreibst, hatten wir auch alle. Ich hatte vor allem Angst vor den Stimmungsschwankungen und davor, daß meine Kinder diese spüren würden. (Obwohl ich ja u. a. ihretwegen aufhören wollte.) Solche KO-Kriterien, die es uns vermeintlich schwerer machen aufzuhören als anderen, haben wir sicher alle gefunden. Deshalb gut, daß Du es so aussprichst!
Aber weißt Du was? Vielleicht sind es gar nicht Deine KO-Kriterien, sondern die der Sucht. Sie suggeriert Dir, daß es Dir schwerer fallen wird aufzuhören als anderen. Doch: Nein. Du hast dieselben Voraussetzungen wie wir anderen Aufhörer. Es ist sicher nicht immer einach aufzuhören, das stimmt (wobei man einen Entzug nie vorher skizzieren kann, jeder Entzug ist anders - und es gibt auch ganz einfache Entzüge, auch nach langen und ausschweifenden Raucherkarrieren, man weiß es einfach nicht vorher), jedoch ist es möglich und Du hast dieselben Chancen wie wir anderen auch.
Also: was möchtest Du gerne? Möchtest Du frei sein? Nicht mehr unter Beschaffungs- und Konsumzwang stehen? nicht mehr fremdgesteuert sein? Länger gut aussehen? (Mit 27 vielleicht noch nicht so das Thema, da hätte ich es mir auch noch nicht vorstellen können, aber etwas später fand ich es schon belastend, meiner Haut und meinem Haar beim Altern zuschauen zu können...) Möchtest Du mehr Geld zur Verfügung haben? Möchtest Du das nicht gern?
Flute doch Deinen Kopf erstmal mit den Vorteilen, die Dir der Rauchstopp bringen würde. Du gewinnst so viel dabei! Halte es Dir vor Augen - und werde gierig darauf.
Und was die Zunahme angeht, Chris hat Dir ja schon etwas ähnliches gesagt, ein schönes Motto, welches hier durch das Forum geistert, ist "Erst rauchfrei, dann bauchfrei". Vielleicht könntest Du Dich mit ein paar mehr Pfündchen abfinden - gleichwohl ist ein vorsorgliches vernünftiges Gegensteuern gegen zu hohe Gewichtszunahme natürlich möglich und gesunde, ausgewogene, vernünftige Ernährung und Bewegung natürlich immer eine sinnvolle Empfehlung! Wie kam es zu den acht Kilo, einfach so oder Kompensation der Rauchlust durch Essen? Hier stehen Dir andere Möglichkeiten zur Verfügung wie z.B. Wasser oder Tee trinken, Rohkost essen, Bewegung, Luft durch einen Strohhalm rauchen, also da gibt es schon andere Möglichkeiten als hochkalorische Lebensmittel. Ein rauchender Organismus braucht per se nur 200 kcal mehr als ein rauchfreier - das allein kann man durch ein wenig mehr Bewegung ausgleichen. Und ein klein wenig mehr macht Dich nicht weniger attraktiv - versprochen.
Ich möchte Dich gerne einladen, weiterhin mit uns im Dialog zu bleiben. Vielleicht können Deine Bedenken ja zusammen bearbeiten - vielleicht hilft Dir die Auseinandersetzung damit ja. Und bestärkt Dich in Deinem eigenen Wunsch, rauchfrei zu weden.
Ich würde mich freuen, wieder von Dir zu lesen! Laß uns an Deinen Überlegungen teilhaben und steuer auf Dein Ziel zu - es ist wirklich ein gutes, das kann ich Dir versprechen. Für heute viele Grüße von
Lydia